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0073 - Gegen eine ganze Stadt

0073 - Gegen eine ganze Stadt

Titel: 0073 - Gegen eine ganze Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen eine ganze Stadt
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beantragen wegen der Begünstigung von Mördern und Verbrechern, wegen der Missachtung von Bundesgesetzen, wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und wegen absichtlicher Behinderung polizeilicher Ermittlungsarbeit. Wir werden in zwei Stunden wieder bei ihnen vor sprechen. Guten Tag.«
    Wir gingen und ließen einen Bürgermeister zurück, dem vor Überraschung der Mund offengeblieben war. Er sah gar nicht mehr bärbeißig aus.
    ***
    Unser nächstes Ziel war die örtliche Filiale der Bell Telephon Company.
    Dort saßen Geschäftsleute, die in erster Linie an ihrem Geschäft interessiert waren und erst in zweiter oder dritter Linie an irgendwelchen politischen Ansichten.
    Ich fragte, ob sie innerhalb kürzester Zeit in einem vom Bürgermeister namhaft zu machenden Räume im Rathaus zwei neue Telefonanschlüsse legen könnten. Die Rechnung ginge direkt an das FBI Washington.
    Das wäre ein Kinderspiel, versicherten sie.
    Wenn es sein müsste, könnten wir hundert Anschlüsse in wenigen Stunden gelegt bekommen.
    Wir hörten es gern und verabschiedeten uns zufrieden.
    Danach suchten wir die größte Buchhandlung des Ortes auf und kauften acht Stadtpläne von Little Hill. Für jeden G-man und für uns beide je einen. Phil korrigierte, nachdem ich die Zahl schon genannt hatte: »No, Miss. Bringen Sie nicht acht, sondern neun.«
    »Wofür?«, fragte ich ihn.
    »In der Funkleitstelle muss ein Plan an die Wand, damit der Kollege von der Funküberwachung sich ebenfalls orientieren kann, wo unsere Wagen stehen.«
    »Richtig. Also neun, Miss!«
    Wir bekamen sie, bezahlten sie gleich und hoben uns die Quittung zur Verrechnung mit unserer Spesenstelle auf. Anschließend fuhren wir mit meinem Jaguar, der friedlich neben der Schule stehen, geblieben war, zu unserem Hotel.
    Der Wirt machte ein mürrisches Gesicht, als wir die Gaststube betraten. Wir kümmerten uns nicht darum, denn wir hatten eine Woche im Voraus bezahlt und also Anspruch auf unsere Zimmer.
    »Wie viel Zimmer haben Sie?«, fragte ich.
    »Vier Doppelzimmer und fünf Einzelzimmer«, erwiderte er unfreundlich. »Zwei von den Einzelzimmern haben Sie.«
    »Die anderen sind frei?«
    »Sicher. Ist ja nichts los in der Stadt.«
    »Schön. Dann reservieren Sie mir ab heute auf FBI-Rechnung bis auf Weiteres drei Doppelzimmer.«
    »Für wen?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Ein paar Kollegen wollen uns besuchen. Sie werden eine Weile bleiben.«
    »Also G-men?«
    »Genau.«
    Er dachte einen Augenblick lang nach, dann schüttelte er den Kopf.
    »No, das geht nicht. Wenn man in der Stadt erfährt, dass ich einen Haufen G-men beherberge, werden mich fast alle Gäste boykottieren.«
    »Sie können Ihren Leuten meinetwegen sagen, wir hätten die Zimmer beschlagnahmt.«
    »Das glaubt mir kein Mensch. No, sorry. Suchen Sie die Zimmer woanders.«
    »Ich will aber nicht woanders. Das Rathaus ist in der Nähe, und dort werden wir unsere Dienststelle einrichten. Deshalb brauche ich die Zimmer hier. Da Sie genug Zimmer haben und keines belegt ist, müssen Sie uns die Zimmer geben.«
    »Ich muss gar nichts.«
    »Wie Sie wollen. Sie können es sich bis heute Nachmittag drei Uhr überlegen. Lehnen Sie dann noch ab, werde ich die Zimmer für dringende Staatsangelegenheiten beschlagnahmen. Ob Sie dann von der FBI-Verrechnungsstelle Ihren üblichen Zimmerpreis erhalten, das ist allerdings fraglich. Für beschlagnahmte Räume werden meistens nur geringe Mindestsätze bezahlt.«
    Er wiegte unschlüssig den Kopf.
    »Könnte ich auch erzählen, dass die Räume beschlagnahmt worden sind, wenn ich sie Ihnen freiwillig gebe? Ich kriege sonst wirklich ’ne Masse Schwierigkeiten.«
    Damit konnte er recht haben. Ich hatte kein Interesse daran, ihm das Leben unnötig schwer zu machen. Also nickte ich und sagte: »Okay. Aber setzen Sie’s nicht gerade in die Zeitung.«
    »In Ordnung, Gentlemen.«
    Wir tranken einen Whisky zur Besieglung des Geschäftes, dann fuhren wir hinüber zum Office des Sheriffs. Holder begrüßte uns mit rauer Herzlichkeit.
    Er freute sich ehrlich, dass wir wieder auf den Beinen waren.
    »Ich habe euch inzwischen ein bisschen Arbeit abgenommen«, sagte er nach der Begrüßung.
    »So? Was denn?«
    »Na, ich habe mal ein bisschen herumgehört, wer sich bei der Lynchjustiz vorgestern besonders hervorgetan hat. Hier, auf dem Zettel haben Sie die Namen von vier Leuten, die maßgeblich an der Sache beteiligt waren. Einer davon ist nicht gerade ein Musterexemplar von Bürger. Er ist als

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