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0075 - Das tödliche Tagebuch

0075 - Das tödliche Tagebuch

Titel: 0075 - Das tödliche Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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heranzukommen, es gelang ihm nicht.
    »Vergebliche Liebesmühe«, seufzte Zamorra nach dreißig Minuten härtester psychischer Anstrengung.
    »Vielleicht sind deine Kräfte schon zu sehr erschöpft«, sagte Bill, der immer noch der Meinung war, daß sie das Rätsel auf diese Weise lösen konnten. »Vielleicht hast du morgen mehr Glück.«
    »Ja«, sagte Professor Zamorra. »Vielleicht.« Aber er teilte Bills Ansicht nicht. Drogan hatte einen Schutzwall um sich herum errichtet. Die magischen Kräfte des Amuletts vermochten auf diese große Entfernung den Wall weder zu überwinden noch niederzureißen. Möglicherweise klappte das, wenn Drogan sich in Zamorras Nähe befand, denn dann ging nicht soviel wertvolle Energie in der Weite der vierten Dimension verloren.
    Das Telefon schlug an.
    Bill ging an den Apparat. »Für dich«, sagte er sogleich und hielt Zamorra den Hörer hin.
    »Wer will mich…?«
    »Ted Vicker.«
    Zamorra nahm den Hörer entgegen. »Hallo, Captain.«
    »Wir haben hier einen Kerl, der vor einer halben Stunde eine Frau überfallen hat, Professor. Mit 'ner selbstgebastelten Tigerpranke. Die Frau hat's überlebt. Der Bursche ist möglicherweise der gesuchte Killer.«
    »Hat der Mann die drei Morde schon gestanden?«
    »Ja. Wir brauchten ihm nicht mal arg zuzusetzen.«
    Zamorra schloß die Augen. Er dachte an die selbstgebastelte Tigerpranke. Sie paßte nicht in das Bild, das er sich von dem Mädchenkiller gemacht hatte.
    »Hören Sie, Professor, ich möchte, daß Sie sich diesen Mann mal ansehen«, sagte der Captain.
    »Selbstverständlich.«
    »Ich meine, wenn es Ihnen keine allzugroßen Umstände macht.«
    »Nein, nein. Ganz bestimmt nicht. Ich komme gern«, sagte Professor Zamorra.
    »Ich schicke Ihnen einen Wagen.«
    »Ist nicht nötig. Ich nehme ein Taxi«, gab Zamorra zurück.
    »Na schön. Dann übernehmen wir die Rechnung. Und… Professor…«
    »Ja, Captain?«
    »Vergessen Sie nicht, Ihr silbernes Zauberding mitzubringen.«
    »Ganz bestimmt nicht«, erwiderte Zamorra und legte auf.
    ***
    Tagebucheintragung vom 11. Dezember.
    Ich bin verloren. Gott will nichts mehr von mir wissen. Er hat es abgelehnt, um meine arme Seele zu kämpfen. Ich bin besessen. Die unsichtbare Macht breitet sich immer mehr in meinem Körper aus. Zuerst war sie nur zeitweilig mein Gast. Jetzt wohnt sie in mir. Ich habe kein Hausrecht mehr in meinem Körper. Er gehört mir nicht mehr. Ich werde hier drinnen nur noch als lästiger Untermieter geduldet.
    Was geschieht, bestimmt der andere.
    Ich habe ihn nach seinem Namen gefragt.
    »Drogan!« hörte ich ihn sagen. »Aber es ist nicht mein Name, sondern der deine.«
    »Das ist nicht wahr!« schrie ich verzweifelt.
    »Doch. Denn ich bin in dir, und wir sind eine untrennbare Einheit geworden.«
    »Das stimmt nicht!« rief ich bestürzt.
    »Sieh auf deine Hände!« befahl mir der Grausame. Und ich mußte es tun.
    »Es sind meine Hände«, sagte ich wütend.
    »Paß auf. Gleich werden es meine Hände sein«, sagte der Teufel in mir. »Und dann wuchsen Haare aus meiner Haut, und an den Fingern bildeten sich diese abscheulichen Krallen, vor denen mich ekelte. Er lachte, daß mir kalte Schauer über den Rücken liefen. Du und ich. Wir sind Drogan!«
    Ich kämpfte mit meinen letzten Kräften gegen diese unheimliche Übermacht an, aber mein Kampf war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Ich weinte. Und er lachte über mich. Ich hasse ihn und weiß, daß ich damit zugleich auch mich selbst hasse, denn ich bin er.
    ***
    Der Mann hieß Oliver Dawton. Seine Tigerpranke lag auf Captain Vickers Schreibtisch. Ted Vicker umrundete den Gefangenen unentwegt. Dawton schaute phlegmatisch auf seine Hände. Der Captain schien ihn nicht zu interessieren.
    »Warum haben Sie das getan, Dawton«, fragte Vicker mit fester Stimme.
    Der Gefangene zuckte mit den kräftigen Schultern. »Ich mußte es tun. Es war ein… ein innerer Zwang. Es kam über mich. Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Ich hasse alle Frauen. Jawohl, ich hasse sie! Herrje, was habe ich wegen der Weiber schon zu leiden gehabt. Ich kann sie nicht mehr sehen, verstehen Sie. Ich muß kotzen, wenn mir eine Frau begegnet. Sie gehören alle ausgerottet. Es sollte keine verdammten Weiber mehr auf dieser Welt geben!«
    »Sie haben Nadia Vega, Cora Perez und Ethel Ambros getötet, sagten Sie.«
    »Ja. Ja, das habe ich getan. Und ich bin stolz darauf, daß ich es getan habe.«
    »Wie haben Sie es getan?« fragte der Captain

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