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0057 - Die Zombies

0057 - Die Zombies

Titel: 0057 - Die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Stramm siehst du aus.«
    »Ja, ich bin schon ein hübsches Kerlchen.«
    Wir legten die Flossen an. Danach bewegten wir uns wie Kinder, die laufen lernten. Es war gar nicht so einfach, mit Schwimmflossen zu gehen.
    Doch im Wasser waren sie Gold wert.
    Wir schnallten uns auch die Preßluftflaschen auf den Rücken, checkten sie durch und fanden alles in Ordnung. Bill steckte den Schnorchel in den Mund und pustete durch.
    Er war ebenso zufrieden wie ich.
    Weit hinter uns lag Seaground.
    Die Lichter dort funkelten wie Diamanten auf einem großen blauen Samtkissen. Als der Motor nicht mehr lief, empfanden wir die Stille als beruhigend. Das Plätschern des Wassers gegen die Bordwände machte uns schläfrig. Aber wir waren nicht gekommen, um eine laue Nacht zu genießen; sondern um Dämonen zu bekämpfen.
    Die Berge glühten noch im allerletzten Licht der Sonne. Schon nach wenigen Minuten würden auch sie zu zerfließenden Schatten in der Dunkelheit werden.
    Der Tag ging, die Nacht kam. Immer das gleiche Spiel – seit Ewigkeiten schon.
    Aber die Nacht war auch die Zeit der Dämonen, Geister und bösen Mächte. In ihrem Schatten konnten sie ihre Untaten aushecken und durchführen.
    Ich verstand die Menschen, die sich vor der Dunkelheit fürchteten. Vor allen Dingen war hier oben in Schottland der Glaube an die Mächte der Finsternis noch stark verwurzelt. Die Zeit der Kelten und damit die Magie der Druiden hatten bis heute ihre Spuren hinterlassen.
    Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Bill Conolly sagte: »Ich bin fertig. Du kannst starten.«
    Ich fuhr wieder los.
    Die Schraube wühlte das ruhig gewordene Wasser auf und zog eine lange Schaumspur hinter dem Boot her.
    Natürlich hielten wir Ausschau, doch von den Untoten war nichts zu sehen. Sie ließen sich einfach nicht blicken.
    Vielleicht warteten sie an den dunklen Felsen auf uns, um uns dort anzugreifen.
    Wir würden es sehen.
    Ich rechnete auch damit, daß Myxin wieder in Erscheinung trat. Aber es tat sich nichts.
    Es blieb ruhig.
    Ich sah das andere Ufer als dunklen Schemen. Das Wasser wurde unruhiger. Wir befanden uns jetzt auf einem Teil des Sees, wo unterirdische Strömungen Strudel bildeten, die dann zu gefährlichen Fallen wurden.
    Wellen klatschten gegen die Bordwand. Silberne Gischtstreifen spritzten hoch.
    Weiter vorn sah ich die Brandung an die Felsen schäumen. Deutlich erkannte ich den langen weißen Streifen.
    Brandung in einem See war äußerst selten. Das Wasser mußte schon mit Wucht hochgewirbelt und gegen die Felsen geklatscht werden.
    Ich wurde jetzt vorsichtiger. Manövrierte das Boot langsam an das Ufer heran.
    Anleinen konnten wir es dort nicht. Es gab keinen Strand, wo man hätte an Land gehen können, nur nackten Fels. Also mußten wir den Kahn zurücklassen. Ich hoffte nur, daß er nicht allzu weit abgetrieben wurde.
    Aber das waren zweitrangige Sorgen. Primär interessierten uns das Ungeheuer und dessen untote Diener.
    Der Gischtstreifen wurde heller. Ein Beweis, daß wir uns den Felsen immer mehr näherten. Zurückgeschleuderte Wellen liefen auf unser Boot zu und wurden vom Bug zerschnitten.
    Ich drosselte die Geschwindigkeit. Sofort wurde der Kahn gepackt und hin- und hergeschaukelt.
    »Wir steigen aus!« rief Bill.
    Ich war einverstanden.
    Mein Freund erhob sich von der Rückbank am Heck. Unsicher watschelte er auf seinen Schwimmflossen näher, und als das Boot einmal nach backbord krängte, wäre Bill fast gefallen.
    »Brich dir nur nicht den Hals«, rief ich ihm zu.
    Bill klammerte sich an der Reling fest.
    Ich nahm das Gas vollends weg und stellte den Motor ab. Jetzt wurde unser Boot zu einem Spielball der Wellen.
    Wir brauchten keine Angst zu haben, kentern würde es nicht, dafür war es zu groß, aber das Schaukeln reichte schon für eine mittelschwere Seekrankheit aus.
    Das Rauschen der Brandung wurde zu unserer Begleitmusik. Nicht so laut wie am Meer, aber für einen See immerhin außergewöhnlich. Bevor wir in das kühle Naß tauchten, zog ich den Reißverschluß des Neoprenanzuges ein Stück nach unten und holte mein Kreuz hervor, damit es frei vor meiner Brust baumeln konnte.
    Bill Conolly nickte. »Ausgezeichnete Idee, John. Das wird die Kameraden abhalten, Unsinn zu machen.«
    »Hoffen wir’s.«
    »Bist du bereit?« rief ich fragend.
    »Ja.«
    Wir klemmten uns die Mundstücke zwischen die Lippen, atmeten ein paarmal ein und sprangen über Bord. Die Expedition in das Reich der Tiefe begann…
    ***
    »Tja«, sagte Suko und

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