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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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später war er frei!
    Bill reckte und streckte sich, als wäre er nach einem tagelangen Schlaf endlich erwacht und aufgestanden. Er fühlte sich frei und auch glücklich.
    Sehr glücklich sogar…
    Der Reporter lächelte, doch das Lächeln zerrann auf einmal wie Butter in der heißen Sonne.
    Bills Blick war auf das graue, quecksilberartige Meer gefallen, das diese kleine Felseninsel von allen vier Seiten umgab.
    Ein riesiges Meer, eine gewaltige unbekannte und gefährliche See, die mit dem grünen Himmel am Horizont verschmolz. Ein Bild, das Bill Conolly Trübsal ins Herz blies und seine erste Euphorie brutal zerstörte.
    Er hatte sich zwar seiner Fesseln entledigt, doch er war nach wie vor ein Gefangener.
    Ohne Chance?
    Bill Conolly fiel ein, daß in früheren Zeiten Menschen auf kleine Inseln ausgesetzt worden waren. Es waren meist Strafgefangene und man hatte sie dort ausgesetzt, damit sie langsam und qualvoll umkamen.
    Bill verglich sich mit einem dieser Inselbewohner, und nahezu als Demonstration, um zu zeigen, wie hilflos er doch war, erschien dieser Monsterfisch wieder aus den Fluten, schwamm bis dicht an die Insel und riß sein Maul mit den messerscharfen Zähnen weit auf.
    Der Reporter schaute in diesen Schlund hinein und wich unwillkürlich zurück.
    Plötzlich hatte er einen erschreckenden Gedanken. Wenn sie ihn geköpft hatten, würden sie seinen Torso dem Fisch zum Fraß vorwerfen.
    Eine Erkenntnis, die Bill Conolly verzweifeln ließ. Und langsam machte er sich mit dem Gedanken vertraut, Sheila und den kleinen Johnny nicht mehr wiederzusehen…
    ***
    Wie ein Stein fiel Suko in die Tiefe. Er schrie nicht, und er bekam keinen Herzschlag. Der Chinese war nicht nur ein ausgezeichneter Kämpfer, sondern besaß Reflexe, die ihm schon in Fleisch und Blut übergegangen waren.
    Noch in der Luft krümmte er sich zusammen, um den Aufprall so zu bremsen.
    Dann kam der Schlag.
    Mit den Füßen zuerst prallte Suko auf, warf sich jedoch sofort nach vorn und rollte sich über die rechte Schulter ab.
    Die Berührung mit dem Boden war hart. Suko spürte den Schmerz bis in die Schulterknochen, doch gebrochen hatte er sich nichts. Nach einer Rolle vorwärts stand er wieder auf den Beinen.
    Suko schaute sofort hoch.
    Die Luke war zu.
    Er wußte nicht, ob sie jemand hinter ihm geschlossen hatte oder ob sie von allein zurückgefallen war. Das spielte auch keine Rolle mehr. Er wollte wissen, wo er sich befand.
    Seine Augen hatten sich umgestellt, und Suko glaubte, in der Dunkelheit einen leichten roten Schimmer zu sehen.
    Der schwache Schein kam von vorn.
    Da war Licht. Und wo Licht existierte, fand man auch meistens Menschen.
    Wahrscheinlich waren es Sukos Feinde, doch der Chinese fühlte sich nicht sonderlich beunruhigt. Er besaß schließlich seine Pistole und die Dämonenpeitsche.
    Außerdem trug er noch Streichhölzer bei sich, auch als Nichtraucher. Suko holte die Schachtel hervor und riß ein Zündholz an. Es flackerte und wollte verlöschen, da es kaum Sauerstoff fand. Dann aber fraß sich die Flamme an dem kleinen Holzstäbchen weiter.
    Langsam bewegte sich der Chinese im Kreis und hielt das Streichholz dabei in Kopfhöhe.
    Er leuchtete sein Gefängnis aus und stellte fest, daß er sich am Ende eines gemauerten Schachts befand, von dem aus ein Stollen waagerecht in die Erde weiterführte.
    Das Zündholz verlosch.
    Suko dachte nach, was er unternehmen sollte. Es gab zwei Möglichkeiten. Er konnte hier warten, bis über ihm im Revier Polizisten eingetroffen waren und dann um Hilfe rufen. Sie würden ihn sicherlich hören.
    Es gab aber auch noch eine zweite Möglichkeit. Suko konnte den Gang erkunden und damit der Lichtquelle auf den Grund gehen.
    Da der Chinese neugierig war, entschied er sich für die zweite Möglichkeit.
    Er brannte erneut ein Streichholz an, um den Schachteingang nicht zu verfehlen. Suko merkte sich die genaue Richtung und schritt los, als das Streichholz verlöschte.
    Die Hände hielt er dabei vorgestreckt, um nicht in Gefahr zu laufen, plötzlich gegen ein Hindernis zu rennen, denn der Eingang war im Dunkeln leicht zu verfehlen.
    Suko streifte ihn mit den Schultern.
    Dann befand er sich innerhalb des Gangs. Er war zum Glück so hoch, daß der Chinese aufrecht gehen konnte und nicht mit dem Kopf an die Decke stieß. Er konzentrierte sich jedoch auf den Schein, der rötlich glasend durch eine sich am Boden befindliche Türritze fiel. Wie mit dem Lineal gezeichnet, so glatt zeichnete der Widerschein

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