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0064 - Der Hexer von Paris

0064 - Der Hexer von Paris

Titel: 0064 - Der Hexer von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kehle.
    Colette schrie wie wahnsinnig.
    Roger Dolain aber ballte die rechte Hand zur Faust und schlug sie von oben nach unten.
    Er traf den Schädel der kleinen Bestie.
    Der Schlag war so geführt worden, daß der Zwerg auf das Dach fiel. Er hatte sich nicht mehr halten können. Aber er war nicht ausgeschaltet und griff wieder an.
    Wie eine Katze sprang er.
    Roger trat zu.
    Abermals traf er, und das kleine Ungeheuer flog wie vom Katapult abgefeuert zurück.
    Inzwischen hatten auch die anderen das Dach erreicht. Colette sah sie zuerst und machte ihren neu gewonnenen Freund darauf aufmerksam.
    »Da!« rief sie. »Sie kommen!«
    Kümmern konnte sich Roger nicht um die Horde. Er hatte mit dem ersten Zwerg genug zu tun. Denn wieder attackierte ihn diese kleine Bestie.
    Doch diesmal paßte der junge Mann auf. Blitzschnell griff er zu, bekam den Zwerg genau in der Körpermitte zu packen, hob ihn hoch, und ehe dieser sich versah oder etwas dagegen unternehmen konnte, stopfte ihn Roger in die Öffnung des nahen Kamins.
    Dann ließ er los.
    Der Zwerg verschwand. Sein wütendes Kreischen wurde leiser und verstummte völlig.
    Für Colette und Roger jedoch wurde es höchste Eisenbahn. Die anderen Biester waren dicht herangekommen. Es waren mindestens sechs, wenn nicht mehr. Aber in der Eile konnte der junge Mann sie nicht so rasch zählen.
    Er packte Colette an der Hand. »Du mußt springen!« brüllte er ihr zu und rannte los.
    Colette folgte ihm.
    Rasend schnell kam der Dachrand näher.
    Noch vier Schritte, noch drei, zwei – einen.
    »Jetzt!« schrie Roger Dolain, gab sich und Colette noch einmal Schwung und stieß sich ab…
    ***
    Sekunden wurden zu Minuten!
    Jedenfalls glaubte Roger Dolain dies. Er befand sich über der Gasse und hatte das Gefühl, einen gierigen Schlund zu überspringen. Unter ihm brodelte die Schwärze und wurde für den jungen Mann zu einem Meer der Angst.
    Er dachte in diesen wahnsinnigen Sekunden nicht mehr normal. Er wollte nur das rettende Dach erreichen.
    Und mit ihm Colette Trevian.
    Ihr Gesicht war verzerrt. Sie hielt die Augen weit aufgerissen, ohne jedoch etwas zu sehen. Der Sprung über das Dach wurde auch für sie zu einer Odyssee der Angst.
    Endlich hatten sie den Rand des gegenüber liegenden Daches erreicht. Der junge Elsässer hatte sich etwas mehr Schwung gegeben. Er schaffte es auch, prallte auf das Dach, wurde nach vorn gestoßen und ließ Colette los, während er seine Brille verlor.
    Roger überschlug sich zweimal.
    Und Colette?
    Da hörte er ihren Schrei!
    Roger zuckte zusammen. Er schaute sich um und sah das Mädchen nicht mehr.
    Dafür ihre Hände.
    Colette hatte sich in einem Anfall von Panik noch weiter nach vorn geworfen, es nicht richtig geschafft, aber sie hatte die Dachkante zu fassen bekommen.
    Ihre Finger klammerten sich um das biegsame Metall.
    »Colette!« schrie der junge Mann. »Um Himmels willen, halte aus, ich komme!«
    Er kroch auf den Dachrand zu. Sein Hosenbein riß in der Höhe des rechten Knies, das machte ihm nichts. Colette war wichtiger, viel wichtiger.
    Der junge Mann streckte seinen rechten Arm aus.
    Da rutschte Colettes linke Hand ab.
    Ein Schrei.
    Roger griff zu.
    Er packte die rechte Hand, bevor deren Finger auch noch abrutschen konnten. Eisern hielt er fest. Und plötzlich merkte er, welch ein Gewicht Colette besaß. Sie, die doch so schlank aussah, hing an Rogers Hand. Sie drohte, ihn ebenfalls mit in die Tiefe zu reißen.
    Roger stemmte sich ab. Zum Glück war das Dach rauh, so daß er dies gut schaffte.
    »Halt dich fest, Colette! Halte dich fest!« keuchte er. »Wir schaffen es. Wir schaffen es, verdammt!« Tränen vor Wut und auch vor Hilflosigkeit traten ihm in die Augen.
    Zum Glück hing Colette ruhig und strampelte nicht. Dann wäre es aus gewesen.
    Aber auch so war es unheimlich schwer für den jungen Mann. Zufällig warf er einen Blick auf das Dach, von dem aus sie den Sprung gewagt hatten.
    Dort standen die Zwerge!
    Sie schauten herüber, trauten sich jedoch nicht, auf das andere Dach zu springen. Geschafft hätten sie es sicherlich.
    Sie beobachteten.
    Die Chance, das Mädchen zu retten, wurde geringer. Der Mann aus dem Elsaß hatte das Gefühl, sein Arm würde abgerissen. An seiner Hand hingen Zentnergewichte.
    »Ich schaff es nicht!« keuchte er. »Oh, mein Gott, ich schaffe es nicht!«
    Das Gewicht des Mädchens zog ihn weiter nach vorn. Vom Nachbardach hörte er das höhnische Kichern der Zwerge.
    Begleitmusik für den

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