Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0061 - Kino des Schreckens

0061 - Kino des Schreckens

Titel: 0061 - Kino des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Bewegungen durch, es schien, als würde die Pflanze auf den Wurm lauern.
    So war es in der Tat.
    Der riesige Wurm aber hatte nur Augen für die beiden Frauen. Und sie dachte nicht an die Gefahr, in die sie sich begab.
    »Jetzt gib acht, was geschieht!« raunte das Mädchen.
    Shao nickte.
    Unbeirrt steuerte der Wurm sein Ziel an. Er wollte rechts an dem Strauch vorbei.
    Es blieb beim Versuch.
    Die Zweige wurden zu Fangarmen. Blitzschnell schnappten sie zu. Und wie schon zuvor bei Shao, so drehten sie sich jetzt um den Körper des Riesenwurms.
    Der hatte die Gefahr zu spät bemerkt. Er wollte aus der Umklammerung heraus, doch die Pflanze ließ ihn nicht los. Wild peitschte das Schwanzende des Wurms über den Boden. Staub wölkte auf und bildete einen graubraunen Nebel.
    »Willst du weiter schauen?« fragte Caroline.
    Shao nickte.
    Der Staub senkte sich nur langsam. Manchmal erkannte Shao den zuckenden Leib des Riesenwurms. Er kämpfte verzweifelt und war doch chancenlos.
    Die Kelche öffneten sich weit. Der größte schnappte zuerst zu. Mit dem Vorderteil voran verschwand der Riesenwurm in der Öffnung.
    »Wo bleibt dieses Tier?« erkundigte sich Shao.
    »Es wird sofort aufgelöst. Und die Pflanze hat ihre Nahrung bekommen. Jetzt kann sie wieder für einige Zeit existieren.«
    »Du weißt viel«, sagte Shao. »Woher? Wie lange bist du schon hier?«
    »Keine Ahnung. Es gibt hier keine Zeit. Hier wird es auch nie dunkel. Wenn die Nacht kommt, bleibt es fast so wie jetzt. Du wirst dich daran gewöhnen, Shao.«
    Nie werde ich mich daran gewöhnen, wollte Shao sagen, unterließ es aber. Sie wußte ja nicht, was noch alles kam. Vielleicht mußte sie für immer hierbleiben.
    »Was ist denn mit den anderen Menschen geschehen, die in dieses Land gekommen sind?« wollte sie wissen.
    »Du wirst es sehen«, antwortete das Mädchen. Mehr sagte es nicht.
    »Komm, wir müssen weiter«, bat die Chinesin. Sie wollte diese Stadt am Horizont sehen. Vielleicht fand sie dort Menschen, vielleicht konnte man sich zusammentun und einen gemeinsamen Plan schmieden.
    »Es ist ein sehr weiter Weg«, gab Caroline zu bedenken.
    »Was macht das schon? Wenn es Rettung gibt…«
    »Es wird schwer«, sagte die Kleine nur.
    Shao blickte Caroline von der Seite her an, aber das Mädchen schaute nur nach vorn.
    Was verbarg sie nur? Welches Geheimnis schleppte sie mit sich herum? Shao würde es irgendwann herausbekommen, da war sie sich sicher.
    Dann deutete Caroline zum Himmel. »Da sieh, Shao!«
    Auch die Chinesin schaute hoch.
    Unter dem grauen Firmament sah sie einige Punkte, die sich hin- und herbewegten.
    »Das sind Vögel.«
    Caroline nickte. »Ja, Sie haben uns gesehen.«
    »Und was geschieht?« Shao war leicht beunruhigt.
    »Keine Angst. Sie werden uns nichts tun. Im Gegenteil, sie sind meine Freunde. Paß auf.«
    Die Tiere näherten sich in rasender Geschwindigkeit, wurden größer und größer, und Shao glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können.
    Die Vögel waren regelrechte Riesen. Sie hatten geierartige Köpfe, lange, spitze Schnäbel und ein grauweißes Gefieder. Wenn sie durch die Luft segelten, wirkten sie wie Düsenflugzeuge.
    Jetzt breiteten sie die Schwingen aus. Shao staunte. Sie besaßen Flügelspannweiten von mehreren Metern. Elegant setzten die ersten Vögel zur Landung an. Die anderen drei blieben in der Luft und beobachteten.
    Staub wallte hoch, als die Tiere mit ihren Klauen über den Boden rutschten.
    Caroline lief zu dem ihr am nächsten befindlichen Vogel hin, kniete sich und kraulte seinen Hals. Sie winkte Shao. »Komm doch her, sie tun dir nichts.«
    Die Chinesin zögerte noch. Ein Tier flog dicht über sie hinweg. Im Windzug der flatternden Flügel flogen ihre langen Haare.
    Was blieb ihr anderes übrig, als Carolines Wunsch nachzukommen? Das Mädchen lächelte sie an. »Sind sie nicht wunderbar, meine kleinen Freunde?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Nimm Platz.«
    »Wo?« fragte Shao.
    »Auf ihren Körpern. Wir werden mit ihnen fliegen. Sie bringen uns rasch in die Stadt.«
    »Ich soll…« Shao tippte sich gegen die Brust.
    »Genau.«
    Die Chinesin sog scharf die Luft ein. Geritten war sie schon in ihrem Leben, geflogen auch. Aber nicht auf dem Rücken eines Vogels, sondern im Jet.
    Caroline machte es ihr vor. »Paß auf, Shao!« rief das Mädchen. »Es ist kinderleicht.« Geschmeidig glitt sie auf den Rücken des Riesengeiers, beugte sich dann vor und hielt sich am Hals des Tieres fest. »So mußt du es machen,

Weitere Kostenlose Bücher