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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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abgeholt haben?«
    »Ich bekomme die Adressen gleich. Moment!«
    Ich deckte die Hand über die Sprechmuschel und wandte mich dem Pförtner zu, der inzwischen über die Betriebsanlage mit dem Personalbüro gesprochen hatte.
    Er schob mir einen Zettel hin. Ich gab Hywood die Namen durch.
    »Die Leute sind nicht etwa Verdächtige«, erklärte ich dabei. »Sie könnten aber vielleicht etwas beobachtet haben, was uns weiterhilft. Man soll sie also freundlich anfassen.«
    »Okay, ich werd’s meinen Cops ausrichten. Und wo wollen Sie die Leute hingebracht haben?«
    Ich beschrieb ihm die Lage der Fabrik. Hywood sagte noch einmal die prompte Erledigung zu, und ich hängte zufrieden ein. Auf Hywood konnte man sich in jeder Beziehung verlassen, das wußte ich.
    Bis die Mordkommission eintraf, würde sicher noch eine gewisse Zeit vergehen. Selbst mit Polizeisirene und schnellem Wagen konnte man die lange Strecke nicht in ein paar Minuten bewältigen. In dieser Zeit konnten wir einige Vorarbeit leisten.
    Ich ging zurück zur Lagerhalle. Phil kam gerade heraus und sah sich suchend um. Als er mich entdeckt hatte, kam er rasch zu mir. Wir hielten uns absichtlich abseits von den anderen, die zwar neugierig zu uns herüberblickten, aber doch nicht wagten, uns zu belästigen.
    »Etwas Wesentliches?« fragte ich Phil leise.
    Er nickte. »Die Mordwaffe ist zurückgeblieben. Was sie für Anhaltspunkte liefert, wird sich zeigen. Schleierhaft bleibt, wie die Gangster in die Halle kamen.«
    »Boom ist ja auch reingekommen. Vielleicht hat er als erster die Halle betreten, und die Gangster kamen nach ihm. Die Tür läßt sich von innen nicht verschließen, also mußte sie offenstehen, wenn Boom als erster das Lager betreten hat.«
    »Geht nicht, Jerry. Wie wäre es unter diesen Umständen dazu gekommen, daß das Lager heute morgen wie üblich abgeschlossen war und der Schlüssel an seinem bestimmten Platz hing?«
    »Es war abgeschlossen?«
    »Ja. Boom kam sonst morgens immer als erster und schloß auf. Heute morgen fehlte Boom, und die Lagerarbeiter konnten nicht in die Halle. Sie meldeten es dem Betriebsleiter, als Boom nach einer Viertelstunde Verspätung immer noch nicht eingetroffen war. Die Viertelstunde ließen sie wohl aus Kollegialität verstreichen. Kein Arbeiter verpfeift gern einen Kollegen, weil der ein paar Minuten zu spät kommt. Deshalb warteten sie erst eine Weile. Aber Boom kam und kam nicht, und endlich mußte es gemeldet werden. Der Betriebsleiter sah nach und fand den Schlüssel in dem dafür bestimmten Fach. Istar Haskvich schloß selbst die Halle auf. Die Arbeiter wollten hinein. Aber schon die ersten beiden, die über die Schwelle traten, sahen Boom. Sie wichen erschrocken zurück, die anderen wurden unterrichtet und ein kluger Junge kam auf den Gedanken, daß unter solchen Umständen niemand die Halle betreten dürfe, bis die Polizei hier eingetroffen wäre. Es ist also der fast einmalige Fall eingetreten, daß der Tatort nicht von den Leuten heimgesucht, wurde, die den Toten fanden.«
    »Das kann nur günstig für unsere Arbeit sein. Hast du gefragt, ob das Licht brannte, als die Halle aufgeschlossen wurde?«
    »Ich habe gefragt. Es brannte nicht. Die beiden Leute, die zuerst die Halle betraten, haben es eingeschaltet. Es war zu dieser Zeit noch sehr düster, weil das Wetter trübe war, und deshalb schalteten sie das Licht an. Gleich darauf sahen sie den Toten liegen. Sie gingen wieder hinaus, und da niemand mehr die Halle betrat, blieb das Licht brennen.«
    »Konntest du sonst irgendwelche Spuren entdecken?«
    Phil schüttelte den Kopf: »Ich bin kein Spezialist vom Spurensicherungsdienst und habe mich in der Halle nur sehr vorsichtig bewegt, um unseren Spezialisten keine eventuell vorhandenen Spuren zu zertrampeln. Was ich feststellen konnte, ist lediglich, daß heute nacht wieder Dynamit gestohlen wurde. Nach den Aussagen der Lagerarbeiter, die ich bis jetzt befragt habe, war unmittelbar neben Booms Leiche ein Kistenstapel, der acht Kisten hoch, sechs Kisten lang und vier Kisten breit war. Von diesem Stapel fehlten neun Kisten.«
    »Wieviel Kilo enthielt jede Kiste?«
    »Zehn Kilo. Zu den 60 die bereits fehlten, kommen also weitere 90. Das macht jetzt zusammen schon 150 Kilo Dynamit. Damit kann man eine ganze Kleinstadt in die Luft sprengen, wenn der Sprengstoff fachgerecht verteilt wird.«
    Wir sahen uns ernst an. Die Lage wurde immer kritischer. Und wir hatten das wichtigste Rätsel immer noch nicht lösen

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