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006 - Der Teufelsbeschwörer

006 - Der Teufelsbeschwörer

Titel: 006 - Der Teufelsbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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auf den Terrazzoplatten auf.
    Eine erschütternde Klarheit ließ sie in diesem Augenblick erkennen, daß es für sie kein Entrinnen mehr gab.
    ***
    Roxane huschte die letzten Meter durch den Regen. Sekunden später befand sie sich in dem alten Gebäude, das ein Schandfleck in dieser Straße war. Die Abbruchkugel würde wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wenn das Gebäude bereits weggeräumt gewesen wäre, hätten es die Teufelsmönche nicht mehr als Versteck benutzen können. Schade, daß man nicht schon längst darangegangen war, das Haus zu entfernen.
    Die Hexe aus dem Jenseits trat ein.
    Sie vibrierte innerlich.
    Nasse Spuren auf dem Boden. Ihnen folgte die weiße Hexe. Sie paßte dabei höllisch auf, um von den Mönchen nicht überrumpelt zu werden. Eine Geisel in den Händen der schwarzen Wesen war schon genug.
    Roxane pirschte sich Schritt um Schritt vorwärts. Ab und zu bückte sie sich, um die feuchten Spuren besser erkennen zu können.
    Sie erreichte die Stelle, wo Patty Febbey gestürzt war. Deutlich waren die Abdrücke nasser Hände auf dem Boden zu erkennen.
    Gemurmel!
    Die Mönche!
    Schluchzen… Das war das verzweifelte Mädchen. Roxane schlich auf die Geräusche zu, erreichte eine Treppe, die nach unten führte. Im Keller befanden sich die Teufelsmönche mit ihrer Geisel also.
    Die Hexe aus dem Jenseits setzte ihren Fuß auf die erste Stufe.
    Ihre Finger umschlossen den glatten hölzernen Handlauf. Zweite Stufe. Roxane überlegte, ob sie auf Tony Ballard warten sollte, blieb dann aber nicht stehen, sondern glitt die Treppe weiter hinunter.
    Plötzlich ein kaum wahrnehmbares Geräusch hinter ihr.
    Die weiße Hexe kreiselte wie von der Natter gebissen herum und riß zur Abwehr die Hände hoch…
    ***
    Ich hatte das leise Geräusch verursacht, und ich wäre beinahe Roxanes tödlichen Abwehrblitzen zum Opfer gefallen. Mir stockte schon der Atem. Da ließ die Hexe aus dem Jenseits die Hände sinken. Sie hatte mich erkannt. Ich stieß die Luft erleichtert aus. Einen dümmeren Tod, als einem Irrtum zum Opfer zu fallen, konnte ich mir nicht vorstellen.
    »Sie sind im Keller!« raunte mir Roxane zu.
    Ich nickte. Die Stimmen der Mönche waren undeutlich zu hören, und das Schluchzen des unglücklichen Mädchens stach mir jedesmal wie eine glühende Nadel in die Haut. Ich wollte hören, was die Teufelsmönche zu besprechen hatten, tastete mich an Roxane vorbei. Sie folgte mir.
    Die Treppe krümmte sich nach links.
    Das Licht eines Blitzes stach durch mehrere Kellerfenster. Ich sah Patty und die Teufelsmönche. Das Mädchen saß auf dem Boden.
    Die schwarzen Wesen umringten sie.
    »Seht nur, Brüder, wie sie zittert«, sagte einer der Mönche höhnisch. »Sie hat Angst vor uns. Berechtigte Angst, wie sie weiß. Wie ist dein Name?«
    »Patty Febbey.« Es klang zaghaft, hoffnungslos.
    »Zuerst warst du nur unsere Geisel, Patty Febbey. Nun bist du mehr. Wir werden dich der Hölle opfern. Wie gefällt dir das?«
    »Warum laßt ihr mir nicht mein Leben?«
    »Ist es dir denn so viel wert?«
    »Ja. Was habe ich denn sonst noch, außer meinem Leben?«
    »Asmodis freut sich schon auf deine Seele. Wir wollen ihn nicht enttäuschen.«
    »Ihr gottverfluchten, herzlosen Teufel!« schrie Patty verzweifelt.
    »Der Mann, der in der Kneipe starb, war das dein Freund?«
    »Er… er war mein Lebensgefährte … Timothy Hayes.«
    »Er wird wieder dein Gefährte sein. Drüben, im Jenseits. Noch in dieser Nacht sollt ihr wieder vereint sein. Doch zuvor haben wir noch etwas anderes zu erledigen. Wir werden uns dir uneingeschränkt widmen, sobald wir das hinter uns gebracht haben.« Was der Teufelsmönch weiter sagte, galt nicht mehr Patty Febbey. Er sprach zu seinen Brüdern: »Logan Temple ist unser Herr. Er hat uns aufgetragen, Geld, Gold und Juwelen für ihn zu beschaffen. Es wird nicht schwierig sein, ihn zufriedenzustellen. Wie ihr wißt, gibt es in dieser Straße einen Juwelier. Raoul Kellerman ist sein Name. Wir werden ihn aufsuchen und seinen gesamten Besitz an uns bringen. Zwei von euch müssen hierbleiben und auf das Mädchen aufpassen. Wer wird das übernehmen?«
    Zwei Mönche meldeten sich.
    Ihr Wortführer trat einen Schritt vor. Er blickte auf das weinende Mädchen hinunter. Ihre Tränen berührten ihn nicht.
    »Bereite dich inzwischen aufs Sterben vor. Wir kommen bald wieder.«
    Patty Febbey schluchzte verzweifelt auf und weinte in ihre Hände. Fünf Mönche wandten sich um, um den Keller zu verlassen.
    Roxane

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