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0068 - Todeswalzer

0068 - Todeswalzer

Titel: 0068 - Todeswalzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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ich die Dämonenpeitsche.
    Dann machte ich mich auf den Weg zu Chris Rhodes.
    Diesmal war er zu Hause. Er öffnete, und ich trat mit gezücktem Yard-Ausweis ein. »Ich bin Oberinspektor John Sinclair!« sagte ich schneidend.
    Rhodes schloß die Tür.
    Ich starrte ihn durchdringend an. »Wo ist sie?«
    »Wo ist wer?«
    »Es hat keinen Zweck, sich dumm zu stellen, Mr. Rhodes. Ich kann zwei und zwei zusammenzählen! Ich weiß über Sie Bescheid. Sie haben einen Pakt mit dem Schwarzen Tod geschlossen. Er hat Ihnen diesen Knochenmann als williges Mordwerkzeug überlassen. Sie haben dem Skelett aufgetragen, Lucille Donat und Melvyn Marshall für Sie zu töten. Und dann haben Sie das Knochenbiest zu mir geschickt, damit es mich erledigt.«
    Ich sagte dem Maler das alles eiskalt auf den Kopf zu. Doch trotz der Schwere meiner Anschuldigungen unternahm Rhodes nicht einmal den Versuch, dagegen zu protestieren.
    Er wich auch meinem Blick nicht aus, sondern sah mir ungerührt und triumphierend in die Augen.
    »Ihr Diener hat in der vergangenen Nacht sein Ziel nicht erreicht!« knurrte ich. »Um doch noch zu einem Erfolg zu kommen, entführte er meine Freundin Jane Collins! Ich frage Sie nun noch einmal, Rhodes: Wo ist sie?«
    Der Maler lachte gehässig. »Glauben Sie im Ernst, daß ich Ihnen das sagen werde?«
    »Ich werde Sie zwingen…«
    »Sie werden gar nichts, Sinclair, denn Sie haben die denkbar ungünstigste Position in diesem Spiel inne. Ist Ihnen das denn noch nicht aufgefallen? Wenn einer bestimmt, was zu geschehen hat, dann bin ich das, mein Lieber. Im übrigen möchte ich Ihnen zu Ihrer hervorragenden Kombinationsgabe gratulieren. Ich hätte nicht gedacht, daß Sie so schnell auf mich kommen würden. Ja, es stimmt. Ich habe dem Schwarzen Tod meine Seele verkauft…«
    »Was haben Sie von ihm dafür bekommen?«
    »Er hat mich zu einem Genie gemacht. Niemand wird mir mehr meine Bilder zurückschicken, weil sie keiner kaufen will. Die Menschen werden sich um meine Werke reißen.«
    »Ist das den Preis einer Seele wert?«
    »Darüber hinaus hat der Schwarze Tod mir Unsterblichkeit garantiert. Ich werde ewig leben. Reich und gesund werde ich sein…«
    »Von allen gemieden und gefürchtet.«
    »Das ist mir gleichgültig«, sagte Rhodes schroff. »Es wird mir Spaß machen, zu sehen, wie die Menschen vor mir zittern. Ich habe den geforderten Preis gern bezahlt, Sinclair. Ich mußte dem Schwarzen Tod versprechen, Sie für ihn aus dem Weg zu räumen. Deshalb freut es mich ganz besonders, daß Sie von selbst in mein Haus gekommen sind. Um so leichter wird es mir fallen, mein Versprechen einzulösen!«
    ***
    Jane Collins hatte keine Ahnung, wie lange sie ohne Bewußtsein gewesen war. Als sie erwachte, war ihr kalt. Sie fröstelte.
    Mühsam versuchte sie sich aufzurichten. Arme und Beine waren in ihrer Bewegungsfreiheit stark beeinträchtigt.
    Jetzt erst kam dem Mädchen zum Bewußtsein, daß es gefesselt und geknebelt war. Hart und kalt war der Kellerboden.
    Jane lehnte sich an die Wand. Sie war nicht zum erstenmal gefesselt, und es war ihr nicht erst einmal gelungen, sich selbst zu befreien.
    Doch diesmal saßen die Stricke schmerzhaft stramm. Es war deshalb mehr als fraglich, ob sie die Fesseln abbekommen würde.
    Versuchen wollte es Jane aber auf jeden Fall. Gelenkig schlüpfte sie durch ihre zusammengebundenen Arme. Nun hatte sie die Hände nicht mehr hinter, sondern vor sich.
    Dadurch war es ihr möglich, den ekelerregenden Knebel aus ihrem Mund zu ziehen. Und nun begann sie die festen Knoten mit ihren kräftigen Zähnen zu bearbeiten.
    Endlos lange brauchte Jane, bis sie den ersten Knoten geschafft hatte. Den zweiten hatte sie dann schon in der halben Zeit offen.
    Und wenig später umschlossen die Stricke die Handgelenke des Mädchens nicht mehr so schmerzhaft.
    Janes Ausdauer machte sich bezahlt. Ihr Herzschlag beschleunigte, als sie die Handfesseln zu Boden fallen ließ.
    Jetzt die Beinfesseln.
    Jane Collins massierte nur kurz ihre Handgelenke. Dann widmete sie sich den nächsten Knoten. Mit geübten Fingern öffnete sie einen nach dem andern.
    Geschafft.
    Rasch erhob sich die Detektivin. Irgendwann würde der Knochenmann nach ihr sehen. Bis dahin wollte sie nicht mehr hier unten in diesem kalten, finsteren Raum sein.
    Jane ertastete eine Tür.
    Sie war nicht abgeschlossen. Vorsichtig öffnete Jane sie. Mit angehaltenem Atem lauschte sie. Irgendwo rauschte Wasser durch ein Rohr.
    Jane fragte sich, wo sie war. Ihr fiel

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