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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwang bereits die Axt über seinen Kopf…
    ***
    Unterwegs tankte ich voll.
    Der Tankwart sah verschlafen aus. Er schien sauer zu sein, daß jetzt noch ein Kunde kam. Mürrisch schob er den Schlauch in den Tankstutzen. Das Benzin gurgelte in den Tank.
    Ich jagte also wieder zurück in die South Bronx. Was ich bisher innerhalb New Yorks an Meilen zurückgelegt hatte, das ging auf keine Kuhhaut.
    Ich zahlte und fuhr ab.
    Dann drehte ich etwas auf und hoffte nur, daß mich keine Streife aufhielt. Aber die Straßen waren frei, und ich kam auch unbeschadet und unangefochten durch.
    Das Revier fand ich allerdings erst nach einigem Suchen. Zwei weitere Streifenwagen parkten vor dem Gebäude. Das Licht auf den Dächern rotierte noch, und der Geisterschein zuckte durch die Straße und über die Hauswände.
    Neugierige hatten sich angesammelt. Sie versperrten die Zufahrt, und erst nach zweimaligem Hupen machten sie Platz.
    Ein Bevölkerungsquerschnitt aus der South Bronx hatte sich am Revier versammelt. Und das noch freiwillig. Es schien sich herumgesprochen zu haben, daß einiges nicht stimmte.
    Sogar Reporter waren da. Sie lehnten an die Kotflügel ihrer Autos und hielten die Kameras schußbereit.
    Ich stoppte hinter dem zweiten Streifenwagen, stieg aus, und als ich mit dem rechten Fuß das Straßenpflaster berührte, flammten die ersten Blitzlichter auf.
    Einer der Zeitungsleute löste sich von seinem Fahrzeug und spritzte auf mich zu.
    »He, Mister, was ist los? Was haben Sie hier zu tun?« sprach er mich an.
    »Kein Kommentar!«
    Vor der Tür stand ein breitschultriger Cop und sorgte dafür, daß niemand das Revier betreten konnte. Auch mich wollte er aufhalten.
    Ich sagte meinen Namen.
    Er fragte nach meinem Ausweis.
    Ich zeigte ihn her, und er studierte das Dokument im Licht einer kleinen Taschenlampe.
    Dann durfte ich passieren.
    Zuerst fiel mir Sergeant McCandle auf. Der dicke Beamte war der Mittelpunkt. Er hielt sich in der Nähe eines Weißkittels, der eine Spritze aufgezogen hatte und Ray Onedin eine Injektion gab.
    Man hatte Onedin auf einen Schreibtisch gebettet und unter seinen Kopf ein Sitzkissen gelegt.
    Der Sergeant sah mich. »Ah, Sinclair!« rief er. »John Sinclair. Endlich.«
    Ich hob die Schultern. »Sorry, aber es ging nicht schneller.«
    »Schon gut.«
    Ich wies auf Onedin. »Wie geht es ihm?«
    Der Arzt hob den Kopf. »Den Umständen entsprechend. Der Mann ist schwer zusammengeschlagen worden. Ich habe ihm ein schmerzstillendes Mittel verabreicht. Er hat zumindest eine schwere Gehirnerschütterung davongetragen und außerdem einige Prellungen.« Der Doc schüttelte den Kopf. »Es ist eine Gemeinheit.«
    »Wem sagen Sie das.«
    Es befanden sich noch vier weitere Polizisten im Raum, die mit der Spurensicherung beschäftigt waren.
    »Noch immer keine Spur von Suko?« fragte ich McCandle.
    Der dicke Sergeant schüttelte den Kopf.
    Ich biß mir auf die Lippen. Diese Auskunft paßte mir überhaupt nicht. Wenn Suko freiwillig den Raum oder das Revier verlassen hätte, dann hätte er eine Nachricht hinterlassen. Aber es war nichts dergleichen gefunden worden.
    Der Doc hob den Kopf und nickte. »Ich glaube, der Verletzte kann jetzt abtransportiert werden.«
    »Moment noch.« Ich legte eine Hand auf die Schulter des Doc. »Ist es möglich, daß ich mit ihm rede?«
    Der Arzt zog mit Daumen und Zeigefinger seine tiefen Nasenfalten nach und machte ein nachdenkliches Gesicht. »Es ist schwer, dies zu verantworten.«
    Ich nickte. »Das glaube ich Ihnen sehr gern, Doc. Nur geht es in diesem Fall um Menschenleben. Ich muß mit dem Verletzten reden. Bitte, machen Sie eine Ausnahme.«
    Der Arzt schaute McCandle an.
    »Meinetwegen«, sagte der Sergeant.
    »Okay, ich will es versuchen.«
    »Danke, Doc.« Ich war froh dabei.
    Zum Glück hatte der Arzt Ray Onedin kein Schlafmittel gegeben. Er zog eine andere Spritze auf und gab dem Polizisten eine Injektion. Wir warteten zwei Minuten.
    Dann öffnete Onedin die Augen. Sein Blick war unruhig, verständnislos. Onedin fürchte die Stirn, erschien zu überlegen, dann sah er mich. »John Sinclair!« Seine Stimme war nur ein Hauch.
    »Wie geht es Ihnen?« fragte ich.
    »Ich – ich weiß nicht…«
    Ich beugte mich zu Ray Onedin hinunter. Sein Gesicht war verschwollen. Das Blut hatte der Arzt abgewischt. Ich sah die Hautabschürfungen und blauen Flecken. »Ich möchte Ihnen danken, Ray, denn Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Sie hätten es auch so geschafft. Aber diese

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