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0064 - Der Hexer von Paris

0064 - Der Hexer von Paris

Titel: 0064 - Der Hexer von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Todessturz?
    Colette versuchte alles, um Roger zu unterstützen. Sie wollte sich mit den Füßen abstützen, rutschte jedoch an der Hauswand ab.
    Unten in der Gasse war man inzwischen aufmerksam geworden. Roger hörte laute Stimmen. Jemand rief nach einem Sprungtuch.
    Und Roger hielt fest.
    Noch einmal sammelte er alle Kraft. Er kämpfte mit dem Mute der Verzweiflung gegen das drohende Schicksal an. Die Tränen liefen in breiten Bahnen über sein Gesicht.
    Konnte er es schaffen?
    Allein nicht.
    Aber plötzlich waren Helfer da. Roger Dolain hörte hinter sich Schritte. Er wagte nicht, sich umzuschauen, aus Angst, daß seine Kräfte nachlassen würden.
    Lichtstrahlen tanzten über das Dach, erfaßten den jungen Mann.
    Eine Stimme. »Da ist er!«
    Schritte.
    Dann erklang die Stimme dicht neben Roger. »Ganz ruhig, mein Junge, wir helfen dir.«
    Kräftige Arme unterstützten den jungen Mann. Er fühlte sich hochgehoben. Fäuste umklammerte Colettes Gelenk. Zogen kräftig.
    Ihr Gesicht erschien über der Dachkante. Eine angsterfüllte, schweißüberströmte Grimasse, in der die letzten Minuten ihre Spuren gegraben hatten.
    Sie fiel aufs Dach.
    Hilfreiche Hände zogen sie weiter.
    Colette war gerettet!
    Roger Dolain hockte völlig erschöpft auf dem Dach. Die Gestalten seiner Retter verschwammen vor den Augen. Er schnappte nach Luft wie ein Fisch an Land.
    Jemand beugte sich nieder und hielt ihm eine Flasche hin. »Da, trink!«
    Roger nahm einen Schluck. Der Cognac brannte in seiner Kehle, füllte den Magen aus, weckte aber gleichzeitig die Lebensgeister. Ihm ging es wieder besser.
    »Colette!« flüsterte er.
    »Ihr geht es gut«, sagte der Mann, der ihm zu trinken gegeben hatte.
    Das Mädchen saß wie Roger auf dem Dach. Auch sie hatte einen Schluck genommen. Das bleiche Gesicht leuchtete wie eine weiße Sonne in der Dunkelheit.
    Roger rutschte zu ihr und faßte nach ihrer Hand. Er drückte sie, und Colette warf sich weinend an seine Brust.
    Die Zwerge waren verschwunden. Sie hatten sich in ihre Schlupfwinkel zurückgezogen.
    »Was war eigentlich los?« Roger wurde angesprochen. »Sitzen euch die Bullen im Nacken?« Roger trennte sich von Colette. »Nein.«
    »Was dann?«
    »Wir müssen zur Polizei«, sagte er. »Es ist was Schreckliches passiert. Die Zwerge…«
    »Welche Zwerge?«
    Roger Dolain winkte ab. »Schon gut, Messieurs. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Aber wir müssen jetzt weg.«
    Er stand auf und half Colette hoch. Beide waren noch wacklig auf den Beinen. Sie stützten sich gegenseitig.
    »Soll ich Sie fahren?« wurden sie gefragt.
    Roger nickte.
    Der Frager sagte: »Kommen Sie!«
    ***
    Mein Freund Bill Conolly hatte glänzende Augen bekommen, als ich ihm bei einem schnellen Treffen von Paris erzählte.
    »Paris«, schwärmte er. »Stadt der Frauen, der Musik, der Mode. Die Seine, das Lido, Moulin Rouge…«
    »Und die Killer sowie Belphegor«, unterbrach ich seinen Redefluß.
    Wir hatten noch ein paar Minuten geredet, und zum Abschluß hatte Bill gesagt: »Grüß mir die Pariser.«
    Eine Maschine vom Typ 727 brachte uns zum Festland. In Orly landeten wir. Suko und ich hatten während des Fluges geschlafen. Als wir in der Seine-Metropole eintrudelten, war es Nachmittag.
    Der Himmel präsentierte sich in einem strahlenden Blau. Es war angenehm warm.
    Sommer in Paris!
    Und wir mußten Dämonen jagen. Manchmal verteilt das Schicksal seine Karten verdammt ungerecht.
    Sir Powell hatte per Telefon bereits alles organisiert. Er war wirklich ein Mann mit den besten Beziehungen. Auf der internationalen Ebene kannte er Gott und die Welt.
    Das war gut so.
    Wir brauchten nicht durch die Zollkontrolle, sondern wurden schon vorher erwartet.
    Inspektor Le Brac hieß der Knabe.
    Er war etwa in meinem Alter und sah aus wie ein typischer Franzose. Die Filterlose hing ihm zwischen den Lippen. Der Oberlippenbart war ebenso schwarz wie sein Haar, die Augen dunkel und die Haut braun. Sein heller Leinenanzug sah aus, als hätte er darin geschlafen. Le Brac lehnte an einer weißgestrichenen Barriere und hielt ein Foto in der Hand.
    Ich winkte.
    Der französische Kollege steckte das Foto weg und lief mit ausgestreckten Händen auf uns zu.
    »Ah, Kollege Sinclair«, rief er und schüttelte mir die Hand. Suko begrüßte er ebenso herzlich.
    »Ich bin Maurice Le Brac.« Er deutete in die Runde. »Willkommen in der schönsten Stadt der Welt.«
    »Sie sind überzeugter Pariser?« fragte ich.
    Er grinste, und seine Schnurrbartenden

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