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006 - In der weißen Hölle

006 - In der weißen Hölle

Titel: 006 - In der weißen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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es sich auf Aruula stürzen, um ihr mit seinen rasiermesserscharfen Klauen die Kehle zu zerfetzen, als Matt vorsprang. In Händen hielt er einen brennenden Holzscheit, den er hastig aus dem Feuer gerissen hatte.
    Die Netaratze stieß ein entsetztes Kreischen aus, bremste ihren Angriff und wich instinktiv vor den Flammen zurück.
    »Verschwinde, du Mistvieh«, knurrte Matt und warf die Fackel nach der Bestie.
    Das brennende Holz traf das Tier, versengte sein Fell. Quiekend machte die Netaratze kehrt und verschwand im dunklen Eingang des Stollens.
    Matt war nicht gewillt, sie entkommen zu lassen - er wusste, dass das hinterlistige Tier sie bei der nächsten Gelegenheit wieder angreifen würde. Entschlossen griff er nach seiner Taschenlampe und folgte der Netaratze in den dunklen Stollen.
    »Bleib hier und bewach den Proviant«, wies er Aruula für den Fall an, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver der Bestie war, um sich über die Vorräte herzumachen. Dann tauchte er in den dunklen Höhlengang ein.
    Er musste sich bücken, um hindurchzukommen - der Stollen war nur an die ein einhalb Meter hoch. Der fahle Schein der Lampe schnitt durch die Dunkelheit, beleuchtete den Gang, der sich in bizarren Windungen ins Innere des Berges bohrte.
    Je weiter Matt durch den Stollen vordrang, desto unerträglicher wurde der Gestank. Fäulnis, Tod und Verwesung lagen in der Luft, verursachten ihm Übelkeit. Er nahm das Dreieckstuch aus der Beintasche seines Overalls und band es sich vor den Mund, um die Luft ein wenig zu filtern. Der Gang verbreiterte sich zu einer Höhle. Zu beiden Seiten ragten mächtige Stalagmiten auf.
    Vorsichtig schlich Matt weiter. Hinter jeder der Kalksäulen konnte sich das gefährliche Raubtier verbergen, wartete vielleicht nur darauf, die messerscharfen Zähne in sein Fleisch graben zu können.
    Matt zückte seine Beretta 98 G und entsicherte sie.
    Dem Lichtstrahl der Lampe mit dem Lauf der Waffe folgend, pirschte er weiter voran. Er war sicher, dass noch niemals Licht in diesen Stollen gedrungen war, dass noch nie ein Mensch in dieses Gewölbe gelangt war - jedenfalls nicht lebend…
    Knochen, an denen Reste von verfaultem Fleisch hingen, lagen auf dem feuchten Boden, es stank nach Kehricht und Exkrementen. Matt fühlte, dass sich seine Nackenhaare vor Abscheu aufstellten. Vorsichtig schlich er weiter - als plötzlich ein durchdringendes Fauchen die Stille zerriss.
    Aus dem Augenwinkel heraus gewahrte Matt, wie ein schwarzer Schemen hinter einer der Säulen hervorsprang und mit gefletschten Zähnen auf ihn zusetzte. Der Commander fuhr herum. Die Reflexe die ihm im Lauf seiner Soldatenzeit anerzogen worden waren, sprachen an. Wie in Zeitlupe und Zeitraffer zugleich sah er die Netaratze heranfliegen, sah ihre furchtbaren Krallen und den gelben Speichel, der von ihren Zähnen troff, roch ihren stinkenden Atem. Er riss seine Armeepistole hoch und feuerte.
    Das Projektil fegte aus der Mündung, schlug der Bestie entgegen - und traf sie noch im Sprung in die fellbesetzte Brust.
    Der Aufprall der Kugel stoppte den Sprung der Netaratze, riss sie in der Luft herum und schmetterte sie zu Boden.
    Fauchend und rasend vor Schmerz wand sich das halbintelligente Tier auf dem Boden und blitzte Matt aus bösen glühenden Augen an. Dunkles, fast schwarzes Blut rann aus der Wunde, tränkte das dunkle Fell und sickerte zu Boden, wo es eine schmierige Lache bildete.
    ***
    Die Taratze war tödlich getroffen. Langsam würde sie verbluten, würde qualvoll verenden, wenn Matthew ihrem Leiden kein Ende setzte. Matt Drax wusste, dass die Taratze ihm keine Gnade gewährt hätte, wären die Rollen anders verteilt gewesen. Und er wusste auch, dass er Munition sparen musste. Das zweite seiner drei Magazine war bereits zur Hälfte geleert.
    Aber egal, wie wild und barbarisch die Welt sein mochte, in der er gestrandet war - er war ein Mensch des 21. Jahrhunderts. Er würde niemanden unnötig leiden lassen, auch wenn es sich um eine Killerbestie handelte.
    Kurz entschlossen hob er die Hand mit der Beretta, legte auf den Kopf der Taratze an und feuerte erneut.
    Die Kugel traf das mutierte Rattenwesen genau zwischen die Augen. Dunkelrotes Blut spritzte, als das austretende Geschoss einen Teil des Schädels wegriss. Das Tier war augenblicklich tot.
    Matt ließ seine Waffe sinken. Er empfand keinen Triumph über seinen Sieg. In dieser fremden Welt tobte ein grausamer Kampf ums Überleben. Wer leben wollte, musste töten. . Er wandte sich um,

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