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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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keuchte unter der schweren Last. Zehn Kilo sind an sich kein großes Gewicht für einen sportlich trainierten Körper, aber wenn man mit dieser Last kriechend an einer Pförtnerbude vorbei und dann noch gute 600 Yard in einem Straßengraben geduckt laufen muß, dann kann man schon ins Schwitzen kommen.
    Außerdem trug das Gefühl, daß er Dynamit auf der linken Schulter trug, nicht gerade zur Erheiterung bei. Aber endlich hatte er es geschafft und war bei dem Lastwagen angekommen, den er auf der Zufahrtstraße geparkt hatte. Sollte zufällig jemand auftauchen, der zum Werk gehörte, so hatte man leicht eine Erklärung zur Hand.
    Das rechte Hinterrad war aufgebockt und mußte ausgetauscht werden. Auf dem großen Highway wollte er es nicht tun, um dort den Verkehr nicht zu stören, also war er bis zur nächsten Abzweigung gefahren, und die war nun mal die Zufahrtsstraße zur Dynamitfabrik.
    Und sollte sich jemand darüber allzu viel Gedanken machen, dann gab es Mittel und Möglichkeiten, allzu neugierige Leute für immer und ewig von ihrer Neugierde zu befreien.
    Hogans packte die letzte Kiste auf den Wagen, schnallte sie mit den Lederriemen fest, die er eigens zu diesem Zwecke besorgt hatte, und steckte sich dann zufrieden eine Zigarette an. Carelli und der andere, den er nicht kannte, mußten noch kommen.
    Es dauerte nicht lange, und zwei Gestalten tauchten vor ihm aus der Dunkelheit auf. Hogans warf seine Zigarette weg, ließ den Wagenheber unter dem rechten Hinterrad zurücksinken und warf ihn in die Werkzeugkiste.
    »Können wir abhauen?« fragte er. Carelli nickte.
    »Klar! Nichts wie weg! Die Sache hat sich gelohnt. Wir hätten schon beim ersten Male so viele Kisten mitnehmen können, wenn der andere nicht so ängstlich gewesen wäre.«
    Der andere war irgend jemand aus dem Werk, das wußte Hogans. Wer es war, hatte man ihm freilich nicht auf die Nase gebunden, und zu Gesicht bekommen hatte er ihn noch nie.
    Hogans setzte sich ans Steuer. Die beiden anderen kletterten neben ihn. Er brauchte den Wagen nicht zu wenden, weil er ihn gleich rückwärts in die Zufahrtsstraße hineingesetzt hatte.
    Bis zum Highway fuhr er mit ausgeschalteten Scheinwerfern, was nicht ganz einfach war. Aber es klappte einigermaßen, weil wenigstens der Mond ein bißchen Licht in die Nacht brachte.
    Am Highway hielt er kurz an. Carellis Komplize stieg hier aus und verabschiedete sich mit einem kurzen Gruß. Danach konnte Hogans die Scheinwerfer einschalten und Fahrt auf New York aufnehmen.
    »Ich werde dir 200 Bucks mehr zahlen«, sagte Carelli unterwegs. »Weil du heute mehr schleppen mußtest.«
    Hogans grinste einfältig: »Danke, Boß.«
    Daß Carelli das Vierfache verdiente, weil es viermal mehr Kisten als beim letzten Mal waren, ging ihm überhaupt nicht auf. Dazu war er zu einfältig. Jeder eigene Gedanke war bei ihm so etwas wie ein Wunder.
    Sie fuhren fast zwei Stunden, bis Hogans den Wagen in die Garage fuhr, die er von einem Bekannten für ein paar Wochen gemietet hatte.
    Gähnend kletterte Hogans aus dem Führerhaus. Der Morgen graute schon, und er war hundemüde. Froh, aber dadurch nicht wacher werdend, schob er sich das Päckchen Geldscheine in die Hosentasche, mit dem ihn Carelli entlohnt hatte.
    »Heute mittag um zwölf Uhr treffen wir uns hier«, sagte Carelli. »Ich habe heute nachmittag eine scharfe Sache vor, die dir 5000 Bucks einbringen wird, wenn sie klappt. Also sei pünktlich!«
    »Okay, Boß«, nickte Hogans, verabschiedete sich und machte, daß er nach Hause und ins Bett kam.
    In der Nacht träumte er von einer schönen, gebildeten und dabei doch kein bißchen arroganten jungen Frau, der er am Abend zuvor die erste Lektion in Jiu-Jitsu gegeben hatte. Er hatte eine Schwäche für diese Frau schon seit den ersten Worten, die er mit ihr gesprochen hatte. Vielleicht war es sogar mehr als eine Schwäche.
    Er war in seinem ganzen Leben nur herumgestoßen worden. Alle hatten auf ihn herabgeblickt, weil es mit seiner Intelligenz, seiner Schulbildung und seinem Herkommen wirklich nicht weit her war. Nur diese Frau hatte ihn behandelt wie einen Gleichgestellten, wie einen guten Kameraden.
    Als er am Morgen gegen elf von seinem alten Wecker aus dem Schlaf gerissen wurde, fiel ihm sofort wieder diese Frau ein. Er hatte ihr schönes Gesicht genau in der Erinnerung. Und jede Handbewegung, die Art, wie sie beim Lachen die Lippen auseinanderzog -alles hatte sich tief in sein Gedächtnis eingeprägt.
    In sechs Tagen würde er

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