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0065 - Gefangen in der Mikrowelt

0065 - Gefangen in der Mikrowelt

Titel: 0065 - Gefangen in der Mikrowelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leider.«
    Montini grinste und schob die Brille hoch.
    Dann schrie der Kommissar seinen Namen, und der Inspektor rannte los.
    Jane lächelte schmal und trat die Zigarette aus. Sie hoffte nur, daß der Professor bald eintraf. Dieser Kommissar war ein ziemlich unumgänglicher Typ, mit dem Jane nicht mehr als eben nötig zu tun haben wollte.
    »Mademoiselle Collins!« Die Stimme des Inspektors hallte durch die Garage.
    Jane hob den Kopf.
    Montini winkte. »Kommen Sie bitte, Mademoiselle. Der Kommissar möchte mit Ihnen reden.«
    Jane Collins kam der Aufforderung nach. Sie wollte sich nicht unnötig Feinde schaffen.
    Fleuvee schaute ihr entgegen. Er kaute an einer Zigarette. Es sah lustig aus, wie das weiße Stäbchen aus dem dunklen Bartgestrüpp hervorstach, aber Jane verbiß sich das Lachen. Dieser Knabe schien ihr schon gereizt genug zu sein.
    Der Kommissar hatte beide Arme bis zu den Ellenbogen in die Taschen seiner ausgebeulten Cordhose gestemmt. Das Hemd unter dem braunen Jackett hatte auch schon bessere Zeiten erlebt, und der fleckige Schlips eignete sich höchstens als Putzlappen.
    Fleuvee stand dicht neben der Stützsäule, wo noch immer der Zwerg auf dem Boden lag. Jemand hatte eine Decke über ihn gebreitet. Nur der Kopf schaute hervor. Jane Collins las einen Ausdruck in seinen Augen, der sie erschreckte.
    »Sie haben also gesehen, was mit Monsieur Blanche passiert ist?« fragte Fleuvee.
    »Ja.«
    Der Kommissar fixierte Jane. Neben ihm trat Montini nervös von einem Fuß auf den anderen. »Dann sind Sie die einzige Zeugin, Mademoiselle Collins.«
    »Es sieht so aus«, erwiderte Jane. »Aber Madame Blanche hat ihren Mann ebenfalls gesehen.«
    »Die können Sie vergessen. Ich muß mich an Sie halten. Es ist Ihnen doch klar, daß Sie mit in die Kommandantur fahren müssen. Ihr Urlaub ist damit gestrichen.«
    »Sie wollte gar keinen Urlaub machen«, sagte Montini.
    »Sondern?« Die Stimme des Kommissars klang mißtrauisch.
    »Sie hatte vor, sich mit Professor Zamorra zu treffen, Chef. Sie wissen ja, der komische Parapsychologe…«
    »Geschenkt«, knurrte der Kommissar. Er spie die Zigarette zu Boden und trat die Glut aus. »Dann hängen Sie mit dem zusammen, Mademoiselle?«
    »Ist das ein Verbrechen?«
    »Nein, aber seltsam. Immer wenn dieser Zamorra auftaucht, liegt Ärger in der Luft.«
    »Den haben Sie doch schon«, erwiderte Jane.
    »Ja, zum Henker, und können Sie mir sagen, was ich mit diesem Zwerg anstellen soll?«
    Jane hob die Schultern. »Warten Sie ab, bis Zamorra da ist. Er und Mr. Sinclair…«
    »Hängen Sie mit dem auch zusammen?« fragte der Kommissar.
    »Er ist ein sehr guter Bekannter von mir.«
    »Auch das noch.« Fleuvee schlug sich gegen die Stirn. »Womit habe ich das verdient?« Er wandte sich an Montini. »Sinclair ist mit Le Brac losgeschickt worden, um diese rätselhaften Morde in Madame Rosas Bordell aufzuklären. In welch ein Komplott bin ich da nur wieder hineingeraten?«
    Montini hob die Schultern.
    »Bon«, sagte der Kommissar. »Dann wollen wir mal verschwinden. Geben Sie den Befehl zum Abräumen, Montini.«
    »Jawohl, Chef!«
    Monsieur Blanche, der Zwerg, wurde auf eine Bahre gelegt und mit einer Decke zugedeckt. Zwei Polizisten trugen ihn hinaus, während vier weitere die Bahre bewachten, damit kein neugieriger Reporter einen Zipfel der Decke hochheben konnte. Denn die Presseleute hatten längst Wind von dem Verbrechen bekommen. Wieso, das wußte niemand zu sagen.
    Kommissar Fleuvee, sein Stellvertreter und Jane Collins nahmen den Lift und fuhren hoch ins Hotel.
    Sie trafen auf einen der Geschäftsführer. Jane Collins hatte darauf bestanden, mit dem Mann zu sprechen.
    »Mademoiselle?« fragte der geschniegelte Knabe.
    »Sollte ein Professor Zamorra bei Ihnen eintreffen und nach mir fragen, dann sagen Sie ihm bitte, er möge zur Kommandantur kommen.«
    Der Geschäftsführer schaute den Kommissar an, doch der hob nur die Schultern. Ihm war es egal.
    »Sehr wohl, Mademoiselle Collins, wir werden das für Sie gern erledigen.«
    »Danke.«
    Sie verließen das Hotel durch einen Seitenausgang. Leider parkte der Wagen des Kommissars so, daß er sich im Blickfeld der vor dem Hotel herumlungernden Reporter befand.
    Und die Schreiber sahen den Kommissar.
    Wie Hyänen rannten sie auf die Menschengruppe zu.
    »Halten Sie mir die Kerle vom Hals, Montini«, sagte der Kommissar und holte schon seine Wagenschlüssel aus der Tasche.
    Der Inspektor schaffte es nicht. Die Meute stieß ihn einfach

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