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006 - Der Teufelsbeschwörer

006 - Der Teufelsbeschwörer

Titel: 006 - Der Teufelsbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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als Gabby, hatte abstehende Ohren und Schneidezähne, die neugierig unter der Oberlippe hervorlugten. »Wenn der Boß einen um einen Gefallen bittet, kann man schwer ablehnen.«
    Gabby zog die buschigen Brauen zusammen. »Ich verstehe Jeremy ehrlich gesagt nicht. Er ist doch sonst ein so kalter, vernunftbetonter Mensch, aber wenn es um Jane Jingle geht, hakt bei ihm der Verstand aus. Ich bin weiß Gott hinter vielen Weiberröcken hergewesen, aber in keine einzige Puppe habe ich mich so sehr verknallt, daß ich das Gefühl hatte, ohne sie nicht leben zu können.«
    »So schlimm wird’s bei Jeremy auch nicht sein«, sagte Bloom.
    »Warum will er dann, daß wir ihm Jane um jeden Preis zurückholen?«
    Trevor Bloom zuckte mit den Schultern. »Verletzte Eitelkeit, nehme ich an. Der Boß möchte nicht, daß jemand über ihn lacht. Er betrachtet Jane als sein Eigentum. Das darf ihm keiner wegnehmen. Und wenn es doch einer tut, dann kriegt er eben was auf den Rüssel.«
    »Raoul Kellerman kann ja auch nicht alle Tassen im Schrank haben. Wie kann er sich ausgerechnet in die Freundin eines Gangsterbosses vergaffen?«
    Bloom grinste. »Tja, das ist eben Liebe. Kellerman war lange Zeit ein einsamer Mann. Er besitzt eine Menge Geld. So etwas imponiert Jane natürlich. Er hat unbestritten bessere Manieren als Jeremy Church, verprügelt sie nicht, sondern trägt sie auf Händen. Ist doch klar, daß sie lieber mit ihm als mit unserem Boß zusammen ist.«
    »Sie kennt Jeremy aber doch, weiß, daß er sie nicht aufgibt. Wie stellt sie sich die Zukunft vor?«
    »Jane hat doch nichts im Kopf. Sie ist nur hübsch und verdammt sexy. Ihr Horizont hört mit dem Bettrand auf. Das Bett ist ihr Reich. Darin macht ihr niemand was vor, da kennt sie sich aus. Aber dar- über hinaus…« Bloom machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Fahr langsamer«, sagte George Gabby. »Wir sind gleich da. Im Grunde genommen haben wir es Kellerman zu verdanken, daß wir uns in diesem Regen unseren Anzug versauen. Ich werde die Abreibung, die er kriegt, deshalb besonders hart ausfallen lassen. An irgend jemandem muß ich meinen Ärger ja schließlich loswerden.«
    ***
    Er hatte sie in Jeremy Churchs Nightclub kennengelernt und sofort Feuer gefangen. Raoul Kellerman war vierzig. Zweimal war er verheiratet gewesen. Die erste Frau hatte er auf der Hochzeitsreise bei einem Autounfall verloren. Er hatte sich damals selbst das Leben nehmen wollen. Freunde hatten es verhindert. Die zweite Frau war ihm nach zehnjähriger Ehe davongelaufen. Sie hatte sich verbessert. Ihr neuer Mann war Reeder. Doppelt so alt wie sie, aber steinreich. Als die Ehe geschieden wurde, war Kellerman dreißig.
    In den vergangenen zehn Jahren hatte er fast nur fürs Geschäft gelebt. Es hatte zwar ab und zu eine Frau in seinem Leben gegeben, aber es hatte sich in allen Fällen um bedeutungslose Affären gehandelt. Nichts war haftengeblieben. Manchmal nicht einmal ein Name.
    Zehn einsame Jahre. Nebenan ein leeres Bett. Instant-Frühstück.
    Essen im Restaurant. Oberflächliche Bekanntschaften…
    Und dann plötzlich Jane Jingle. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hatte die brünette Schönheit ihn getroffen. Er war nach einem Geschäftsessen in den Nightclub hineingeschneit, hatte einiges getrunken gehabt und sehnte sich nach Zärtlichkeit, nach einer innigen Umarmung.
    Es war ein Abend, wie er sich nicht besser hätte entwickeln können.
    Als Jane ihn sah, brannte noch Jeremy Churchs Ohrfeige auf ihrer Wange. Sie war wütend auf den brutalen Gangsterboß, der sie wegen jeder lächerlichen Kleinigkeit ohrfeigte, und sie wollte sich revanchieren.
    Raoul Kellerman kam ihr gerade recht. Er sah nicht schlecht aus.
    Jane ließ sich von ihm zu einem Drink einladen, und sie hatte später nichts dagegen, daß Kellerman sie nach Hause brachte.
    Selbstverständlich wurde dem Boß das sofort brühwarm berichtet.
    Jeremy Church verprügelte Jane Tags darauf, und er holte erste Erkundigungen über Raoul Kellerman ein.
    Seriöser Geschäftsmann, ledig, reich… Dinge, die Jane Jingle imponierten. Der Gangsterboß konnte mit sauberem Geld nicht konkurrieren. Seine Scheine kamen aus der Gosse. Da er nicht bereit war, dem Juwelier seine Freundin zu überlassen, rief er ihn an und warnte ihn.
    Die Warnung glich einer gefährlichen Drohung, die Kellerman jedoch nicht ernst nahm.
    Es hatte sich zwischen Jane und ihm etwas angebahnt, das Jeremy Church nicht so einfach wieder trennen konnte.
    Die »Warnungen« wurden

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