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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zitterte, holte ich mir unter Garantie eine Lungenentzündung. Am Ufer hatte sich ein weiterer Streifenwagen zu den beiden anderen gesellt, und ich sah noch ein Scheinwerferpaar an der Uferbefestigung auftauchen.
    Das Skelett hatte sich inzwischen aufgelöst. Der zurückgebliebene Staub war vom Wind über Bord geweht und ins Wasser getrieben worden. Nichts war von Sergeant Tucker mehr übriggeblieben. Sein Kollege konnte es immer noch nicht fassen. Er führte Selbstgespräche über den Vorgang, während er mit den Wiederbelebungsversuchen fortfuhr.
    Seinem Kollegen ging es schon besser. Die Gesichtsfarbe war nicht mehr so bleich. Dann öffnete er die Augen. Die Lider flatterten.
    Der andere Cop lächelte. »Okay, Steve, es ist alles okay. Wir haben dich rausgeholt.«
    »Aber das Skelett. Es ist…«
    »Es gibt kein Skelett mehr.«
    Ich warf dem Geretteten einen Blick zu und las die Unverständnis in seinen Augen.
    Dann paddelte ich weiter.
    Einmal steuerbord, einmal backbord, so stach ich das Paddel abwechselnd in das Hudsonwasser. Der zweite Cop half mir, und wir legten an einer geländerlosen Betontreppe an, über die man vom Wasser aus zum Kai hochschreiten konnte.
    Das Schlauchboot wurde von den Wellen einmal hochgetragen und dann wieder in ein Wassertal gedrückt. Es war ein ewiges Wechselspiel. Gut, daß ich einigermaßen seefest war.
    Die Kollegen am Ufer hatten längst bemerkt, was unser Ziel war. Sie liefen die Stufen der Treppe hinunter und postierten sich dicht am Wasser.
    Der Cop neben mir legte das Paddel zur Seite, griff statt dessen zu einer im Boot liegenden Leine und warf sie zu seinen Kollegen hinüber. Die Leine wurde aufgefangen, der Cop hielt ebenfalls fest, und so zogen die Männer das Schlauchboot bis dicht an die Treppe.
    Zuerst wurde der fast ertrunkene Kollege aus dem Schlauchboot geschafft. Er mußte sich übergeben, als man ihn hochhievte. Schwallartig spie er schmutziges Hudsonwasser aus.
    Ich ging als zweiter.
    Jemand reichte mir die Hand und zog mich aufs Trockene.
    Der rothaarige Polizist grinste. Man sah ihm die irische Abstammung an. »Wird Zeit, daß auch Sie trockene Sachen bekommen, Mr. Sinclair.« Mein Name hatte sich bereits herumgesprochen.
    Ich nickte. »Und wie.«
    Ziemlich steifbeinig schritt ich die Stufen der langen Treppe hoch und ging zu einem der Streifenwagen. Decken hatten die Cops und auch eine Taschenflasche mit Bourbon.
    Ich nahm die Flasche dankbar entgegen und trank erst einmal.
    Herrlich. Der Whisky rann durch meine Kehle und breitete sich wohlig warm im Magen aus.
    Lächelnd reichte ich die Flasche zurück.
    »Noch einen Schluck?« fragte der Cop.
    »Nein, nein.« Ich winkte ab. »Dann bin ich nachher noch betrunken.«
    »So wie Sie gebaut sind.« Der Cop hatte Humor, und das gefiel mir. Ich war auch erleichtert, daß der Kampf mit dem Skelett so glimpflich geendet hatte.
    Aber dennoch blieb die Sorge um Bill. Jetzt mußte ich mich schnellstens um ihn kümmern.
    Auch wollte ich mit Suko sprechen, der immer noch auf mich wartete. Jemand reichte mir eine Decke.
    Als ich in einen der vier Streifenwagen einstieg, hörte ich, wie der Cop aus dem Schlauchboot aufgeregt berichtete, was geschehen war. Ich sagte nichts dazu.
    Ein weiterer Cop saß hinter dem Lenkrad und schaute mich fragend an.
    »Können Sie mir eine Verbindung mit Captain Hamilton geben?« fragte ich.
    »Natürlich.«
    Eine Minute später klemmte ich mir den Hörer des Autotelefons ans Ohr. Hamiltons Stimme vernahm ich zwar nicht, dafür aber die von Sergeant McCandle.
    »Sind Sie’s, Sinclair?«
    »Ja.«
    »Ein Glück. Wir hatten Sie schon abgeschrieben.«
    »Wieso das?«
    »Sie können sich vorstellen, daß Ihre Jagd durch die Bronx nicht unbemerkt geblieben ist.«
    »Das glaube ich, aber jetzt ist alles in Ordnung. Haben Sie etwas von Suko gehört?«
    »Ja. Aber nicht nur von ihm, sondern auch von Laurie Ball. Sie wartet im Hotel und sehnt sich nach Ihrem Anruf.«
    »Da fahre ich lieber selbst hin.«
    »Okay.«
    »Das ist noch etwas, Mr. Sinclair. Wir haben einige Kollegen zu dem Revier in der South Bronx geschickt. Sie sollen sich um Suko und den schwerverletzten Kollegen kümmern.«
    »Wunderbar.« Ich unterbrach die Verbindung und wandte mich an den Fahrer. »Ich hätte eine Bitte. Der Tank des Honda ist fast leer. Könnten Sie mir mit Sprit aushelfen?«
    Der Cop nickte.
    Wenig später füllte ich aus einem Ersatzkanister Benzin in den Tank des roten Japaners. Ich bedankte mich, sagte, wo ich

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