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0064 - Sieben standen gegen uns

0064 - Sieben standen gegen uns

Titel: 0064 - Sieben standen gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sieben standen gegen uns
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Roccio atmete schneller.
    »Aber wir sehen uns abends ja nie…«, murmelte er.
    Ann blieb stehen und sah ihm tief in die Augen.
    »Warum eigentlich nicht?«, fragte sie. Ihre Stimme war nur ein leichter Hauch, aber er trieb Roccios Blut heiß durch den Körper.
    »Ja, warum eigentlich nicht?«, wiederholte er dumpf.
    Eine Weile standen sie schwer atmend voreinander. Dann beugte sich Ann plötzlich vor, sodass er ihr verwirrendes Parfüm einatmen musste, und raunte: »Heute Nacht um zwölf beim Kellereingang, ja?«
    Roccio nickte eifrig. Er hatte etwas im Hals sitzen, aber bevor er dazu kam, sich zu räuspern und etwas zu erwidern, hatte sich Ann schon umgedreht und lief rasch davon.
    Roccio starrte ihr überglücklich nach.
    Er war in dieser Nacht der Mann, der das Gebäude zu bewachen hatte, in dem sich die Gelder für den Transport befanden.
    ***
    4. Waffenausgabe
    Pünktlich um sechs Uhr wurde an diesem Tag das Tor der Gebrauchtwagenhandlung Prucci abgeschlossen. Die Stenotypistinnen hatten auf besondere Anweisung von Tonio Prucci pünktlich Feierabend gemacht.
    »Los, Boys«, sagte Prucci. »An den Wagen!«
    Lefty Manders, Coppy Rooch und Curry Hansfield setzten sich in Bewegung. Sie schleppten Werkzeuge und Reifen zu dem alten Fordlastwagen, der mit einer mehrfach geflickten Plane in der Reihe der zu verkaufenden gebrauchten Lastwagen stand.
    Der Wagen war auf vier Wagenhebern aufgebockt worden, weil er keine Räder mehr hatte. Jetzt zeigte sich allerdings, dass die Räder durchaus vorhanden waren. Manders und Rooch rollten sie aus einem alten Schuppen, der als Ersatzteillager diente, heran.
    Fast zwei Stunden lang arbeiteten die Männer schwitzend und eifrig an dem Wagen. Dann war der starke Overdrive-Motor, der eigens dafür angeschafft und zurechtgebaut worden war, eingebaut.
    »Jetzt die Räder!«, befahl Manders. Schweigend machten sich die Männer an die Arbeit.
    Gegen neun Uhr abends hatten sie den Lastwagen fahrbereit.
    »Den Sprit!«, kommandierte Prucci, der sich vom Ergebnis der Arbeit überzeugte. Aus dem Schuppen wurden zwölf Benzinkanister herangeschleppt und auf den Lastwagen verladen. Als auch das geschehen war, sah Prucci auf die Uhr. Es war zehn Minuten vor neun Uhr abends.
    Er rieb sich die Hände.
    »Es läuft wie am Schnürchen«, brummte er zufrieden.
    »Hoffentlich geht es auch weiter so«, meinte Manders.
    Prucci machte eine verächtliche Geste.
    »Klar, alter Pessimist! Der Boss hat alles bestens eingefädelt. Du wirst sehen, dass die Sache klappt, wie noch nie irgendeine andere Sache geklappt hat.«
    Die Männer gingen in die Baracke zurück und setzten sich. Einige wuschen sich die von der Arbeit beschmutzten Arme.
    Pünktlich um neun Uhr fünfzehn stand Prucci am Tor und rauchte eine Zigarette. Fast im gleichen Augenblick tauchten Lucky Buray und Jean Pairelle auf. Jean blieb vor dem Tor stehen und sagte: »Mister, haben Sie Feuer für meine Sssigarett?«
    Sein französischer Akzent klang scharf durch. Prucci nickte und griff in die Hosentasche.
    »Feuerzeug«, murmelte er.
    »Oh«, stöhnte der Franzose, »isch sein Gegner von Feuerzeug. Isch bevorzuge Streischhölzer, Monsieur.«
    Prucci lachte.
    »Kommt rein, ihr beiden!«
    Er schloss das Tor auf und ließ die beiden Gangster ein, die Buck Joe eigens für diese Sache aus Frisco hatte kommen lassen.
    »Alles in Ordnung bei euch?«, fragte Buray, der wie Pairelle französischer Abstammung war.
    Prucci nickte und sagte selbstbewusst: »Klar! Bei uns klappt es immer!«
    Schweigend gingen sie durch die Reihen der geparkten Fahrzeuge.
    »Habt ihr Anweisungen vom Boss mitgebracht?«, erkundigte sich Prucci, als sie vor der Baracke angekommen waren.
    »Oui, oui«, nickte Pairelle. »Wo ist das Ersatzteillager?«
    »Dort hinten die alte Bude!«
    »Gut! Alle Mann müssen in die Bude!«
    Prucci sagte den anderen Bescheid. Zwei Mann brachten elektrische Notlampen mit, die aus einer Batterie gespeist wurden, weil es in der Bude keinen normalen Stromanschluss gab.
    Im Schein der beiden Lampen zog Pairelle einen unförmigen Schlüssel aus der Hosentasche und sah sich fragend um: »Wo ist die Falltür?«, fragte er.
    Prucci deutete auf einen Haufen Schrott.
    »Darunter!«
    »Dann weg mit die alte Zeug!«, befahl der Franzose.
    Die Männer räumten den Schrott beiseite, bis eine große Falltür sichtbar wurde, die mit einem uralten Vorgängeschloss gesichert war. Pairelle schloss auf. Zu dritt stemmten sie die schwere Bohlentür hoch.
    Einer der

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