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0068 - Todeswalzer

0068 - Todeswalzer

Titel: 0068 - Todeswalzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Panik. Partner«, gab ich zurück. »Gib mir deine Telefonnummer. Ich rufe dich an, falls es brenzlig werden sollte.«
    »Hör mal, John, ich kann doch nicht hier auf der faulen Haut liegen, während dieser Knochenmann Jagd auf dich macht!«
    »Sollte ich deine Hilfe brauchen, lasse ich es dich umgehend wissen, okay? Laß es dir inzwischen gut gehen, und gib Shao von mir einen Kuß.«
    »Ich rufe heute nachmittag wieder an.«
    »Meinetwegen. Aber du darfst dich nicht ärgern, wenn du mich nicht erreichst. Ich habe schließlich noch andere Dinge zu tun, als auf deinen Anruf zu warten.«
    Ich wünschte Suko noch einen schönen Aufenthalt in Calais und legte dann auf. Der Hörer blieb aber nur zwei Sekunden liegen.
    Dann nahm ich ihn wieder auf und wählte Jane Collins’ Nummer. Der Alptraum von der vergangenen Nacht ließ mir keine Ruhe.
    Er war zu realisitisch gewesen. Er hatte den Eindruck eines echten Erlebnisses in mir hinterlassen. Das beunruhigte mich.
    Ein Dutzendmal ließ ich es bei Jane läuten. Diesmal hob sie nicht ab. Das rief ein Gefühl in mir hervor, als hätte mir Muhammad Ali ohne Vorwarnung einen Magenhaken gegeben.
    Hastig zog ich mich an.
    Ohne Frühstück verließ ich mein Apartment. Wenig später rollte mein Bentley – eingekeilt in eine Blechlawine – durch die vom Verkehrsinfarkt bedrohten Straßen Londons.
    Ich brauchte für die Strecke doppelt so lange wie in der vergangenen Nacht, als ich Jane nach Hause gefahren hatte.
    Und dann fand ich keinen Parkplatz in der Nähe von Janes Haus. Meine Sorge um Jane veranlaßte mich, den Bentley im Halteverbot abzustellen.
    Ich mußte endlich wissen, weshalb das Mädchen nicht abgehoben hatte. Mit großen Schritten eilte ich auf das Haus zu, in dem meine Freundin wohnte.
    Mit Riesenschritten hastete ich die Treppen hoch. Ein wenig außer Atem geraten, langte ich vor Janes Wohnungstür an.
    Ich klopfte.
    Die Tür bewegte sich daraufhin. Es war nicht abgeschlossen. Ein kalter Schauer überlief mich. Mir war sofort klar, daß das nichts Gutes zu bedeuten hatte.
    Jane Collins war ein vorsichtiges Mädchen. Sie kannte – durch ihren Beruf – die Gefahren der Großstadt.
    Deshalb war es unmöglich, daß sie einmal vergessen hätte, die Wohnungstür abzuschließen.
    »Jane!« rief ich, als ich eintrat.
    Gleichzeitig wußte ich aber, daß sie mir nicht antworten würde. Ich wußte es mit einer unerklärbaren Bestimmtheit, die mich erschreckte.
    Im Schlafzimmer bekam ich dann meine Befürchtung voll bestätigt: Kampfspuren!
    Ein Stück von Janes hauchdünnem Nachthemd lag auf dem Boden. Der Hocker vor dem Frisierspiegel war umgeworfen worden. Die Teppichbrücke war weit unter das Bett geschoben.
    Ein unbeschreibliches Gefühl schnürte mir die Kehle ab. Ich konnte mir ganz genau vorstellen, was sich in der vergangenen Nacht in diesem Raum abgespielt hatte.
    Der Knochenmann hatte mich auf teuflische Weise davon in Kenntnis gesetzt, um mich zu quälen.
    Das Skelett!
    Es hatte Lucille Donat und Melvyn Marshall getötet.
    Lucille Donat hatte Chris Rhodes sitzengelassen. Melvyn Marshall hatte dem Maler die unverkäuflichen Bilder zurückgegeben. Beide hatten sich Chris Rhodes’ Zorn zugezogen.
    Fast glasklar lag der Fall vor mir. Auf irgendeine Weise war es Rhodes gelungen, sich mit der Hölle zu verbünden. Der Schwarze Tod stellte dem Maler den knöchernen Killer zur Verfügung.
    Vielleicht mit der Auflage, daß Rhodes das Skelett auch gegen mich einsetzte, was in der vergangenen Nacht geschehen war.
    Aber der Knochenmann hatte es nicht geschafft, mich beim Todeswalzer fertigzumachen. Deshalb hatte er sich nun an Jane Collins vergriffen, um mich mit ihrer Hilfe in seine Gewalt zu bekommen.
    Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis sich der Diener des Bösen mit mir in Verbindung setzte, um seine Bedingungen zu stellen.
    Aber darauf wollte ich nicht warten. Ich wollte versuchen, dem skelettierten Mörder zuvorzukommen. Der Drahtzieher aller Geschehnisse mußte Chris Rhodes sein.
    Den wollte ich mir kaufen!
    Er mußte mir Jane Collins zurückgeben. Ich würde mich nicht scheuen, ihn dazu zu zwingen.
    Hastig verließ ich Janes Wohnung. Ich hoffte, daß es ihr den Umständen entsprechend gut ging. Für mich war gewiß, daß Jane noch lebte.
    Chris Rhodes und sein gemeiner Killer brauchten Jane lebend, wenn sie mich ködern wollten. Tot war Jane für sie wertlos.
    Ich setzte mich in meinen Bentley und fuhr noch einmal nach Hause. Aus meinem Einsatzkoffer holte

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