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0073 - Die drei Deserteure

Titel: 0073 - Die drei Deserteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Regierungsweise nicht einverstanden sind."
    „Doch, das kann ich", antwortete Suttney. Die Diskussion schien ihm sein Selbstbewußtsein wiederzugeben. „Sie sehen, daß ich schon auf dem Wege bin."
    „Wissen Sie, was daraus entsteht? Die Arkoniden werden die Erde angreifen. Die Erde wird sich wehren. Es wird einen Krieg geben, wie ihn die Milchstraße bisher noch nicht erlebt hat. Ganz gleichgültig, wer als Sieger daraus hervorgeht: Das Elend wird unendlich groß sein!"
    „Aber es wird wieder Freiheit auf der Erde herrschen!" entgegnete Suttney, und seine Augen flackerten.
    Chellish seufzte.
    „Oh, Sie hirnverbrannter Narr! Sie sind krank, weiter nichts. Setzen Sie den Fall, die Arkoniden unterwerfen die Erde: Möchten Sie lieber ein Untertan des Robotregenten sein?"
    „Er nimmt seinen Bürgern die persönliche Freiheit nicht, wie ich höre", antwortete Suttney gelassen.
    Chellish winkte ab und wandte sich seiner Arbeit wieder zu. Er wußte, daß es keinen Zweck hatte, mit Suttney über Dinge zu reden, an die er seit fünf oder noch mehr Jahren glaubte. Er hatte sich in die Diskussion nicht eingelassen, weil er glaubte, er könne Suttney von seinem Plan im letzten Augenblick abbringen, sondern weil der Zorn ihn übermannt hatte.
    Er las die Aufzeichnungen des Materietasters und stellte fest, daß er in der Zwischenzeit drei Planeten ermittelt hatte. Sie bewegten sich in Abständen von 0,6, 2,8 und 10,3 Astronomischen Einheiten von ihrer Sonne. Chellish empfand Befriedigung bei dem Gedanken, daß keine von ihnen erdähnlich sein könne; denn die Sonne besaß nahezu die gleiche Strahlungsleistung wie die irdische. Die innerste Welt würde ein Glutball sein, heißer als Venus, die beiden äußeren dagegen wären kälter als Mars.
    Es gab in diesem System keinen Platz, der zur Landung lockte, und je länger die Gazelle im freien Raum blieb, desto größer war die Chance, daß terranische Schiffe sie wieder einfingen, bevor Suttney seinen Verrat vollständig machen konnte.
     
    *
     
    Die terranische Flotte formierte sich. Drei Minuten nach Horace O. Mullons Entdeckung war der zweite Transitionspunkt, von dem das Energie-Eigenfrequenzfeld ausging, angepeilt. Noch wußte niemand, um welches Fahrzeug es sich bei dem ausgemachten handelte. Allein die Tatsache, daß zwar der Kompensatorpeiler, nicht aber der Strukturtaster der DRUSUS angesprochen hatte, wies deutlich genug daraufhin, daß es sich um ein irdisches Schiff handelte; denn die Arkoniden besaßen noch keine Eigenfrequenz-Absorber.
    Dieser Hinweis war ausreichend, um die gesamte Suchflotte in fiebernde Aktivität zu versetzen. Durch Telekom-Rundspruch erklärte Perry Rhodan höchste Alarmstufe und instruierte die Schiffskommandanten, so schnell wie möglich auf das ausgemachte Ziel zuzustoßen.
    Die DRUSUS selbst nahm sich keine Zeit, ihre Beiboote wieder an Bord zu nehmen. Sie startete sofort. Die Bordfahrzeuge wurden angewiesen, auf dem schnellsten Wege zu folgen.
    Zehn Lichtminuten von der angepeilten Stelle entfernt tauchte die DRUSUS etwa eine Viertelstunde nach der Ortung aus dem Hyperraum auf. Das geschah rechtzeitig zur Registrierung des Funkspruchs, den Walter Suttney an die arkonidische Robotflotte in der Nähe von Latin-Oor abgab. Innerhalb weniger Sekunden wurde die Restfahrt des riesigen Schiffskörper von den mächtigen Aggregaten aufgezehrt. Die DRUSUS verhielt, nur durch die Gravitation der gelben Sonne bewegt, nahezu reglos im Raum.
    Fieberhafte Spannung erfüllte das ganze Schiff. Perry Rhodan hatte bekanntgegeben, daß mit der Ankunft einer arkonidischen Flotte in jeder Sekunde zu rechnen sei. Der Reihe nach tauchten die irdischen Schiffe rund um das Zielgebiet herum auf. Sie meldeten sich durch kurze Peilzeichen, aus denen Suttney und seine Komplizen, wenn sie den Hyperempfänger zufällig eingeschaltet hielten, nichts herauslesen konnten.
    Die entführte Gazelle selbst wurde vorläufig nicht ausgemacht. Man kannte den Standort, den sie innegehabt hatte, als Suttney seinen Funkspruch abgab. Aber man wußte nicht, in welcher Richtung sie sich bewegte. Das Objekt war zu klein für eine Ortung durch Materietastung. Die von der Sonne und den Planeten ausgehenden Gravitationsfelder überlagerten das Feld der Gazelle völlig.
    Perry Rhodan verließ sich darauf, daß Walter Suttney Peilsignale ausstrahlen würde - wie er gesagt hatte - sobald die Gazelle auf Warteposition gegangen war. Die Signale würden zwar gerichtet sein; denn Suttney hatte

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