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0075 - Das tödliche Tagebuch

0075 - Das tödliche Tagebuch

Titel: 0075 - Das tödliche Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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gewissenloses Dreckschwein bin ich. Ein Parasit. Ein fauliges Krebsgeschwür. Ein süchtiger Bastard bin ich. Ethel hätte mich erschlagen sollen, als ich es ihr sagte. Aber sie hat mich geliebt. Und sie ist auf den Strich gegangen, um das Geld zu verdienen, das ich brauchte, um mir 'nen Schuß verpassen zu können. Sie ist meinetwegen zur Nutte geworden, Captain. Können Sie sich vorstellen, wie sie mich geliebt haben muß, um so etwas zu tun? Meinetwegen ist sie gestorben. Denn wenn sie nicht auf der Straße gewesen wäre, hätte diese Bestie sie nicht töten können. Ich habe sie zwar nicht mit meinen eigenen Händen umgebracht, aber ich habe es trotzdem getan.«
    Wimmernd packte sich Ambros mit beiden Händen an die Kehle.
    »Ich bin nicht wert, noch zu leben!« röchelte er, während er verzweifelt versuchte, sich zu erwürgen.
    »Ambros!« schrie Vicker. »Ambros!«
    Philip Ambros lief blau an.
    »Ambros, hören Sie auf damit!«
    »Ich… habe… kein Recht… zu leben!« gurgelte Ambros. Vicker sprang auf und lief um seinen Schreibtisch herum. Er packte hart nach Ambros' Armen.
    »Sie verdammter Idiot!« schrie der Captain.
    »Lassen Sie mich!« plärrte Ambros verzweifelt. »So lassen Sie mich doch. Irgend jemand muß mich doch bestrafen.«
    Der Mann sank schluchzend zu Boden.
    Ted Vicker eilte zum Telefon. Er nahm den Hörer von der Gabel. »Morton. Komm mal rüber.«
    »Ich kann nicht mehr«, winselte Ambros. »Ich bin am Ende. Ich gehöre vernichtet, wie Dreck, den keiner haben will.«
    Morton Bunckers kam in das Büro des Captain. Vicker sagte: »Schaff ihn zum Doktor. Er soll ihm was geben, was ihn wieder auf die Beine bringt. Aber paß gut auf ihn auf. Er ist so depressiv, daß er sich am liebsten den Schädel an der Wand einrennen möchte.«
    Sergeant Bunckers zerrte den Schluchzenden hoch und brachte ihn aus dem Raum. Ted Vicker schüttelte berührt den Kopf. »Armes Schwein«, sagte er. Dann kehrte er an seinen Schreibtisch zurück.
    ***
    Nicole Duval bereitete für »ihre Männer« ein Schnellgericht aus der Tiefkühltruhe zu. Nach dem Essen setzten sie sich im Livingroom zusammen. Bill Fleming mixte die Drinks. Zamorra blickte gedankenverloren in sein Glas. »Ein Phantom«, sagte er mit einer Stimme, die von weither zu kommen schien. »Wir sind hinter einem Phantom her. Keiner hat den Killer gesehen. Niemand weiß, aus welchem Grund er diese grausamen Morde begeht. Keiner kann sagen, wann er wieder zuschlagen wird.«
    Nicole hob erstaunt eine Braue. »Du meinst, er wird wieder töten?«
    »Wenn wir es nicht verhindern können, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit wieder geschehen«, nickte Professor Zamorra.
    Bill Fleming zündete sich nervös eine Zigarette an.
    Zamorra fuhr fort: »Wer weiß, vielleicht ist er gerade jetzt, in diesem Augenblick, wieder unterwegs.«
    Bill nahm einen kräftigen Zug von seiner Zigarette. »Es müßte uns gelingen, diesen Teufel irgendwie zu orten.«
    »Das hört sich gut an, aber wie sollte das funktionieren?« fragte Nicole Duval.
    Bill schaute den Parapsychologen an. »Könnte das nicht mit deinem Amulett klappen?«
    Zamorra lächelte matt. »Ich schätze die Kräfte meines Talismans sehr, Bill. Aber ich weiß, daß auch ihm Grenzen gesetzt sind. Unmögliches kann ich damit nicht vollbringen.«
    »Hast du's schon versucht?« fragte Bill eifrig.
    »Es hat keinen Sinn, Bill.«
    »Was macht es dir schon aus, es wenigstens zu versuchen, Zamorra!« drängte Fleming. »Müssen wir nicht alles unternehmen, um dieser grausamen Bestie auf die Spur zu kommen?«
    Zamorra nickte. »Okay. Mach das Licht aus, Bill. Vielleicht unterschätze ich die Kräfte meines Amuletts ausnahmsweise mal.«
    Fleming flitzte hoch und löschte das Licht. Zamorra nahm das Amulett ab und legte es auf den Couchtisch. Ein fahler Schimmer erfüllte sogleich den Raum. Die Wände schienen mit einemmal zu fluoreszieren. Und dann wurden sie auf eine unerklärliche Weise transparent. Der matte Schein des Amuletts fiel auf Zamorras Gesicht. Es war nun starr wie eine Maske. Kein Muskel regte sich im Antlitz des Parapsychologen. Kaum ein Mensch konnte sich so intensiv konzentrieren wie er. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Man sah ihm an, daß er sich wahnsinnig anstrengte.
    Bill drückte gespannt die Zigarette aus. Nicoles Atem ging schnell und flach.
    Gebannt schauten Nicole und Bill Zamorra an.
    Er öffnete den Mund. Unverständliche Silben kamen über seine Lippen. Er hatte sich selbst in Trance

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