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006 - Der Teufelsbeschwörer

006 - Der Teufelsbeschwörer

Titel: 006 - Der Teufelsbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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immer massiver.
    Doch Jane Jingle kehrte nicht zu Jeremy Church zurück. Sie arbeitete nicht mehr für ihn, sie gab die Wohnung auf, die er ihr zur Verfügung gestellt hatte, schickte ihm seinen Wagen zurück, zog bei Kellerman ein.
    Daß das nicht gutgehen konnte, lag auf der Hand.
    Jeremy Church wollte nicht zum Gespött werden. Er stellte Kellerman ein Ultimatum: »Entweder Sie schicken Jane zu mir zurück, oder Ihnen passiert was!«
    »Mit diesen Gangstermethoden kommen Sie bei uns nicht an«, erwiderte der Juwelier furchtlos.
    »Sonntag mittag will ich sie wiederhaben!« brüllte Church und knallte den Hörer in die Gabel.
    Jane kam nicht.
    Church verlängerte das Ultimatum insgesamt dreimal, dann hatte er den Kanal voll. Ein letztesmal rief er Kellerman an.
    »Sie sind verrückt!« schrie er. Seine Stimme überschlug sich. »Ich hatte mit niemandem mehr Geduld als mit Ihnen, das kann Ihnen Jane bestätigen. Aber Sie trampeln wie ein Elefant auf den Chancen, die ich Ihnen geboten habe, herum.«
    »Hören Sie, warum lassen Sie uns nicht endlich in Ruhe?« gab Kellerman ärgerlich zurück.
    »Mann, Sie haben etwas, das mir gehört!«
    »Jane ist kein Gegenstand, sondern ein Mensch, der sich frei entscheiden kann. Sie hat sich für mich entschieden. Sie müssen sich damit abfinden.«
    »O nein, das werde ich nicht! Kein Mensch hat mir jemals ungestraft etwas weggenommen, Kellerman! Ich wäre heute nicht da, wo ich bin, wenn ich nicht stets gut auf mein Eigentum aufgepaßt und es mit Klauen und Zähnen verteidigt hätte.«
    »Sparen Sie sich den Atem, Church, Jane kommt nicht zu Ihnen zurück.«
    »Geben Sie sie mir! Ich will mit ihr reden!«
    »Sie mag nicht ans Telefon kommen.«
    »Was heißt, sie mag nicht!« brüllte Jeremy Church. »Ich verlange…«
    »Warum liegt Ihnen so viel daran, Jane unglücklich zu machen, Church? Sie liebt Sie nicht mehr. Was hätten Sie davon, wenn Sie sie zwingen, zu Ihnen zurückzukehren? Sie würde Sie hassen.«
    »Das stört mich nicht. Mich hassen so viele Menschen, da kommt es auf einen mehr oder weniger nicht an. Was ich davon hätte, wollen Sie wissen? Das kann ich Ihnen verraten: Ich hätte die Genugtuung, daß Sie mit meinem Mädchen nicht glücklich werden. Ich kriege Jane wieder, und ich werde sie zwingen, mich zu lieben, verlassen Sie sich drauf, Kellerman.«
    Der Juwelier atmete tief durch. »Ich warne Sie, Church. Wenn Sie Jane gegen ihren Willen…«
    Der Gangsterboß lachte schnarrend. »Mann, jetzt steht die Welt nicht mehr lang. Habe ich richtig gehört? Sie warnen mich ?«
    »Allerdings.«
    »Mir schlottern die Knie, Bester.«
    »Ich hetze Ihnen die Polizei auf den Hals, wenn Sie uns nicht in Ruhe lassen, Church. Bei Gott, das tue ich!«
    »Kellerman, Sie haben das Verkehrteste getan, was man tun kann: Sie haben Jeremy Church gedroht. Zuerst bestohlen, dann bedroht! Jetzt ist der Karren total verfahren. Was nun auf Sie zukommt, haben Sie sich selbst zuzuschreiben!«
    Das war’s gewesen.
    Als Kellerman dem Mädchen von dem Gespräch erzählte, wollte sie sofort mit ihm die Stadt verlassen.
    Doch Raoul Kellerman schüttelte starrsinnig den Kopf. »Ich laufe vor diesem Unterweltler nicht davon.«
    »Bleiben wir weg, bis sein ärgster Zorn verraucht ist«, flehte Jane Jingle.
    »Nein, Jane.«
    »Du kennst ihn nicht. Du weißt nicht, wie hart er ist.«
    »Er ist ein Verbrecher, und er muß endlich einsehen, daß auch ihm Grenzen gesetzt sind, daß er nicht alles haben kann, was er möchte.«
    »Sein Argument ist die Gewalt, damit hat er noch jeden überredet.«
    »Er wird sich hüten, uns Gewalt anzutun. Ich glaube, er weiß inzwischen so gut über mich Bescheid, um zu begreifen, daß ich ihn ins Gefängnis bringen würde, wenn er sich vergißt. Hab keine Angst, Jane. Er ist ein Hund, der nur bellt, aber nicht beißt.«
    »Nein, Raoul, du irrst dich in ihm.«
    »Diese Typen sind im Grund genommen doch alle feige. Wenn sie auf harten Widerstand stoßen, suchen sie sich einen anderen Weg.«
    »Jeremy Church nicht. Ich kenne ihn besser als du. Glaub mir. Wir müssen die Stadt verlassen.«
    Dazu war Raoul Kellerman jedoch nicht zu bewegen. Er glaubte, das einzig Richtige zu tun, indem er blieb und der Gefahr ins Auge schaute.
    Der Abend brach mit seinem Unwetter an. Nichts passierte. Jane zauberte in der Küche ein köstliches Menü.
    Hinterher tranken sie Cognac. Ihre Spannung zerfloß im wärmenden Alkohol. Church rief nicht mehr an. Er schickte auch niemanden. Es hatte

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