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0075 - Es geht um Kopf und Kragen

0075 - Es geht um Kopf und Kragen

Titel: 0075 - Es geht um Kopf und Kragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Es geht um Kopf und Kragen
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werden es ja sehen.«
    »Glauben Sie denn, dass er kommen wird?«, fragte Mister High. »Jetzt? Mitten in der Nacht?«
    Ich grinste.
    »Gerade mitten in der Nacht wird er kommen. Wenn wir ihn jetzt anrufen, wird er nämlich denken, es wäre irgendetwas passiert, vor dem wir ihn warnen wollten. Und deshalb wird er kommen.«
    ***
    Wir fuhren nicht mit meinem Jaguar, sondern mit einem Taxi. Unser Jaguar war in den einschlägigen Kreisen der Unterwelt so bekannt wie Churchills Zigarre bei jedem Zeitungsleser. Und wir wollten nichts riskieren:
    Die Drei hatten in der 67. Straße gewohnt. Als wir vor dem Hause stoppten, dessen Hausnummer auf all ihren Papieren gestanden hatte, sahen wir uns grinsend an. Der Rauschgifthandel musste für die Drei doch ein sehr lukratives Geschäft gewesen sein, denn sie wohnten in einem dieser Neubauten, wo ein Apartments wöchentlich ein kleines Vermögen kostet.
    Trotz der vorgerückten Zeit, es war ungefähr zwei Uhr nachts, brannten in der Halle sämtliche Lampen, und der Portier schlief nicht etwa, sondern schrieb irgendetwas in ein Heft, in dem es mehrere Spalten gab.
    Wir räusperten uns, und er legte den Federhalter beiseite. Wohlerzogen erhob er sich und trat an die Theke, die uns von der Pförtnerloge trennte.
    »Bitte sehr, meine Herren?«
    »Mr. Curly, Mr. Walters, Mr. Dryers?«, fragte ich knapp.
    »Neunzehnte Etage, 437. Aber die Herren sind ausgegangen und noch nicht zurückgekehrt.«
    Ich nickte. »Die Herren werden auch nicht zurückkehren«, konstatierte ich trocken.
    Der Portier runzelte die Stirn.
    »Was soll das heißen, Gentlemen? Haben sie einen Unfall gehabt?«
    »So kann man es nennen. Walters und Dryers sind tot. Und Mr. Curly sitzt in guter Verwahrung.«
    Der Portier sah uns misstrauisch an.
    »Wie habe ich das zu verstehen, Gentlemen?«
    Ich legte meinen Dienstausweis auf den Tisch.
    »Ganz einfach. Curly sitzt in einer Zelle im Districtgebäude des FBI. Und wir sind G-men, wie Sie vielleicht aus diesen beiden Ausweisen ersehen können. Und jetzt hören Sie mal genau zu. Wir gehen in das Apartment, das die Drei bewohnt haben. Sollte innerhalb der nächsten Stunde jemand hier fragen, ob da oben in diesem Apartment irgendetwas Besonderes los ist, dann schütteln Sie verständnislos den Kopf und verstehen die Frage überhaupt nicht. Die drei sauberen Herren sind zu Hause, verstanden?«
    Er schüttelte naiv den Kopf.
    »No.«
    Ich erklärte es ihm noch einmal, und diesmal tat ich es idiotensicher. Er verstand langsam. Als ich ihm schließlich noch fürchterliche Strafe prophezeite, wenn er nicht funktionieren sollte, überbot er sich selbst an Beredsamkeit. Mit allen heiligen Beteuerungen versicherte er uns, dass wir uns ganz gewiss und unbedenklich und unter allen Umständen und völlig unbesorgt auf ihn verlassen könnten. Wir hofften es und fuhren mit dem Lift hinauf.
    Den Apartmentschlüssel hatten wir gleich in doppelter Ausführung. Walters und Dryers hatten je einen gehabt und wahrscheinlich Curly auch. Aber dessen Schlüssel lag in einem Lederbeutel beim Aufsichtsbeamten des Zellentraktes.
    Es war wirklich eine todschicke Bude, die wir da betraten. Von der indirekten Beleuchtung bis zur Rohrpostanlage für den Pförtner war alles vorhanden. An den Wänden hingen sorgfältig ausgewählte Kunstdrucke und Kopien, aber das war meines Erachtens eine völlig vergebliche Liebesmüh gewesen. Ob die drei von der Malerei je mehr gehört hatten, als dass sie irgendwie etwas mit Farbe zu tun hätte, war mehr als ungewiss.
    Bevor wir irgendein Wort sagten, machten wir uns erst an eine rasche, aber gründliche Haussuchung. Schon mancher vorsichtige Gangsterboss hatte heimlich bei seinen Leuten ein Abhörmikrofon anbringen lassen und wusste dann immer haargenau, wie die Stimmung seiner Truppe war.
    Wir fanden keins und konnten also unbesorgt sprechen.
    »Sieh mal, was ich entdeckt habe«, sagte Phil und hielt mit dem Taschentuch eine Pistole am Lauf hoch.
    Es war eine Smith & Wesson 38.
    »Wahrscheinlich die Waffe, mit der Mark Coagan erschossen wurde. Das ist etwas für unsere ballistische Abteilung. Wickele sie ein, damit wir nicht die Fingerabdrücke verwischen, die hoffentlich noch darauf sind.«
    Phil nickte.
    Ich hatte inzwischen im großen Wohnzimmer das Telefon entdeckt. Ein Zeichen machte Phil klar, dass ich jetzt telefonieren wollte und er nichts sagen durfte. Während er vorsichtig die Pistole in zwei Taschentücher knotete, drehte ich die

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