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0068 - Todeswalzer

0068 - Todeswalzer

Titel: 0068 - Todeswalzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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einem jähen Ruck auf. Meine Kehle war trocken. Ich atmete heftig. Mit dem Pyjamaärmel wischte ich mir den Schweiß von der heißen Stirn. Ich machte Licht. Unschlüssig saß ich im Bett. War der Alptraum nicht bloß ein Traum, sondern eine Vision gewesen?
    Hatte mich das Böse einen Blick in Jane Collins’ Wohnung werfen lassen? War Jane wirklich in Gefahr? Blitzschnell warf ich die Decke zurück. Ich sprang aus dem Bett und eilte aus dem Schlafzimmer. Ich mußte mir mit einem Anruf Gewißheit verschaffen, sonst hätte ich in dieser Nacht kein Auge mehr zutun können. Hastig griff ich nach dem Telefonhörer. Besorgt wählte ich Janes Nummer. Mit schmalen Augen lauschte ich. Ich hörte das Freizeichen. Aber Jane hob nicht ab. Ich bekam die Gänsehaut. Also war mein Traum kein Traum, sondern furchtbare Realität gewesen. Was ich zu träumen geglaubt hatte, mußte tatsächlich geschehen sein. Mein Herz krampfte sich bei dieser schrecklichen Erkenntnis zusammen. Ich war bereit, im Kampf gegen Geister und Dämonen jeden schmerzhaften Tiefschlag einzustecken. Ich konnte die Zähne zusammenbeißen. Aber wenn sich die Sendboten der Hölle an meiner Freundin vergriffen, das traf mich schlimmer als der gemeinste gegen mich gerichtete Schlag. Meine Kopfhaut zog sich zusammen. Ich war in einer üblen Verfassung.
    Langsam ließ ich den Hörer sinken. Plötzlich hörte ich eine Mädchenstimme. Janes Stimme!
    »Hallo!« rief sie. »Hallo, wer ist denn da?«
    Mein Herz ging über vor Freude. Erleichtert riß ich den Hörer an mein Ohr. »Ich bin es«, sagte ich hastig. »Ich kann dir nicht sagen, wie froh ich bin, deine Stimme zu hören, Jane.«
    »Wieso?«
    »Du hast so lange nicht abgehoben…«
    »Ich habe geschlafen. Es dauerte eine Weile, bis ich mitbekam, daß das Telefon läutete. Was hast du denn, John? Ist etwas nicht in Ordnung?«
    Ich erzählte der Detektivin von dem Alptraum, der mich gepeinigt hatte.
    »Mach dir keine Sorgen mehr«, sagte Jane Collins. »Ich bin nicht in Gefahr. Vergiß den Alptraum. Hier ist alles okay.«
    Mir fiel ein großer Stein vom Herzen. Aber meine Erleichterung hatte keine Berechtigung…
    ***
    Jacko war bereits da. Es hatte in John Sinclairs Apartment mit dem Todeswalzer nicht nach dem Wunsch des Knochenmannes geklappt.
    Folglich hatte er sich zu einem anderen Schritt entschlossen, der ihn zum Erfolg führen sollte. John Sinclairs schwacher Punkt war Jane Collins, das wußte das Skelett.
    Also wollte sich Jacko zuerst das Mädchen holen und den Oberinspektor anschließend mit ihrer Hilfe in eine tödliche Falle locken.
    Ein zweitesmal würde sich Sinclair nicht retten können, dafür wollte Jacko sorgen. Während Jane Collins mit dem Oberinspektor telefonierte, trat Jacko auf die Wohnungstür zu.
    Er legte seine Knochenhand auf das Schloß und schickte einen schwarzmagischen Impuls hinein. Von selbst sperrte sich das Schloß daraufhin auf.
    Jacko drückte die Tür vorsichtig auf und betrat einen Augenblick später die Wohnung der Privatdetektivin.
    »… Hier ist alles okay«, hörte Jacko das Mädchen sagen.
    Der Knochenmann nickte höhnisch. Die Detektivin konnte nicht ahnen, was ihr bevorstand. Ein schwerer Schock würde sie lähmen, wenn Jacko sich ihr in wenigen Augenblicken zeigen würde.
    Jane Collins legte den Hörer auf den Apparat.
    Jacko verhielt sich vollkommen still. Er bewegte sich nicht.
    Ihm gefiel das teuflische Spiel, das er spielte. Er hatte John Sinclair wissen lassen, was Jane Collins zustoßen würde.
    Der Oberinspektor hatte seine Freundin auch prompt angerufen. Und sie hatte ihm gesagt, daß er sich keine Sorgen zu machen brauche, bei ihr wäre alles okay.
    Mit nackten Füßen kehrte Jane Collins ins Schlafzimmer zurück. Jacko blickte ihr nach. Bleich schimmerte sein abstoßender Totenschädel in der Dunkelheit. Er wartete einige Sekunden.
    Erst als Jane Collins in ihrem Bett lag, setzte er sich langsam in Bewegung. Und er achtete darauf, daß seine Gebeine ihn nicht verrieten.
    Ohne auch nur das geringste Geräusch zu verursachen, gelangte Jacko an die Schlafzimmertür.
    Behutsam öffnete der Knochenmann die Tür.
    Als er den Raum betrat, schnellte Jane mit einem Aufschrei hoch. Sie schaltete die Nachttischlampe ein.
    Und als sie das Skelett in der Tür stehen sah, übersprang ihr Herz einen Schlag!
    ***
    Jane Collins federte aus dem Bett. Jacko starrte sie mit seinen leeren schwarzen Augenhöhlen an. Er besaß genug magische Kraft, um das Mädchen jederzeit

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