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006 - In der weißen Hölle

006 - In der weißen Hölle

Titel: 006 - In der weißen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Feind«, sagte der General, »deshalb sind Maddrax' Freunde auch meine Freunde. Ich werde ihm helfen, seine Gefährtin zu befreien, so wahr ich Alcam von Asmark bin…«
    Die Hünen, die Fellkleidung und Rüstung trugen, dazu Speer, Schild und kurze Breitschwerter, sahen einander auffallend ähnlich.
    Die zwei Männer, die die Nachhut bildeten, waren kleiner und leichter bekleidet - über ihrem Lederwams trugen sie lediglich einen Überwurf aus Fell, dazu uralte Stahlhelme. Ihre Bewaffnung bestand aus einem kurzen Bogen und Pfeilen, die sie in einem ledernen Köcher auf dem Rücken trugen.
    Matt hatte den Rucksack mit dem Notpaket bei sich, den Alcams Leute geborgen hatten.
    Gottlob war bei dem Sturz in die Grube nichts zu Bruch gegangen - weder Matts Knochen noch Teile der Überlebensausrüstung.
    ***
    Wenig später - die Sonne hatte gerade ihren höchsten Stand überschritten -befand sich die kleine Expedition bereits auf dem Weg.
    Der Nebel, der während des Vormittags über den Senken gelegen hatte, hatte sich gelichtet; helles Sonnenlicht fiel herab und ließ die Eiskristalle glitzern. Matt kniff die Augen zusammen und sehnte sich nach einer Sonnenbrille.
    Er ging in der Mitte des Trupps, den Alcam für ihn zusammengestellt hatte. Die Spitze bildeten zwei Krieger, die offensichtlich Brüder waren - die bei dieser feindseligen Welt von unschätzbarem Wert war - für jemanden, der damit umzugehen wusste.
    Der Marsch führte steil bergauf. Niemand sprach ein Wort, während sie gingen, und Matt versank in düsteres Grübeln.
    Immerzu musste er an Aruula denken, fragte sich bange, ob er noch rechtzeitig kommen würde, um sie zu retten. Wehmütig dachte er an ihre erste Begegnung zurück, als er halbtot im Wrack seiner Maschine gelegen und um ein Haar Opfer der gefräßigen Taratzen geworden war. Damals hatte ihm Aruula das Leben gerettet; nun war die Reihe an ihm, sich zu revanchieren. Er wusste, dass Aruula ihn liebte und ihm bedingungslos vertraute - er hoffte nur, dass er dieses Vertrauen auch würde rechtfertigen können…
    »Wie weit noch?«, erkundigte sich Matt bei einem der Hünen, als sie einen schmalen Felsgrat erklommen hatten.
    »Nicht mehr weit«, gab der Krieger zurück, dessen rechte Gesichtspartie eine hässliche Narbe und eine leere Augenhöhle aufwies - die Folgen eines Schwertstreichs. »Wir befinden uns an der Grenze.«
    »Grenze?« Matt hob die Brauen. »Welche Grenze?«
    »Des Reviers der Bestie«, gab der Krieger zurück.
    Matt spürte, dass es eisig seinen Rücken hinabrieselte. Sicherheitshalber zog er seine Beretta hervor und überprüfte sie mit geübten Handgriffen. Er wollte im entscheidenden Moment nicht von einem leeren Klicken vertröstet werden. Zwölf Kugeln steckten noch in dem 20er-Magazin.
    Wenn er eine gute Schussposition hatte, war der Narka-to so gut wie erledigt. Denn das verdammte Ding lebte - und was lebte, das ließ sich auch töten…
    »Maddrax gebietet dem Donner«, meinte einer der Bogenschützen anerkennend, als er die Pistole in Matts Händen sah.
    »So ist es«, bestätigte Matt - er hatte es aufgegeben, den Bewohnern dieser barbarischen Welt die Wirkungsweise einer Handfeuerwaffe erklären zu wollen.
    »Maddrax ist ein mächtiger Krieger«, sagte der Mann voll Ehrfurcht. »Wir können uns glücklich schätzen, dass er auf unserer Seite steht.«
    »Auf wessen Seite sollte ich sonst stehen?«, meinte Matt ein wenig verblüfft.
    »Hör nicht auf ihn«, mahnte der Hüne. »Er ist nur ein Boogu, der Geringste unter uns Kriegern. Er hat nichts zu sagen.«
    Der Bogenschütze senkte demutsvoll sein Haupt und Matt hielt die Sache damit für abgetan - wenngleich ein seltsames Gefühl in seiner Magengegend zurückblieb, das ihm sagte, dass irgendetwas nicht in Ordnung war… Es blieb keine Zeit, darüber nachzudenken.
    Über einen schmalen Pfad, der sich entlang einer senkrecht aufragenden Felswand wand, drangen sie tiefer in das Revier des Narka-to ein.
    Es war ein gefährlicher Marsch. Auf der einen Seite des nur einen halben Meter breiten, tief verschneiten Pfades wuchs der schroffe Fels senkrecht empor, auf der anderen Seite klaffte der gähnende Abgrund. Man musste höllisch aufpassen, um auf dem verschneiten Grund nicht plötzlich ins Leere zu treten. Matt und die Krieger hielten sich eng an der Felswand, arbeiteten sich vorsichtig voran.
    Endlich erreichten sie das Ende des Pfades, gelangten auf eine Hochebene, die mit Schnee bedeckt war. In unregelmäßigen Abständen

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