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0072 - Ich war kein Fraß für Tiger

0072 - Ich war kein Fraß für Tiger

Titel: 0072 - Ich war kein Fraß für Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich war kein Fraß für Tiger
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werden die Kugeln haben, sobald man die Leiche des Mannes findet, den er umgelegt hat, wie er sich selbst ausdrückte. Was.glauben Sie, was für Beweise noch nötig sind? Gar keine!«
    »Mit eurem verdammten Laborkram!«, knurrte er. »Man kann heutzutage tun und lassen, was man will, eure Wissenschaftler knobeln für alles eine raffinierte Methode aus mit deren Hilfe ihr uns an den Hals gehen könnt.«
    Ich lachte.
    »Gut, dass Sie es endlich einsehen, Stone! Packen Sie aus, was Sie wissen, und ich verspreche Ihnen, dass ich mich für euch drei einsetzen werde, vorausgesetzt, dass wir nicht noch Kenntnis irgendeines Kapitalverbrechens erhalten, das von euch ausgeführt wurde. Und dann brummen Sie Ihre geringfügige Strafe ab, und kommen Sie hinterher zu mir, wenn Sie wirklich die Absicht haben, ein anderes Leben anzufangen. Ich kenne eine Menge Leute und kann Ihnen dann vielleicht einen gut bezahlten Job vermitteln.«
    Er zuckte unentschlossen die Achseln. Nach einer Weile hob er ruckartig den Kopf und meinte zaghaft: »Also okay. Ich pack aus.«
    Die anderen atmeten auf. Offenbar war es ihnen lieber, dass auch Stone sich für ein Geständnis entschieden hatte.
    »Die Sache ist so«, fing Stone an. »Raine war unser Anführer, schon seit zwei Jahren. Er bekam seine Aufträge von einem gewissen Guy Mears…«
    »Mears?«, wiederholte ich. »Ist das der Mann, der eine Reihe von Imbissstuben unterhält?«
    »Ja. Er ließ durch uns kleinere Geschäftsleute weichmachen, bis sie ihren Laden verkauften und Mears wieder in einer neuen Straße Fuß gefasst hatte.«
    »Und?«, fragte ich. »Wie nun weiter?«
    Stone zuckte die Achseln.
    »Raine hatte den Eindruck, als ob sich Mears unserer entledigen wollte. Vielleicht will er sich nicht mehr vergrößern und braucht uns deshalb nicht mehr. Oder er hat ganz einfach Angst gekriegt. Jedenfalls erzählte Mears unserem Boss eine blödsinnige Geschichte. Jemand wollte ihn erpressen, er möchte aber nicht mitmachen und so. Mears sollte, so behauptete er, am Sonntagabend in den Zoo kommen, sich an einer angegebenen Stelle bis nach Schluss der Besuchszeiten verstecken und dann am Tigergehege warten. Er hatte aber Angst und sagte zu Raine, er sollte für ihn hingehen. Damit er von weitem auch wie Mears aussähe, sollte er Mears’ Hut und Mantel tragen. Natürlich war das alles erstunken und erlogen. Es sollte nur eine Falle von Mears sein, um Raine umzulegen. Denn wenn Mears uns loswerden wollte, konnte er uns nicht einfach den Laufpass geben. Raine schon gar nicht, denn er wusste zu viel von ihm. Und deswegen wird er ihn umbringen wollen. Aber Raine ist ja auch nicht dumm. Er gab Mantel und Hut von Mears an Jimmy weiter und versteckte sich selbst in der Nähe. Trotzdem hatte er Pech und konnte nicht sehen, wer Jimmy über die Mauer hinab zu den Tigern stieß. Aber es konnte doch nur Mears gewesen sein, denn der allein wusste doch, dass jemand in seinem Mantel am Raubtiergehege stehen würde. Wenn Raine nicht gelogen hat, dann hat Mears seine Gemeinheit bereits bezahlt. Jahrelang waren wir gut genug für den feinen Herrn, ihm die Konkurrenz vom Hals zu prügeln, und jetzt will er uns loswerden…«
    »Schicken Sie mir Boy Raine herauf«, sagte ich in den Telefonhörer.
    Wir warteten, bis Boy Raine hereingeführt wurde. Ich stellte meine Fragen, und als er sah, dass ihn seine Komplizen verpfiffen hatten, wurde er wild. Er hätte meine ganze Einrichtung im Office demoliert, wenn ich ihm nicht meine Faust kurzerhand mal hart gegen die Kinnspitze gesetzt hätte.
    Ich nahm ihn in die Knebelkette, und jetzt wurde er friedlicher.
    »Stimmt«, sagte er. »Ich habe Mears umgelegt. Und es tut mir nicht mal leid. Er zeigte mir ’nen Brief, dass er sich im Steve Private Zoo zu einer bestimmten Zeit bei den Tigern einfinden sollte. Natürlich war der Brief von ihm selber geschrieben. Mit der Bitte, ich sollte an seiner Stelle gehen; um mit dem angeblichen Erpresser abzurechnen, wollte mich der Lump nur reinlegen. Sie wissen ja, dass Jimmy um ein Haar hätte dranglauben müssen. Das war ursprünglich für mich vorgesehen. Und deshalb habe ich mit gleicher Münze heimgezahlt. Und jetzt verurteilt mich, wozu ihr wollt…«
    »Noch eine Frage«, sagte ich abschließend. »Wo haben Sie Mears umgebracht?«
    »In seiner Wohnung. 1284,34. Straße.«
    Ich drückte auf den Klingelknopf, der die Wärter für die Häftlinge herbeirief, während ich mir bereits wieder meinen Hut auf den Kopf

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