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0068 - Todeswalzer

0068 - Todeswalzer

Titel: 0068 - Todeswalzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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geworden.
    Aufgeregt legte Chris Rhodes den Pinsel weg. Er war von dem, was er in kurzer Zeit gemalt hatte, überwältigt. Die Höllenmacht hatte seine Hand geführt.
    Er war ihr zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet.
    Rhodes wandte sich langsam um. Er erinnerte sich, daß ihm der Schwarze Tod einen Diener überlassen hatte.
    Kaum hatte er daran gedacht, da öffnete sich schon die Tür. Klappernd und knarrend trat das bleiche Skelett ein.
    »Hast du irgendeinen Wunsch, Herr?« fragte der Knochenmann.
    Chris Rhodes zuckte erschrocken zusammen. Er mußte sich an den Anblick dieses ungewöhnlichen Lakaien erst gewöhnen.
    »Wie heißt du?« fragte er den Knochenmann mit heiserer Stimme.
    »Ich habe keinen Namen, Herr.«
    »Ich werde dich Jacko nennen«, entschied Chris Rhodes.
    »Wie du willst, Herr.«
    »Der Schwarze Tod sagte, du würdest jeden meiner Befehle ausführen, ist das wahr?«
    »Prüfe es, Herr.«
    Rhodes kniff die Augen zusammen. Sein Mund war nur noch ein dünner Strich, als er lauernd fragte: »Würdest du auch jemanden für mich töten, Jacko?«
    Der Knochenmann nickte. »Jederzeit. Du brauchst es mir nur zu befehlen, Herr.«
    Der Maler bleckte die Zähne. Eiskalt wurde sein Blick. Er hatte die Absicht, Jacko noch in dieser Nacht zu testen…
    ***
    Ich hätte sie fast nicht erkannt, obwohl wir seit einer Ewigkeit miteinander befreundet waren. Fast wäre ich an ihr vorbeigegangen.
    Doch dann gab es mir einen Riß, und ich blieb abrupt stehen.
    Freunde, war das ein Schock für mich!
    Jane Collins schien kopfüber in einen Topf mit roter Farbe gestürzt zu sein.
    Es leuchtete wie ein Steppenbrand. Damit lief Jane garantiert Gefahr, daß jemand aufgeregt einen Eimer Wasser packte und ihn ihr über die Frisur kippte, um das schreckliche Feuer, das auf ihrem Kopf wütete, zu löschen.
    Wir begegneten einander in der Tiefgarage des Hauses, in dem ich wohne. Ich kam gerade von meinem Wagen. Jane Collins wollte gerade zu ihrem Wagen.
    Wie gesagt, ich wollte an ihr vorbeigehen, ohne sie zu beachten. Aber dann registrierte ich etwas an ihrem Gang, das mir vertraut war.
    Deshalb hob ich den Blick. An den Augen erkannte ich sie dann. Die junge Privatdetektivin lächelte mich belustigt an.
    »Du hast es aber eilig, nach Hause zu kommen. Leider bist du ein paar Minuten zu spät dran. Die Kontrolle war bereits da. Sie hat dich in deinem Apartment nicht angetroffen. Darf man fragen, wo du dich herumgetrieben hast, Geisterjäger?«
    »Ich war bei Sheila und Bill. Sie hatten mich zum Abendessen eingeladen«, gab ich benommen zurück.
    Ich starrte unentwegt Janes neue Frisur an. Sie war ein Tiefschlag für mein natürliches Farbempfinden.
    Jane lachte. »Was ist? Warum siehst du mich so entgeistert an? Magst du es nicht, wenn ich unangemeldet bei dir aufkreuze? Mir war plötzlich nach dir zumute. Ich hatte zu Hause das Gefühl, die Wände würden mich erdrücken. Also setzte ich mich in meinen VW und fuhr hierher. Ich war ein bißchen enttäuscht, als mir auf mein Klingeln niemand öffnete.«
    Ich war immer noch geschockt.
    »Suko ist auch nicht zu Hause«, sagte Jane.
    »Er ist bestimmt bei Shao, seiner chinesischen Freundin«, erwiderte ich heiser.
    »Willst du mich nicht auf einen Drink einladen?« fragte mich Jane schmunzelnd. »Wie lange sollen wir noch in dieser häßlichen Garage stehen?«
    Ich setzte mich mit mechanischen Schritten in Bewegung. Stumm fuhr ich mit Jane im Lift nach oben.
    Nachdem wir uns in meinem Apartment befanden, fragte ich: »Darf ich eine Bitte aussprechen, Jane?«
    Die Detektivin – von mir einst als die hübscheste Privatdetektivin der Welt bezeichnet, heute ein Girl, bei dessen Anblick mir kalte Schauer über den Rücken jagten – nahm auf dem Sofa Platz.
    Sie breitete die Arme aus und erwiderte: »Heute bin ich in einer großartigen Stimmung, John. Du darfst mich um alles bitten. Ich werde es dir erfüllen.«
    Ich holte tief Luft und sagte hoffend: »Nimm bitte diese scheußliche Perücke ab.«
    Ich sah, wie Jane zusammenzuckte. Da begriff ich, daß es sich um keine Perücke handelte, womit sie drauf und dran war, öffentliches Ärgernis zu erregen.
    Es war ihr eigenes Haar. Sie hatte es sich färben lassen. Ich konnte nicht begreifen, wie sie so etwas Entsetzliches hatte tun können.
    »Warum kränkst du mich, John?« fragte Jane Collins verstimmt.
    »Ich hatte wirklich nicht die Absicht, Jane…«
    »Ich war beim Frisör…«
    »Du weißt, ich hasse normalerweise Gewalt, aber diesen Mann

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