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006 - Ende eines Quellherren

006 - Ende eines Quellherren

Titel: 006 - Ende eines Quellherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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Lange konnte er nicht geschlafen haben, denn er fühlte sich noch erschöpfter als zuvor und geradezu benommen.
    So erkannte er zunächst nicht, was ihn aus dem Schlaf gerissen hatte, auch nicht, als er das Loch sah, das mit knirschenden Rissen an der Außenwand der Schlepperkabine entstand. Immer mehr Sprünge dehnten sich beinahe behäbig über die gesamte Glasfront aus.
    Seine Hand fuhr zu dem Sitzgriff und die jähe Aufwärtsbewegung, mit der der Sitz wieder seine Normalposition einnahm, brachte ihn vollends zu sich.
    Ein langer, wulstiger Leib aus Metallsegmenten versperrte dem Schlepper den Weg. Das dünne Ende hatte sich um das Fahrgestell geringelt und blockierte es. Aus dem vorderen Teil des Gebildes hatten sich Stelzen hochgeschoben und stützten die aufgebäumten Ringsegmente ab.
    Ein Schaufler! , dachte Tritar verzweifelt.
    In seiner Augenhöhe gähnte der Ringmund mit den Reißsägen. Die meterlangen Sensoren wippten im Rhythmus der Bewegungen und versuchten, sich durch die Risse in die Kabine zu schieben. Die beiden Metallscheren unter dem Kopfteil schlugen dröhnend auf die Metallhaut seines Halbschleppers ein.
    Ein Schlag erschütterte das spinnenrädrige Fahrzeug. An einigen Stellen platzte die Außenhaut auf, während sich eine der Scheren mit einem wuchtigen Ruck senkte und den Bug des Schleppers abtrennte.
    Tritars Finger flogen über die Kontrollen. Die wichtigsten Funktionen schien das Fahrzeug noch ausführen zu können – aber für wie lange noch?
    Die Kompensatoren in den Ballonrädern, ehemals dazu eingebaut, Hindernisse aus Felsen oder Pflanzen zu vernichten, begannen schwerfällig zu arbeiten. Auf Feuerringen ruckte der Schlepper vor und wieder zurück, hin und her. Die metallenen Schlingen des Schauflers gerieten mit den Flammen in Berührung, zuckten zurück und versuchten auszuweichen, als seien sie lebendige Wesen. Schließlich zogen sie sich widerwillig zurück.
    Das Fahrgestell lag frei!
    Tritar aktivierte die Teleskopbeine. Langsam stieg die Kabine in die Höhe. Sie schwankte zwar, hielt sich jedoch auch dann noch in der Balance, als eine Metallschere vorschnellte und ein Teleskopbein abtrennte.
    Der Quellherr geriet in Panik und jagte die Motoren zu voller Leistung hoch. Von nunmehr lediglich fünf Teleskopbeinen gehalten, schnellte das Fahrzeug über den Schaufler hinweg.
    Über dem Ende der Erntemaschine flimmerte die Luft plötzlich hell auf. Silbrige Lichtpunkte platzten in die Höhe und sanken langsam wieder zu Boden, der ebenfalls in ruheloser Bewegung zu schwanken schien.
    Im nächsten Moment waren die Erscheinungen verschwunden.
    Kaum hatte Tritar seinen Wagen in Normalhöhe zurückgefahren und ihn beschleunigt, da geriet die kümmerliche Pflanzendecke in seiner Umgebung in Bewegung.
    Staub wirbelte auf die riesigen Ballonräder zu, kurz vor den Sichtscheiben tauchten verwischte Schatten auf und verschwanden wieder.
    Dann erhielt der Schlepper erneut einen heftigen Schlag, der ihn zur Seite riss und mitten in eine Kolonie Grint-Sträucher trieb. Schmerzhaft prallte Tritar mit dem Kopf gegen die Scheibe und verlor die Kontrolle über das Gefährt. Es wirbelte um die eigene Achse und zeigte schließlich mit der beschädigten Spitze in Richtung des Schauflers.
    Und das Schauspiel wiederholte sich.
    Der Boden zwischen der ruhenden Erntemaschine und seinem Schlepper geriet in Bewegung. Er bestand aus einem brodelnden Strom brauner Punkte, die ihre Farbe jeweils der Umgebung anpassten, Punkten aus metallenen Kiefern und Reißzähnen, Kiefer auf Rollen, die sich auf den hinteren Teil des Halbschleppers stürzten. Ihre Zähne rissen sich durch das Metall, nagten sich zu der Kabine empor. Auch über die Sichtscheibe huschten sie bereits, blieben haften und bohrten das Glas auf.
    Tritar schrie, hämmerte auf die Steuersysteme ein.
    Der Schlepper holperte auf nunmehr drei Rädern vorwärts, konnte aber keinen geraden Kurs mehr halten. Ein Teil der metallenen Ungeheuer wurde von der schwankenden Bewegung abgeschüttelt, die meisten jedoch hatten sich festgeklammert und fraßen sich weiter. Bald würden sie zu den wichtigeren Maschinenelementen durchbrechen.
    Die restlichen Räder brachen fast gleichzeitig ab. Vom eigenen Schwung getrieben, schlitterte die Kabine noch ein Stück über den Boden und krachte dann in eine Grint-Kolonie.
    Augenblicklich fielen die mörderischen Ableger der Erntemaschine über den Schlepper her. Wie dünnes Eis zerbrachen die Außenwände der Kabine und die

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