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0076 - Wir verlernten das Lachen

0076 - Wir verlernten das Lachen

Titel: 0076 - Wir verlernten das Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir verlernten das Lachen
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der will Sie unbedingt sprechen. Seinen Namen will er Ihnen selbst sagen.«
    »Gut, schicken Sie ihn herauf!«
    Ich erklärte Phil schnell die Situation. Er schlüpfte mit gezogener Pistole hinter den Vorhang, der meine Duschecke verhüllte. Nach ein paar Minuten wurde zaghaft an meine Tür geklopft. Ich sagte ›Herein!‹ — und ins Zimmer trat ein weißgekleideter Gentleman von vielleicht 30 Jahren. Die schwärzliche Gesichtshaut und das Wollhaar wiesen ihn als Negermischling aus. Ansonsten hatte dieses schwärzliche Antlitz einen schafsdämlichen Ausdruck.
    Mein später Besucher schien sich vor irgend etwas zu fürchten. 'Er zog sorgfältig die Tür hinter sich zu und flüsterte mit Verschwörermiene in fehlerhaftem Englisch: »Mister Cotton?«
    »Derselbe in voller Lebensgröße!« erwiderte ich. »Nehmen Sie Platz und sagen Sie, was Sie zu mir führt.«
    Er setzte sich mit dem Rücken zur Wand und sah sich ängstlich um. — »Sie behandeln meinen Besuch — diskret?«
    »Gern, sofern Sie nicht in ein Verbrechen verwickelt sind.«
    »Ich nicht bin verwickelt.«
    »Ihr Name?«
    »Sie mich nennen Geronimo. Ganz einfach Geronimo. — Sie hier, um zu suchen verlorene Kinder?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    Ein verschmitzter Blick traf mich. »Ich — wie sagt man? — habe Kontakt, gute Kontakt zu Polizei, US-Polizei, Panama-Polizei. Ein Vögelchen mir gezwitschert, Sie G-man.«
    »Nehmen wir an, es wäre so«, sagte ich. »Was haben Sie zu berichten?«
    »Ich haben vage Information über Mann, wo ist Kidnapping beteiligt.«
    »Und die kostet?«
    Er hob beschwörend die Hände. »Ich selbst habe kleines Bruder, Sie verstehen. Sie können haben Information, wenn mir dafür versprechen, niemandem zu sagen, von wem.«
    »Können Sie haben!«
    »Sehr gut! Sie fahren sofort zu ›Casa Nova‹. Ist kleine Nachtlokal zwischen Panama und Ancona. Sie dort fragen den Wirt, er heißt Felipe, wo treffen Mister Morton, eine Landsmann von Ihnen. Sie dann schon sehen. Vielleicht gute Spur, vielleicht auch Unsinn, quien sabe?«
    Mehr konnte oder wollte er mir nicht sagen. Er erhob sich und suchte nervös in allen Taschen nach seinen Autoschlüsseln. Als er sie endlich gefunden halte, lächelte er erleichtert, machte eine tiefe Verbeugung und verschwand.
    Ich schloß die Tür hinter ihm und sah plötzlich auf dem Teppich etwas golden glänzen. Ich bückte mich und hob das Ding auf. Es war eine vergoldete Münze mit Silberrand und trug mir unverständliche Schriftzeichen. Geronimo mußte sie verloren haben, als er in seiner Tasche kramte. Ich steckte sie ein, um sie dem Besitzer gelegentlich zurückzugeben.
    ***
    Ich rief sofort die Panama-Polizei an und bat, mich mit Mantelli zu verbinden, aber er war nicht da. Bei der Kanal-Polizei hatte ich mehr Glück. Ich konnte Leutnant Davidson erreichen und fragte ihn, ob er einen gewissen Geronimo kenne.
    Wie der aussehe? Ich sagte, wie ein dummes Schaf, und da meinte er, der sei richtig und man könne ihm vertrauen.
    »Okay«, antwortete ich, »passen Sie auf. Wir fahren zu einem Nachtlokal namens ,Casa Nova.«
    »Seriöses Lokal! Was wollen Sie dort?«
    »Weiß ich selbst noch nicht.' Können Sie einen unauffälligen Wagen mit ein paar Beamten abstellen, dami,i wir notfalls Schützenhilfe haben?«
    »Gemacht. Der Wagen wartet in einer Viertelstunde an der Straße nach Ancona. Wie können meine Leute Sie erkennen?«
    »Was ist es für ein Wagen?«
    »Neuer Cadillac.«
    »Okay, wenn ich den passiere, blinke ich dreimal kurz und zweimal lang.«
    »Einverstanden!« —Ich kleidete mich hastig an und ging mit Phil in die Receotion. Dort ließ ich all meinen Charme spielen, worauf mir Senor Cabot den Ford des Hoteldirektors anvertraute.
    Wir holten ihn aus der Garage, informierten uns kurz an Hand der Karte und fuhren los.
    »Was hältst du von der Sache?« meinte Phil.
    »Noch gar nichts«, erwiderte ich achselzuckend. »Geronimo scheint okay zu sein. Als Polizeispitzel hat er natürlich allerlei dunkle Verbindungen. Daß er sich äußerst vorsichtig bewegt, kann ich begreifen. Niemand sieht sich gern in die Lage versetzt, sich einen Sarg anschaffen zu müssen.«
    Wir passierten kurz nach eins den Stadtrand von Panama, und ich sah in einer Toreinfahrt einen Wagen mit aufgeblendeten Lichtern stehen. Daraufhin gab ich das Signal mit der Lichthupe, das erwidert wurde, und drückte auf den Gashebel.
    »Er kommt hinter uns her!« sagte Phil.
    Um halb zwei erreichten wir eine hellerleuchete

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