Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0057 - Finger weg von solchen Sachen

0057 - Finger weg von solchen Sachen

Titel: 0057 - Finger weg von solchen Sachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Kobusch
Vom Netzwerk:
seinem Konto stehen nach meiner Buchführung: Joe Backley, der heute nachmittag im Krankenhaus von ihm ermordet wurde. Margy Leccon, die aus Gram darüber Selbstmord beging. Vier Kinder, die Babykiller Jackson im Wahnsinn tötete. Im Wahnsinn, den er bekam, weil er Beels Marihuanazigaretten rauchte. Und schließlich Babykiller Jackson selbst und der FBI-Mann, der von ihm getötet wurde. Reicht das, um Sie munter zu machen?«
    Ich hatte es ganz ruhig gesagt.
    Grevery war kreidebleich.
    »Ich — ich… verstehe den Zusammenhang nicht«, stammelte er.
    »Jetzt auch nicht nötig. Rufen Sie den Hausmeister an!« sagte Phil.
    Grevery nickte und fügte sich in sein Schicksal. Er ging zum Telefon und wählte eine Nummer. Es dauerte endlos lange, bis wir ihn sagen hörten: »Miller? Ja, hier ist Grevery. Entschuldigen Sie, daß ich Sie mitten in der Nacht…«
    Phil ging hin und nahm ihm den Hörer aus der Hand.
    »Hier spricht G-man Phil Decker von der Bundeskriminalpolizei«, sagte er. »Sie sind der Hausmeister? -— Hören Sie zu: Wir suchen einen Mann, der von einigen Schülern Beel genannt wird. Ich buchstabiere: B — e — e — 1. Beel, jawohl. Er ist das…? — Mark Braivan, ja, ich habe verstanden. Wie sieht er aus? — Groß, breit, blond? — Okay. Wo wohnt er? — In der 67. Straße? Hausnummer? — Na, ist egal. Wir werden’s finden. Wenn Sie über das, was Sie uns eben gesagt haben, nicht den Mund halten, bis Sie in der Zeitung lesen können, was aus der Geschichte geworden ist, sitzen Sie morgen in einer soliden Zelle wegen Beihilfe zum Schwerverbrechen und zum Verbrechen und Vergehen gegen das Rauschgiftgesetz, klar? — Vielen Dank, Mr. Miller.«
    Phil legte den Hörer auf.
    Er sagte: »Okay, Jerry. Wir können gehen. Vielen Dank, Mr. Grevery. Übrigens haben Sie ja wohl eben die Warnung vernommen, die ich Mr. Miller sagen mußte. Sie gilt für jeden. Für jeden! Ich nehme an, wir haben uns verstanden? Schön, dann gute Nacht.«
    Wir gingen hinaus. Grevery starrte uns fassungslos nach.
    ***
    Wir fuhren zuerst noch einmal zurück ins FBI-Gebäude. Im Flur trafen wir Mr. High, der für uns die ganze Aktion Nummer eins wieder abgeblasen hatte, nachdem wir den Mann gegriffen hatten. Er wollte nun gerade nach Hause gehen.
    »Gratuliere, Jerry! Gratuliere, Phil!« sagte er und drückte uns die Hand. Mir ‘sehr vorsichtig, weil er ja den Verband sah.
    »Schlimm, Jerry?«
    »Ach was. Nur Fleischwunden. Tut weh, ist aber harmlos.«
    »Wenn ich mich nicht irre, werdet ihr euren Namen morgen in sämtlichen Schlagzeilen unserer Zeitungen sehen können.«
    »Gar nicht erpicht darauf.«
    »Ich kann es nicht ändern. Es wußten zu viele Leute, wer diesen Einsatz leitet und wer ihn vor zwei Stunden erfolgreich abgeschlossen hat, als daß es sich hätte verheimlichen lassen. Aber wollt ihr jetzt nicht ins Bett?«
    »Ausgeschlossen«, grinste Phil. »Wir müssen noch einen wichtigen Besuch machen.«
    Mr. High runzelte die Stirn.
    »Jetzt?«
    »Ja.«
    »Und zwar?«
    »Einen gewissen Beel möchten wir gern wecken.«
    »Oh! Ihr wißt also, wer er ist?«
    »Ja«, nickte Phil. »Ein Schüler aus der Oberklasse des Sco Marven College. Sollen wir diesen Besuch aufschieben?«
    »Wenn ihr so versessen drauf seid, dann holt euch meinetwegen den Mann. Ich warte in meinem Arbeitszimmer. Diesen Mr. Beel möchte ich auch kennenlernen.«
    »Okay, Chef«',' sagten Phil und ich wie aus einem Mund.
    Dann holten wir uns ein Paar Handschellen aus der Waffenkammer. Solide, stählerne Handfesseln.
    Und Phil steckte sich etwas ein, was eine Miniaturausgabe eines Einbrecherwerkzeugs war. Eine Sammlung von verstellbaren Dietrichen und Schlüsselbärten.
    Zehn Minuten später standen wir vor dem Haus, dessen Hausnummer wir uns aus dem Adreßbuch herausgepickt hatten.
    Es war einer der üblichen Wolkenkratzer von mittlerer Größe.
    In der Halle saß ein verschlafener Portier. Er schrak auf, als er uns kommen hörte.
    »Meine Herren, um diese Zeit können Sie aber keinen Hausbewohner mehr besuchen!« stotterte er.
    Phil legte seinen FBI-Ausweis auf den Tisch vor dem Portier.
    »Um Himmels willen, meine Herren! Bitte kein Aufsehen!«
    »Das wird nicht von uns abhängen. Wo wohnt Mr. Braiven? Mr. Mark Braiven?«
    »Einundzwanzigste Etage, Apartment 119, meine Herren.«
    Phil tippte mit dem Zeigefinger an die Hutkrempe.
    »Wir werden uns Mühe geben und versuchen, die Sache möglichst lautlos abzumachen.«
    Wir fuhren mit dem Lift hinauf. Apartment

Weitere Kostenlose Bücher