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0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
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beim FBI, da war ich verrückt genug, Ehrgeiz zu entwickeln, und du weißt, wie ich es bezahlt bekommen habe. Heute ist mir alles einerlei. Ich würde ebenso gern Müllkutscher sein, wenn ich dabei genug verdienen könnte, und nur um genug zu verdienen, hast du mich engagieren können. Mit deinen Plänen lass mich in Ruhe!«
    »Nimm Vernunft an«, sagte er fast flehentlich. »Mach mit! Die Chance, die ich jetzt in der Hand halte, bekomme ich in den nächsten zehn Jahren nicht mehr geboten. Was würdest du an meiner Stelle tun? Du erhältst zwanzig Prozent, wenn dein Rat zum Erfolg führt.«
    Ich ließ mich noch eine ganze Weile bitten. Schließlich ließ ich mich erweichen.
    »Ich würde an deiner Stelle mich gründlich mit dem Mann unterhalten, den du für den Chef hältst, und ich würde versuchen herauszubekommen, ob er wirklich der Chef ist. Wenn er es nicht ist, dann würde ich versuchen, mich mit ihm gegen den wirklichen Oberboss zu verbünden. Ich übersehe die Verhältnisse nicht, aber ich denke mir, dass, wenn zwei seiner Leute gleichzeitig meutern, auch einem noch so mächtigen Boss der Kragen eng wird.«
    Fedor Bell überlegte, den Kopf in die Hand gestützt.
    »Wenn es dann klappt, bin ich immer noch nicht der erste Mann«, gab er zu bedenken.
    »Wer von euch beiden der erste wird, findet sich schnell«, antwortete ich.
    Er sah mich aufmerksam an und langsam schob sich ein Lächeln um seine Mundwinkel.
    »Ich verstehe«, sagte er. Dann stand er auf.
    »In Ordnung. Ich werde mit ihm sprechen.«
    ***
    Am Nachmittag lag ich auf der Couch in meiner Wohnung und schlief, als ich vom Telefon geweckt wurde. Bell war am Apparat. Er wünschte, dass ich sofort in seine Wohnung käme.
    Ich fand alles versammelt, was augenblicklich in seinen Diensten stand:
    Al Johnson, Tom Fly, Pao Varra, Cris Gellin und Sam Raggin.
    Bell war freundlich und geradezu charmant. Er bediente uns mit Zigaretten und Eisdrinks, und dann hielt er eine richtige kleine Rede.
    »Ich habe heute Abend eine wichtige Unterredung, von der für mich, aber auch für euch unter Umständen viel abhängt. Diese Unterredung kann gut ausgehen, sie kann auch schlecht ausgehen. Je nachdem, wie der Mann sich verhält, mit dem ich zusammentreffe, werden wir folgenden Schlachtplan durchführen.«
    Er setzte uns seine Pläne auseinander, und ich muss gestehen, je länger er sprach, desto mehr stieg meine Hochachtung vor Fedor Bell. Offenbar hatte er im Laufe des Tages beschlossen, sich kopfüber in das Abenteuer zu stürzen, und uns teilte er die Rollen dabei zu, ihm Hilfestellung zu leisten.
    Niemand von den anderen erhob Widerstand. Sie übersahen ja auch nicht, worum es sich handelte. Lediglich ich wandte ein: »Das entspricht aber nicht dem Rat, den ich dir heute Morgen gegeben habe, Bell.«
    »Ich weiß«, antwortete er, »aber ich halte es so für richtig. Ist er nicht der Chef, dann kann ich ihn jederzeit wieder laufen lassen oder ihn zwingen, mein Verbündeter zu werden. Ist er aber der Chef, dann habe ich ihn und alles andere in der Hand.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Hoffentlich läuft es so glatt ab, wie du es dir vorstellst. Jedenfalls bin ich an nichts schuld.«
    »Es läuft, wie ich es mir vorstelle, wenn du dich nach meinen Anordnungen richtest«, antwortete Bell nicht ohne Schärfe.
    »Okay, okay«, winkte ich ab. »Wir verhalten uns ganz nach deinen Wünschen. Schließlich bezahlst du uns ja.«
    ***
    Mit zwei Wagen fuhren wir vor dem kleinen Lokal in der 68. Straße vor, das sich Croox nannte. Während sich Raggin, Johnson und die anderen um Fedor Bell scharten, fuhr ich den zweiten Wagen, einen schnellen Thunderbird um die Ecke, parkte ihn dort und kam dann zurück.
    Wir warteten etwa zehn Minuten. Dann stoppte vor uns ein schwerer Cadillac. Fünf Leute stiegen aus, an ihrer Spitze ein schlanker, außerordentlich elegant gekleideter Mann, der einem Modejournal entsprungen schien.
    Bell ging auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Der Mann gab ihm zwar die Hand, musterte aber dabei die angetretene Garde und fragte scharf: »Was sollen diese Burschen hier?«
    »Sie haben ja auch Ihre Garde bei sich«, antwortete Bell lässig.
    Ich sah, wie der Besucher sich in die Unterlippe biss.
    »Meiner Meinung besteht ein gewaltiger Unterschied darin, was ich tue, und was Sie sich erlauben, Bell.«
    Fedor Bell behielt Haltung. »Wollen wir hier weiterreden oder wollen wir hineingehen?«
    Der Schlanke lächelte dünn. »Wir gehen hinein, aber Ihr Verein bleibt

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