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0070 - Die Teufelsbraut

0070 - Die Teufelsbraut

Titel: 0070 - Die Teufelsbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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nicht so billig davonkommen. Ich wollte sie mir schnappen.
    Kalte Schweißperlen rannen mir in die Augen. Das brannte lästig. Ich achtete nicht darauf. Im Sturmlauf jagte ich hinter der Hexe her.
    Sie hatte mir vieles erzählt, aber nicht alles. Wenn es mir gelang, sie zu stellen, würde sie mir alles über Tarantogas Nachfolger erzählen müssen.
    Mit wenigen Schritten hatte ich die Diele durchquert. Die Haustür stand offen. Ich sah Zsa Zsa.
    Die Hexe floh in den nahen Wald. Ihr brünettes Haar wehte wie eine Fahne hinter ihrem Kopf.
    Ich beschleunigte mein Tempo und… prallte mit voller Wucht gegen ein unsichtbares Hindernis.
    Teufel, die Hexe hatte trotz ihrer Eile nicht vergessen, eine magische Wand zu errichten. Ich war benommen.
    Der Aufprall war schmerzhaft gewesen. Wenn ich gegen eine Betonwand gerannt wäre, wäre es dasselbe gewesen.
    Mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte ich die Schmerzwelle nieder, die mich durchraste. Dann packte ich mein geweihtes Silberkruzifix und trat damit auf die magische Wand zu.
    Sobald das Kreuz mit dem unsichtbaren Hindernis in Berührung kam, knirschte und knisterte es vor mir.
    Und dann zersprang die magische Wand mit einem singenden Ton. Klirrend fielen die unsichtbaren Scherben zu Boden.
    Nichts hinderte mich mehr daran, das Haus der Hexe zu verlassen. Aber es waren wertvolle Sekunden vergangen.
    Sekunden, die Zsa Zsa auf ihrer Habenseite verbuchen konnte. Die Braut des Teufels nützte diesen Zeitvorteil gut.
    Ich rannte dorthin, wo ich sie im Wald verschwinden gesehen hatte. Mit grimmiger Miene lief ich zwischen Bäumen und Büschen hindurch.
    Farne reichten mir bis an die Knie. Wurzeln schienen mich mit voller Absicht zu Fall bringen zu wollen.
    Ich wollte mich nach einem Geräusch orientieren, deshalb blieb ich stehen. Ich hielt den Atem an, lauschte.
    Aber das einzige, was ich hörte, war mein heftig schlagendes Herz. Zsa Zsa schien vom Erdboden verschluckt worden zu sein.
    Ich versuchte ihre Spur mit Hilfe meines geweihten Kreuzes wiederzufinden. Ich nahm das Kruzifix ab und ließ es an der Kette knapp über den Farnen pendeln.
    Doch Zsa Zsa schien ihre Spur mit magischer Zauberkraft verwischt zu haben. Es war mir unmöglich, sie zu entdecken.
    Enttäuscht machte ich kehrt.
    Als ich das Haus der Hexe erreichte, schoß mir plötzlich durch den Kopf, was Zsa Zsa mir verraten hatte: ein Sigill würde Suko verschlingen!
    Mir rieselte es kalt über die Wirbelsäule. Mein chinesischer Partner brauchte Hilfe. Allein würde er mit dem Teufelsmal wohl kaum fertig werden.
    Ich sah mich um.
    Dort stand Zsa Zsas roter Javelin. Ich überlegte nicht lange, lief zu dem Fahrzeug, sprang hinein und raste los.
    ***
    Obwohl ortsunkundig, glaube ich doch, daß ich das Hotel in Rekordzeit erreichte. Ich stoppte den Javelin mit Kraft.
    Der Wagen rutschte mehrere Yards über den Asphalt des Parkplatzes. Gleich nachdem er stand, war ich mit einem Satz aus dem Fahrzeug und schon unterwegs zum Hoteleingang.
    Ein Mann mit Oberlippenbart kam mir in die Quere. Ich hätte ihn beinahe umgerannt.
    »Sorry«, keuchte ich und hetzte an ihm vorbei. Er schaute mir verwundert nach und schüttelte verständnislos den Kopf.
    Er konnte nicht wissen, daß ich mir große Sorgen um meinen Freund machte. Und das mit vollem Recht.
    Wie ein Dieb auf der Flucht durcheilte ich die Hotelhalle. Carlos Lava, der Chefportier, schien sich über mein Erscheinen maßlos zu wundern.
    Ich beachtete ihn nicht, erreichte den Fahrstuhl, sprang in die Kabine, hinauf ging’s mit mir.
    Oben angekommen, öffneten sich die Lifttüren.
    Und dann traf es mich wie ein Keulenschlag!
    Ich sah ein glühendes Etwas. Es war so groß wie ein Mensch. Er schwebte, war ein Kopf. Eine Teufelsfratze.
    Sie kam aus Sukos Zimmer, Als das lebende Sigill mich erblickte, stieß es ein feindseliges Fauchen aus.
    Sein Maul öffnete sich. Flammen schlugen mir entgegen. Ich wußte nicht, welches Schicksal Suko ereilt hatte.
    Ich hatte auch keine Zeit, in diesem Moment an meinen Partner zu denken, denn nun war mein eigenes Leben in höchstem Maße bedroht.
    Das Sigill, das zuerst die Absicht gehabt hatte, sich in entgegengesetzte Richtung davonzustehlen, hatte sich mir zugewandt und griff mich auch sofort an.
    Suko lebte vielleicht schon nicht mehr. Und nun wollte diese Teufelsfratze mich vernichten.
    Das Satansgesicht war ständig in Bewegung. Der riesige Schädel schwebte auf mich zu. Meine Hand zuckte zur Schulterhalfter.
    Ich riß die Beretta

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