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0074 - Ich flog in die Hölle

0074 - Ich flog in die Hölle

Titel: 0074 - Ich flog in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich flog in die Hölle
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Sümpfen wimmelt. Haben Sie die Hunde an Cullighans Seite gesehen? Er hat fünf von der Sorte. Die Biester finden Sie, bevor Sie zwei Meilen gelaufen sind. Er hat acht Brasilianer und Mestizen, die schwer bewaffnet sind. Diese Hütte, in der wir uns nachts aufhalten müssen, ist von einer Dornenhecke umgeben. Und in den Zwischenräumen laufen nachts ständig drei von den Hunden. Sie stürzen sich auf jeden, der die Hütte verlässt.«
    »Wir können uns des Flugzeuges bemächtigen.«
    »Das Flugzeug kommt selten. Gewöhnlich landet es nur in zwei Fällen, entweder, wenn ein neues Opfer gebracht wird, oder wenn eine Ladung Marihuana abgeholt werden soll. Fleisch und Lebensmittel liefert der Urwald, und Zigaretten, Alkohol und was unsere Herren sonst brauchen, wird gewöhnlich mit Fallschirm abgeworfen, da eine Landung immer wieder riskant ist und nur durchgeführt wird, wenn es nicht anders geht.«
    Na schön, es gab Schwierigkeiten, aber ich dachte nicht daran, mich entmutigen zu lassen. Vorläufig würde ich erst einmal stillhalten, bis ich bei Kräften war. Dann musste ich Hopkins Gemüt wieder auf Hochglanz bringen, damit er mitmachte, und schließlich konnte es nicht schaden, wenn ich die Verhältnisse genau kennenlernte, bevor ich irgendetwas unternahm. Außerdem war da ja immer noch die Hoffnung auf Phil.
    Als die Dämmerung hereinbrach, kamen die anderen Sklaven von den Marihuana-Pflanzungen zurück. Ihre Kleider waren zerfetzt, sie waren schmutzig und bärtig. Ich erkannte Snewman, den Ingenieur, den ich vor Abflug der Chartermaschine gesprochen hatte, auch die Brüder Carter und einen der Italiener.
    Die Frauen waren nicht darunter. Sie arbeiteten bei der Pflanzentrocknung oder in der primitiven Küche, und sie schliefen auch dort. Snewman erkannte mich nicht, aber als sie merkten, dass ein Neuer da war, kamen sie alle herbei, bestürmten mich mit Fragen und wollten wissen, ob die Polizei noch nicht auf die Spur dieses schrecklichen Verbrechens gekommen sei.
    »Keine Sorge«, tröstete ich. »Wir werden hier herausgeholt. Ich war schon nahe daran, den Fall aufzuklären, aber ich habe Pech gehabt. Der nächste Beamte wird kein Pech mehr haben, sondern dann wird das Pech auf der anderen Seite kleben.«
    »Wenn die Polizei uns hier finden sollte, wird man uns alle erschießen, bevor wir befreit werden können«, unkte ein Graubärtiger, den ich nicht kannte.
    »Soweit wird es nicht kommen«, sagte ich entschieden. »Wenn die Polizei uns nicht innerhalb von vier Wochen findet, werden wir selbst eine Befreiungsaktion starten. Ich nehme an, dass es euch recht ist, wenn Hopkins und ich die Führung übernehmen. Wir beide verstehen diese Geschäfte am besten. Wir orientieren uns und warten den günstigsten Zeitpunkt ab.«
    ***
    Am nächsten Tag ging es mir bedeutend besser. Hopkins blieb ständig bei mir und erzählte mir alle Einzelheiten des Lagerlebens. Das Flugzeug mit Serreires war am Vormittag wieder gestartet, vollgepackt mit Marihuana-Blättern.
    Ich hatte eine heimliche Hoffnung genährt, dass es Phil gelungen sein konnte, schon die Fährte dieses ersten Fluges zu halten. Jetzt zerrann diese Hoffnung.
    Am Nachmittag erschienen zwei braunhäutige Burschen, die entsicherte Gewehre in den Händen trugen und denen mächtige Revolver an den Hüften baumelten.
    »Zum Boss«, winkte mir einer von ihnen mit dem Kopf.
    »Lassen Sie sich zu nichts hinreißen«, flüsterte mir Hopkins hastig zu. »Cullighan ist ein Sadist.«
    Ich marschierte, die Gewehre der Mestizen im Rücken, zum Haupthaus. George Cullighan saß auf der Holzveranda. Zwei seiner Köter lagen zu seinen Füßen. Sie standen sofort auf, als ich herankam, und knurrten mir entgegen.
    Cullighan befahl ihnen scharf: »Platz!« Sie gehorchten widerwillig und ließen mich nicht aus den Augen.
    »Hast du dich eingelebt?«, fragte Cullighan grinsend.
    »Jedenfalls finde ich es interessant«, antwortete ich. »Eine Sklavenfarm im 20. Jahrhundert findet man selten.«
    Schon zogen sich seine Augen zusammen, aber er behielt die Ruhe. »Der Spaß vergeht dir, wenn du den ersten Fieberanfall bekommst«, sagte er, »und du bekommst ihn mit Sicherheit. Hier gibt es eine Sorte von Fieber, dass die Eingeborenen Dadozanas nennen. Man stirbt daran auf besonders scheußliche Weise, oder, wenn man es überlebt, was selten genug vorkommt, behält man ein völlig entstelltes Gesicht.«
    Er verbreitete sich mit Genuss über die Einzelheiten dieser Krankheiten, aber ich hörte

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