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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdammten Hundesöhne, ich – ich habe nie etwas bemerkt. Wußte nicht, daß sich hinter meinen Kollegen die Horror-Cops verbargen. Es ist schlimm.«
    »Sie erinnern sich also?«
    »Sicher.«
    »Was ist geschehen, als ich nicht mehr hier war?«
    »Ich weiß nicht – wurde bewußtlos.«
    »Aber Sie erinnern sich an Suko?«
    »Ja, ich habe sogar noch mit ihm gesprochen. Er wollte anrufen, soviel ich weiß.«
    »Das hat er auch getan. Aber Suko ist verschwunden.«
    Ray Onedin schaute mich überrascht an. »Wie?«
    »Er ist einfach weg.«
    »Vielleicht nur gegangen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das macht Suko nicht. Es muß etwas geschehen sein.«
    »Ich kann Ihnen aber nichts sagen, John!« Der gequälte Gesichtsausdruck des Polizisten verriet mir, daß er wirklich nachdachte, aber zu keinem Ergebnis kam.
    »Ich glaube, es reicht«, sagte der Arzt.
    »Moment noch«, mischte sich Ray Onedin ein.
    Wir schauten ihn an.
    »Das Zimmer«, flüsterte er. »Es ist gefährlich. Sie haben erst heute dort ein Bild aufgehängt.«
    »Was für ein Bild?« hakte ich nach.
    »Es ist schrecklich. Ein Skelett, und es sieht aus, als würde es leben.«
    Sergeant McCandle deutete auf die Tür zum Nebenraum. »Dort muß es hängen.«
    »Ich schaue mir das Gemälde einmal an«, sagte ich.
    Ray Onedin hatte genug erzählt. Der Arzt gab ein Zeichen, und zwei Cops brachten ihren verletzten Kollegen nach draußen.
    Mich aber interessierte das Bild.
    Ich betrat das Zimmer.
    Und ich war ebenso überrascht wie Suko. Die Cops hatten den Raum noch nicht durchsucht, ich aber merkte die Aura des Bösen, die von dem Gemälde ausging.
    Auch nahm ich den Geruch wahr. Irgendwie hing Schwefelgestank in der Luft. Nicht sehr intensiv, sondern nur als Hauch.
    Schwefel und Moder. Typische Geruchsmerkmale für meine Gegner aus dem Schattenreich.
    Sergeant McCandle war hinter mich getreten. Ich hatte ihn nicht gehört.
    »Um Himmels willen«, flüsterte der Polizist. »Was ist das?«
    Ich atmete tief ein, bevor ich die Antwort gab. »Es ist ein Gemälde von meinem Erzfeind, dem Schwarzen Tod.«
    »Dann ist er…«
    Der Sergeant sprach nicht weiter. Ich wußte genau, was er meinte, aber ich wollte ihm auch keine große Erklärung mehr geben. Er hatte bereits vom Schwarzen Tod gehört. Damals, bei unserem Fall mit dem Vampir von Manhattan. Der Schwarze Tod hatte zwar mit dem Vampir direkt nichts zu tun gehabt, aber ich hatte meinen Erzfeind einmal erwähnt. Und daher kannten McCandle und Captain Hamilton den Namen.
    Und nun sah der Sergeant ihn.
    Das Gemälde war so echt, daß man meinen konnte, der Schwarze Tod würde leben. Er beherrschte das Bild. Die hellen Augen in seinem dunklen Schädel strahlten kalt und gnadenlos. Der Umhang reichte bis zum Boden, und unwillkürlich wurde ich an meinen ersten Fall erinnert, in dem der Schwarze Tod auftrat.
    Das war in Germany, im Spessart, gewesen. Dort hatte der Schwarze Tod sich Kala genannt und mir auch gleichzeitig zu verstehen gegeben, daß er unbesiegbar wäre. [2]
    Nun, die Zeiten hatten sich etwas geändert. Der Schwarze Tod hatte schwere Niederlagen einstecken müssen, allerdings war es mir bisher noch nicht gelungen, ihn zu vernichten.
    Doch durch die Niederlagen hatte er bei Asmodis, dem obersten Höllenfürsten, Kredit eingebüßt, und irgendwann würde der Zeitpunkt kommen, an dem der Schwarze Tod aufgab oder mich zum direkten Kampf aufforderte.
    Ich glaubte eher an die letzte Möglichkeit, und heute schon stellte ich mir die Frage, ob ich den Schwarzen Tod dann besiegen konnte, wenn es soweit war.
    Hier in New York hatte ich ihm eine erneute Schlappe zugefügt, denn seine Horror-Cops existierten nicht mehr.
    Dafür aber noch Sinistro.
    Er und der Schwarze Tod hatten ein Bündnis geschlossen, und dieses Bündnis wurde auch durch das Bild dokumentiert, denn ich sah Sinistro im Hintergrund des Gemäldes.
    Der Magier trug einen ebenfalls langen Mantel, doch einen Kopf besaß er nicht. Über dem Hals hatte der Zeichner ein flimmerndes ovales Etwas gemalt, das man unschwer als Schädel erkennen konnte. Wenn auch nur als Ersatz.
    Ich ging weiter vor.
    Der Sergeant blieb zurück. Er, den nichts so leicht aus der Ruhe brachte, hatte plötzlich Angst.
    Ich blieb stehen und wandte mich um. »Schließen Sie die Tür, Sergeant.«
    McCandle schluckte. »Ich – ich soll wirklich?«
    »Ja. Lassen Sie mich allein – bitte.«
    »Wie Sie meinen, John. Auf Ihre Verantwortung.« Er schaute mich plötzlich an wie einen

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