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0064 - Sieben standen gegen uns

0064 - Sieben standen gegen uns

Titel: 0064 - Sieben standen gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sieben standen gegen uns
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nicht schon Alkohol zu sich nehmen.
    Die Zeit verging in Nerven tötender Langsamkeit. Rans kam und kam nicht. Dors erkundigte sich bei dem Wirt, ob ein gewisser Mister Rans irgendeine Nachricht zurückgelassen hätte. Es war nicht der Fall. Rans schien überhaupt noch nicht hier gewesen zu sein.
    Mit Entsetzen fiel Dors ein, dass Rans ja von Gangstern gesprochen hatte. Hatte man vielleicht den Anruf belauscht? War Rans vielleicht schon von den Gangstern überfallen worden? Vielleicht gar getötet, weil er doch offenbar etwas von ihnen erfahren hatte?
    Dors wurde immer unruhiger. Als es sechs Uhr geworden war und Rans immer noch nicht erschien, ließ er sich einen Briefumschlag und ein Stück Papier geben. Er hinterließ eine Nachricht für Rans, wo und ab wann er an diesem Abend noch zu erreichen sei. Dann beschrieb er dem Wirt Rans Aussehen und sorgte durch ein hohes Trinkgeld für die Diensteifrigkeit des Wirtes.
    In steigender Unruhe ließ er sich zurück in die 53. Straße fahren. Hatte man unter Umständen etwas Böses gegen Ann Harries vor? Dors fühlte, wie ihm beim bloßen Gedanken daran der Schweiß ausbrach.
    Als er sein Büro wieder betrat, war es elf Minuten nach sechs. Er nahm sofort den Telefonhörer und gab seiner Sekretärin den Auftrag, festzustellen, ob Miss Harries noch im Betrieb sei.
    Unfähig zu irgendeiner Arbeit vor Sorge und banger Ungewissheit wartete er auf die Nachricht der Sekretärin.
    ***
    2. Die Bescheinigung
    Arm Harries saß in dem kleinem Office, das eigens für sie eingerichtet worden war, seit ihr Dors auf ihr ständiges Drängen diesen Job verschafft hatte. Sie sah auf ihre Armbanduhr und trommelte dabei nervös mit den Fingern der rechten Hand einen unruhigen Rhythmus auf die Schreibtischplatte.
    Endlich zeigte die Uhr fünf.
    Ann stand auf. Sie nahm ihre Handtasche und verließ ihr Office. Mit dem Lift fuhr sie ins Erdgeschoss hinauf, denn ihr Büro lag im dritten Kellergeschoss, dicht neben dem großen Geldverpackungsraum.
    Sie überquerte den Hof und schritt mit klappernden Absätzen auf das Hauptverwaltungsgebäude der GSTC zu. Sie erreichte es vier Minuten später, als Dors mit seinem Wagen wegen des Anrufs weggefahren war.
    Der Lift brachte sie in jene Etage hinauf, in der Dors sein Chefzimmer hatte. Die ledergepolsterte Doppeltür zum Korridor hin war nie verschlossen, denn es wagte ohnehin niemand, durch diese Tür zu gehen. Dass man zu Dors nur auf dem Umweg übers Vorzimmer kommen durfte, war jedem ausreichend bekannt.
    Ann blieb vor der Tür einen Augenblick lang stehen und sah sich um. Um fünf Uhr war hier im Hauptverwaltungsgebäude noch einmal ein gewaltiger Arbeitsanfall, denn die eiligsten Briefe wurden zu dieser Zeit noch diktiert und getippt, damit sie mit der Abendpost noch hinausgehen konnten.
    Der Korridor lag menschenleer, Ann atmete heftig. An sich war sie zu so etwas nicht zu gebrauchen, denn sie war viel zu aufgeregt dabei. Aber jetzt hatte sie diese Aufgabe nun einmal übernommen, da gab es kein zurück mehr.
    Sie drückte leise die Tür auf. Mittels einer scherenartigen Verstrebung waren beide Türen miteinander verbunden, sodass sich immer beide öffneten, wenn man eine von ihnen aufmachte.
    Im Nu stand Ann klopfenden Herzens im Chefzimmer der GSTC. Sie presste die Faust auf das wild schlagende Herz und atmete tief. Als sie sich etwas beruhigt hatte, rief sie sich alle Verhaltungsmaßregeln ins Gedächtnis zurück, die man ihr erteilt hatte.
    Zuerst die Handschuhe! Sie streifte rasch die weichen Lederhandschuhe über, die sich straff um ihre schlanken Hände schmiegten.
    Dann die Schuhe!
    Sie schlüpfte aus den hochhackigen Slipper und huschte auf Strümpfen lautlos über den dicken Teppich.
    Vor dem Schreibtisch beugte sie sich nieder zur linken, untersten Schublade und nahm den Schlüssel aus der Handtasche. Schnell wurde das Fach geöffnet. Ann hatte nicht umsonst seit Monaten Dors Vertrauen zu erobern verstanden. Sie wusste in seinem Schreibtisch fast ebenso gut Bescheid, wie es eine der Sekretärinnen oder Dors selber wissen konnte.
    Vorn rechts lagen die vorgedruckten Formulare. Da sie der Direktor selbst unter Verschluss hielt, hatte man keine Bedenken gehabt, sie schon im Voraus von Dors unterschreiben und abstempeln zu lassen.
    Ann nahm eines der Formulare und schob es in ihre Handtasche. Danach schloss sie schnell den Schreibtisch wieder ab, huschte zur Korridortür, schlüpfte in die Schuhe und verließ auf leisen Sohlen das

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