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0075 - Das rote Universum

Titel: 0075 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gravosphärenmessungen deuteten darauf hin, daß viele Planeten zahlreiche Monde hatten. Auf dem Diagrammschirm der Einzelbeobachtung zeichneten sich immer wieder steile Spitzzacken ab, die beharrlich das klare Bild der anderen Echos unterbrachen.
    Fraglos hatten die größeren Monde wiederum Satelliten, die obendrein noch auf gegensätzlichen Umlaufbahnen lagen.
    Noch schlimmer war aber die Tatsache, daß wir schon tief in dem unbekannten System steckten!
    Anscheinend waren wir mitten hineingesprungen. Die rote Riesensonne füllte bereits den Grünsektor der vorderen Bildschirme aus.
    Mein noch etwas benommenes Gehirn begann unter dem Druck all meiner Willenskräfte endlich wieder klarer zu arbeiten. Ich erfaßte, daß wir den wahrscheinlichen Gefahrenherd einfach übersprungen hatten.
    Wenn ich die Massentastungen richtig beurteilte, lagen schon mehr als vierzig Planetenbahnen hinter uns.
    Der grüne Begleiter des Hauptsterns schob sich langsam hinter der mächtigen Rundung seines großen Bruders hervor. Das von den Bildschirmen einfallende Licht war eine spektralanalytische Kuriosität. Jetzt erst empfand ich in voller Schärfe, daß wir nicht mehr „zu Hause" waren!
    Schließlich meldete sich auch noch die automatische Energieortung mit einem aufdringlichen Summton.
    Der auf dem Informationsschirm sichtbar werdende Planet war von der Maschine mit der Nummer 16 des Doppelsternsystems bezeichnet worden.
    In der Umgebung des Kugelkörpers wurde ein pausenloses Blitzen erkennbar. Wenn der Automat nicht seinen mechanischen „Verstand" verloren hatte, mußte Nummer 16 mit der Hauptwelt dieser Planetenfamilie identisch sein. Jedenfalls deuteten all meine Erfahrungen darauf hin, daß ein Himmelskörper mit einer solchen Energieausstrahlung immer mit einer besiedelten und hochtechnifizierten Welt identisch war.
    „Lebensraum der Druuf!" gab mein Extrahirn in aufregender Kürze durch. Eigentlich hatte ich keine Ursache, am Ergebnis meines Logiksektors zu zweifeln. Das Blitzen und Leuchten rings um die sichtbare Halbkugel konnte nur von pausenlos startenden oder landenden Raumschiffen erzeugt werden. Es waren korpuskularähnliche Impulse, die ganz einwandfrei auf laufende Triebwerke hinwiesen. Das konnte ja noch heiter werden!
    Hinter mir hantierten die Medo-Roboter. Ihre Hochdruckspritzen zischten immer wieder, doch weder Rhodan noch die anderen Männer erwachten aus ihrer eigenartigen Starre.
    Ich rief die einzelnen Abteilungen über Visifon an. Es antworteten aber nur die automatischen Sprechgeräte, die mir knapp und klar mitteilten, die menschliche Besatzung sei ausgefallen.
    Von da an arbeitete mein Verstand wieder in voller Schärfe. Für nichts in der Welt hätte ich es jetzt riskiert, mit einem nochmaligen Hypersprung aus dieser offenbar gefährlichen Umgebung zu fliehen. Noch bestand die Wahrscheinlichkeit, daß man die CALIFORNIA nicht angemessen hatte. Wenn es so gewesen wäre, hätte man sich eigentlich längst um uns kümmern müssen.
    Dann war da noch eine andere Frage, die mir mehr und mehr zu schaffen machte.
    Wieso war es möglich, daß wir ausgerechnet im Druufsystem herausgekommen waren? War es ein Zufall...?
    Ich dachte darüber nach, bis sich erwartungsgemäß mein Logiksektor meldete: „Massengesetz im Druufuniversum. Bei unkontrolliertem, planlosem Sprung erfolgt Abweisung in Richtung stabiler Materie, die von Hypergravofeldem umlagert wird."
    Das war eine wahrscheinliche Lösung, jedoch mochte sie nicht so einfach sein, wie es mein Extrahirn soeben erklärt hatte.
    Augenblicke später sagte ich mir, daß die CALIFORNIA momentan nirgends so gut aufgehoben sein könne wie ausgerechnet in der Höhle des Löwen. Dabei war ich schon halb davon überzeugt, mit dem sechzehnten Planeten endlich die geheimnisvolle Heimatwelt der Druuf entdeckt zu haben. Die vielen Starts und Landungen waren schon nicht mehr als normaler Raumflugverkehr anzusehen. Außerdem schien auf den Monden von Nr. 16 auch allerlei los zu sein.
    Ich streckte zögernd die Hand aus, um die stilliegenden Triebwerke des Kreuzers wieder in Tätigkeit zu setzen. Schließlich unterließ ich es aber, da ich mich an die Meßergebnisse der ferngesteuerten Sonden erinnerte. Demnach sollte sich der ehemalige Zeit- und Geschwindigkeitsfaktor auf eins zu zwei reduziert haben.
    Wenn wir unsere Eigenzeit mitgenommen hatten, mußten wir mit unserem nur halblichtschnellen Tempo noch ebenso schnell sein, wie die Druufschiffe bei Höchstfahrt.
    So

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