Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0076 - Wir verlernten das Lachen

0076 - Wir verlernten das Lachen

Titel: 0076 - Wir verlernten das Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir verlernten das Lachen
Vom Netzwerk:
kann Olivarez Saragossa gegen 8 Uhr 30 erreichen. In dieser Spanne von anderthalb Stunden erhält er über Funk auf der Welle 823,9 eine Mitteilung, wohin er die Kiste zu schaffen hat.
    Der Übergabeort kann aus technischen Gründen nicht sehr weit von der Ausgangsroute entfernt liegen. Ich denke, daß der vorgesehene Geländepunkt innerhalb eines Trapezes liegt, dessen Eckpunkte Colon und Saragossa im Norden und New Providence und dem Santa Rita Berg im Süden bilden, werden.
    Wir werden unser Hauptquartier im Zentrum dieses Gebietes aufschlagen, etwa an der Nordostküste des Gatun-Sees, und die Funknachricht abhören.
    24 Stunden zuvor wird das Terrain stützpunktartig durch etwa 100 motorisierte Doppelposten besetzt. Ich frage mich dabei nur, ob wir uns 200 G-man kommen lassen, oder auf einheimische Polizeikräfte zurückgreifen sollen…«
    »Ich schlage einheimische Kräfte vor«, warf ich ein, ohne mich zu besinnen. »Wir werden zunächst nur Capitano Mantelli und Leutnant Davidson einweihen, um die absolute Geheimhaltung zu gewährleisten, und unsere Truppe aus ausgesuchten Leuten aus allen Teilen des Landes bilden. Das Ganze ist meiner Ansicht nach eine reine Organisationsaufgabe. Sobald der Punkt der Übergabe durchgegeben ist, besetzt der ihm zunächstliegende Posten unauffällig das Terrain, die anderen bilden eine Melderkette. Die einzige große Schwierigkeit wird sein, die Aktion unauffällig durchzuführen. Wenn es uns gelingt, die Kidnapper bis zu ihrem Schlupfwinkel zu verfolgen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder sind dort auch die zehn Boys verborgen. Dann ist alles gut. Wenn nicht, müssen wir an Ort und Stelle neue Entschlüsse fassen.«
    High nickte bedächtig. »So könnte es gehen, Jerry. Trotzdem haben wir eine große Portion Glück dabei bitter nötig.«
    ***
    Wir waren von Montagmorgen bis Mittwochabend pausenlos in Aktion. Zuerst trafen wir uns mit Capitano Mantelli und Leutnant Davidson an einem neutralen, einsamen Ort zu einer Konferenz, an der auch Davidsons höchster Vorgesetzter und der Polizei-Oberst Rosairo vom Innenminsterium des Staates Panama teilnahmen. Wir erreichten dabei eine vollkommene Übereinstimmung der Meinungen.
    Oberst Rosairo erklärte, er werde sofort durch motorisierte Melder aus allen Teilen des Landes zwischen Almirante an der Grenze von Costa Rica und Jaqué an der an Columbien grenzenden Seite des Staates hundert ausgesuchte Beamte nach Gatun beordern, wo sie bis Dienstag 24 Uhr in der alten Polizeikaserne bereitstünden.
    Leutnant Davidson erhielt den Auftrag, hundert Kraftwagen mit Radio-Einrichtung zu beschaffen und sie ebenfalls in Gatun zusammenzuziehen, außerdem 100 Angehörige der Kanal-Polizei für die Aktion zur Verfügung zu stellen.
    Im Anschluß an die Besprechung fuhr Mr. High nach Colon zurück, während ich mich mit Phil nach Panama begab. Dort hatte sich inzwischen nichts Neues getan. Die Kidnapper verhielten sich absolut zurückhaltend und wagten auch keinen neuen Angriff. Wir erfuhren nur, daß Habakuk Ebenezer Roberts immer noch im Hotel Calabria wohnte — wir hatten ihn im Trubel der letzten Ereignisse ganz vergessen. Er wage sich, so wurde uns berichtet, immer nur bei Nacht und Nebel zu kurzen Spaziergängen außer Hauses. Roberts hätte auch besser daran getan, nach Maglison zurückzufliegen und dort zu warten. Etwas anderes als Warten konnte er ja auch in Panama nicht tun, Mantelli brachte uns mit dem Leiter der Kartenstelle der Panama-Police zusammen, einem Zivilbeamten namens Arroyo, für dessen absolute Lauterkeit er sich verbürgte. Bei der Kartenstelle klebten wir aus Meßtischblättern eigenhändig eine Spezialkarte des Vierecks Colon — Saragossa — New Providence — Mount Santa Rita zusammen und teilten sie in hundert Planquadrate ein, die die Nummern 1 bis 100 erhielten. Jedes Planquadrat wurde noch einmal in vier kleine Quadrate a, b, c und d unterteilt.
    Bis Dienstagabend hatte Arroyo von dieser Karte auf fotomechanischem Wege 120 Abzüge hergestellt.
    Am Mittwochmorgen fuhren wir vor Tau und Tag nach Gatun und begaben uns auf Umwegen in die Polizeikaserne, wo inzwischen hundert Beamte der Kanal-Polizei bereitstanden. Jeder von ihnen erhielt eine der Karten und damit eines der 100 Planquadrate als Einsatzort zugewiesen, ohne zu wissen, worum es ging. Während ich die Einteilung vornahm, notierte Phil die Namen der Eingeteilten in die Generalkarte.
    Nach Einbruch der Dunkelheit trafen auch die zur Verfügung gestellten

Weitere Kostenlose Bücher