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0080 - Augen des Grauens

0080 - Augen des Grauens

Titel: 0080 - Augen des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlassen. Sie wollte plötzlich nicht mehr. Sie muß durchgedreht haben.«
    »Oder auch nicht.«
    »Wie meinst du das?« fragte die Privatdetektivin.
    »Ich arbeite an einem Fall, der wohl mit Sheilas Verschwinden zu tun hat.«
    »Dann komm rüber.«
    »Natürlich. Wie geht es Bill?«
    »Er ist am Boden zerstört«, antwortete Jane. »Kannst du dir ja vorstellen. Der Junge kann keinen klaren Gedanken fassen.«
    »Und was ist mit Johnny?« wollte ich wissen.
    »Sie hat alles im Stich gelassen, John. Auch ihren Sohn!«
    Ich verabschiedete mich mit knappen Worten und hängte ein. Danach hatte ich es sehr eilig, die Wohnung zu verlassen.
    ***
    Sheila Conolly fuhr durch das nächtliche London.
    Steif saß sie hinter dem Steuer. Unbeweglich, mit starrem Blick. Sie bediente die Kupplung, schaltete, bremste, gab Gas und machte alles wie in Trance.
    Eine Ehe lag hinter ihr, ein Lebensabschnitt, aber sie fühlte kein Bedauern. Das war vorbei, vergessen. Keinen Gedanken verschwendete sie an ihren Mann und nicht einmal an ihren Sohn dachte sie, dabei war der kleine Johnny für sie ihr ein und alles gewesen.
    Jetzt hatte Sheila ein anderes Ziel.
    Sie erreichte den Vorort Chelsea fuhr über die breite Kings Road bis zum Sloane Square und erreichte den Stadtteil Belgravia, der ebenso wie Mayfair zu den vornehmen Wohnorten der Millionenstadt London gehört.
    Gepflegte Villen standen neben alten Patrizierhäusern. Es gab viel Grün, keine Industrie, und wer hier wohnte, der konnte sich wirklich erholen.
    Ihr Ziel lag auch in Belgravia. Obwohl Sheila es noch nie gesehen hatte, fand sie es doch mit einer traumwandlerischen Sicherheit. Sie bog in eine schmale Seitenstraße ein, fuhr durch ein gebogenes Tor und rollte in einen Hof, dessen Grenze die Rückseite eines gelb gestrichenen Gebäudes bildete.
    Sheila stoppte.
    Der Motor verstummte mit einem leisen Blubbern. Ein paar Sekunden blieb die junge Frau noch in ihrem Wagen sitzen, dann öffnete sie die Tür und stieg aus.
    Ein Tor teilte das Gebäude in zwei Hälften. Über dem Tor begannen zahlreiche Fenster. Sie lagen ähnlich dicht beieinander wie es in einem Hotel der Fall war.
    Nicht ein Fenster war erleuchtet. Einzige Lichtquelle bildete der Mond, dessen fahler Schein in den Innenhof fiel und das Pflaster bläulich schimmern ließ.
    Sheila Conolly ging bis zu dem Tor und drückte auf einen Klingelknopf.
    Irgendwo im Haus ertönte eine Glocke, doch es dauerte seine Zeit, bis geöffnet wurde.
    Erst einmal wurde Sheila durch eine Luke beobachtet. Dann fiel die Klappe ein Riegel wurde zurückgeschoben, und danach zog jemand ächzend die Tür auf.
    Eine Frau stand vor Sheila Conolly.
    Mittelalter, mit streng zurückgekämmten grauweißen Haaren, einem schmalen Gesicht, scharfen Mundfalten und einer spitzen Nase. Die Frau trug ein braunes Kostüm, was ihren strengen Typ noch unterstrich.
    »Ja?« fragte sie.
    »Ich bin Sheila.«
    Das Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. Freundlicher wurde es dadurch jedoch nicht: »Komm herein, wir haben schon auf dich gewartet. Du hast dich verspätet.«
    »Verzeih, aber…«
    »Schon gut.«
    Sheila nickte, schob sich an der Frau vorbei und betrat einen breiten Gang. Nach etwa zwei Schritten sah sie im Licht einer Kugellampe die beiden Türen.
    Sie führten jeweils rechts und links des Ganges in das Gebäude hinein. Jeweils drei Treppenstufen führten zu den Türen hoch.
    Die Frau ging an Sheila vorbei und wandte sich dann nach links. Bevor sie jedoch die Treppe hochstieg, blieb sie stehen und drehte Sheila ihr Gesicht zu.
    »Du kannst mich Ada nennen«, sagte sie.
    »Gern.«
    »Komm jetzt!« befahl Ada. Sie konnte gar nicht anders reden, als in diesem Befehlston.
    Ada öffnete eine schwere Tür, überschritt als erste die Schwelle, und Sheila folgte ihr in das Innere des Hauses.
    Sie gingen vorbei an einer leeren Portiersloge und nahmen dann eine Steintreppe, um nach oben zu steigen.
    Sie endete in einem breiten Flur. Er war mit dunklem Holz vertäfelt. Eine viereckige Lampe brannte unter der Decke und verbreitete einen trüben Schein.
    »Sind wir da?« fragte Sheila.
    »Nein, noch nicht.« Ada schritt zu einer doppelflügeligen Tür, die eine schwere, gußeiserne Klinke aufwies, Die Frau drückte sie nach unten, öffnete die Tür und ließ Sheila Conolly vorgehen.
    Bills Frau ging an Ada vorbei.
    Vor ihr lag ein Saal. Er war rechteckig angelegt, doppelt so lang wie breit und endete wie der Raum eines Kinos an einem Vorhang, der die gesamte Breite

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