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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Pseudo-Körpers ohne Anstrengung. Es bereitete ihm noch Mühe, dieses widersinnige, unnatürliche Gebilde in die gewünschte Bahn zu lenken. Zwar gelang es ihm von Stunde zu Stunde besser, die atomare Struktur unkomplizierter Gegenstände zu erfassen, aber er mußte vorsichtig sein, damit keine Spur des Verdachtes auf ihn fiel. Seine wunderbare Fähigkeit, die er auf Eppan an sich entdeckt hatte, mußte mit Bedacht geformt und entwickelt werden. Seine Idee, den kranken Mann zu spielen, hatte prächtig funktioniert. Niemand beachtete ihn.
    Goldstein kicherte triumphierend. Während seine paranormalen Kräfte den ungefügen Materieklumpen weiterbeförderten, beobachteten die Augen die verzweifelten Raumfahrer. Sie waren kurz vor dem Zusammenbruch.
    Goldstein überlegte, ob er ihnen ein kleines Schauspiel bieten sollte. Eine kleine Umgruppierung der Molekularstruktur würde genügen, um den Kommandosessel wie einen Reitsattel aussehen zu lassen.
    Aber solche Szenen würde er sich für später aufheben, um die Mannschaft unter seinen Gehorsam zu zwingen; denn es war noch zu früh für ihn, zur Erde zurückzukehren. Er wußte, daß seine neue Gabe im Mutantenkorps unvergleichlich war, aber das Korps als Ganzes bildete einen Machtfaktor, den er nicht bezwingen konnte.
    Noch nicht! Spielerisch trieb Goldstein die Moleküle einer Leichtmetallwand auseinander und schob den Pseudo-Körper in die entstehende Lücke.
    Er war ein neues Glied in der Kette der Mutanten. Goldstein war ein Molekularverformer. Das war mehr als Telekinese, die ihm lediglich gestattet hätte, Materie zu bewegen. Er konnte Materie verändern. Er vermochte sie mit der Kraft seines Geistes zu steuern, ihr die gewünschte Form zu geben und sie unter Kontrolle zu halten. Bei komplizierten Materiegebilden war er noch ungeschickt. Bei den Männern mußte er sich damit begnügen, bestimmte Nervenstränge auszuschalten, um ihre Körper zu lahmen. Da er sie später wieder benötigen würde, um die Kaulquappe nach seinen Wünschen zu benutzen, war es im Moment gleichgültig, auf welche Weise er sie beherrschte.
    Niemals würde er sich, mit einer solch mächtigen Geisteswaffe ausgerüstet, einem anderen Menschen unterordnen. Rhodan und seine Mutanten hatten ihm nichts zu befehlen. Wenn er seinen Fähigkeiten Zeit zur vollen Entwicklung ließ, gab es nichts, was ihm gefährlich werden konnte. Das kleine Raumschiff war wunderbar für seine Experimente geeignet.
    Teilnahmslos beobachtete er wie Weiß neben ihm den Körper Sternals zu Boden legte. Der Colonel schob den Paralysator in die Tasche. Goldstein hätte sie jetzt leicht überrumpeln können, aber er mußte sie, vor allem Everson, systematisch fertigmachen. Er mußte seine Macht demonstrieren, ihnen beweisen, daß jeder Widerstand zwecklos war. Wenn er plötzlich über sie herfiel, würden sie widerspenstig bleiben und ständig bemüht sein, ihm Schwierigkeiten zu machen. Er ließ den Pseudo-Körper in winzige Staubteilchen zerfallen. Im Moment benötigte er ihn nicht mehr. Finney und Wolkow lagen wie gelähmt vor einer der Kammern. Sorgfältig hatte der Mutant die mutigsten Männer ausgewählt und sie aktionsfähig gelassen.
    Spöttisch betrachtete er seine Auswahl: Da war der Kommandant, vollgepfropft mit Idealen und Verantwortungsgefühl; Walt Scoobey, der Erste Offizier, mit seinem in den letzten Stunden verschwundenen Humor.
    Ohne Hast richteten sich Goldsteins Augen auf den nächsten Mann. Es war Fashong, dessen asiatische Ruhe am schwierigsten zu durchbrechen sein würde. Dann folgte Poul Weiß, der Mann mit dem ungezügelten Temperament. Werner Sternal, den Goldstein sich als nächstes Opfer auserwählt hatte, und Inoshiro, der Japaner, dessen Gedanken sich immer in der Nähe der Wahrheit bewegten wenn auch unbewußt.
    Es blieb der Mediziner, der die Spritze für Mataal vorbereitete. Diese Männer bildeten zweifellos die Elite der Besatzung, und ihr Widerstand würde nur schwer niederzuschlagen sein.
    Goldsteins Ziel war, die FAUNA in die Hand zu bekommen. Von seinen weiteren Plänen hatte er noch keine festen Vorstellungen. Alles hing davon ab, wie sich seine Fertigkeiten weiter entwickelten. Bisher war noch kein Stillstand eingetreten. Langsam mußte er sich vorantasten. Ein einziger Fehler konnte seinen Untergang herbeiführen. Er mußte die Rolle des geschwächten Kranken weiter glaubhaft beibehalten. Auf keinen Fall durfte er seine Kräfte überschätzen. Es war wichtig, daß er sich Schonung

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