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0080 - Augen des Grauens

0080 - Augen des Grauens

Titel: 0080 - Augen des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vielleicht finde ich dort eine Spur.«
    Er war einverstanden und fand die Idee sogar gut.
    Ich verabschiedete mich. Als ich ins Büro kam, erschien Glenda mit einem Zettel.
    »Hier sind alle Adressen mit den dazugehörigen Telefonnummern«, meldete sie.
    »Fantastisch.«
    Glenda legte mir den Zettel auf den Tisch. Sie ging nicht, ich hob den Blick und fragte: »Ist noch etwas?«
    »Ja, was ich Sie fragen wollte, John. Haben Sie inzwischen wieder etwas von dieser Asmodina gehört?«
    »Nein, zum Glück nicht.«
    Ich konnte Glendas Interesse sehr gut verstehen. Vor nicht allzu länger Zeit war sie selbst in einen schlimmen Fall verwickelt gewesen und hätte um ein Haar ihr Leben verloren.
    »Danke, John.«
    Sie schritt wieder hinaus. Der weite Rock des beigen Hemdblusenkleides wiegte um ihre Beine. Es war wirklich ein Genuß, der schwarzhaarigen Glen da beim Gehen zuzuschauen.
    Ich scheuchte meine Nachtischgedanken fort und kümmerte mich um die Liste.
    Es gab sechs Blindenheime. Staatliche und private. Mit den staatlichen fing ich an.
    Ich wählte das erste Heim an und erkundigte mich nach einer Sheila Conolly.
    Negativ.
    Mir war natürlich klar, daß mir auch das richtige Heim keine korrekte Antwort geben würde, doch ich hoffte an der Reaktion zu erkennen, daß diese Leute irgend etwas zu verbergen hatten. [2]
    Beim fünften Mal hatte ich Glück.
    »Blindhouse«, meldete sich eine Frauenstimme, und sie klang nicht gerade vertrauenerweckend.
    Ich sagte meinen Namen.
    »Und?«
    »Ist bei Ihnen eine Sheila Conolly gemeldet worden?« erkundigte ich mich.
    »Wer?«
    Ich wiederholte den Namen.
    »Kenne ich nicht«, blaffte die Frau und legte auf.
    Das war sie. Und das war das Heim, in das man Sheila geschafft hatte. Ich lächelte plötzlich, doch zuviel Euphorie war fehl am Platz, Ich mußte jetzt sehr vorsichtig mit meinen weiteren Ermittlungen sein, denn ich hatte zwar durch meine Anrufe herausbekommen, daß mit diesem Heim unter Umständen etwas nicht stimmte, aber jetzt waren die Leute dort auch gewarnt.
    Abermals nahm ich den Hörer und ließ bei Suko durchläuten. Er hatte ein Apartment neben dem meinen und bewohnte es mit Shao, seiner Freundin.
    Sie meldete sich auch. »John!« rief sie. »Wo steckst du? Wir haben dich vermißt.«
    »Ich bin in meinem Büro.«
    »Aber in der Nacht…«
    »Gib mir Suko«, bat ich sie.
    Den Chinesen hatte ich sofort an der Strippe. »Morgen, John«, sagte er. »Was ist los?«
    Im Zeitraffertempo berichtete ich ihm, was mir widerfahren war. Dann bat ich den Chinesen, in mein Büro zu kommen.
    »Du willst mich zu diesem Blindhouse mitnehmen?«
    »Frag nicht so dumm und komm rüber.«
    »Okay.«
    Ich legte auf und wählte erneut. Diesmal die Nummer der Conollys. Es hatte erst einmal durchgeläutet, als Bill bereits abhob. Er mußte buchstäblich neben dem Apparat gelauert haben.
    »Ich bin’s«, sagte ich.
    »Hast du etwas herausgefunden?«
    Ich war vorsichtig und überlegte mir die Antwort. »Es könnte eine Spur sein, Bill. Blindhouse nennt sich das Heim. Es gehört zu den privaten Institutionen.«
    »Wer führt es?« fragte Bill.
    »Das werde ich noch in Erfahrung bringen.«
    »Die Adresse hast du?«
    »Ja, das Heim liegt in Belgravia.«
    »Ausgezeichnet. Wo?«
    Ich überlegte, ob ich es jetzt schon riskieren konnte, Bill die Anschrift durchzugeben, aber der Reporter hatte versprochen, sich ruhig und diszipliniert zu verhalten. Deshalb sagte ich ihm die genaue Adresse.
    Bill murmelte. »Pearl Street, in der Nähe vom Eaton Square. Okay, ich habe notiert.«
    »Wir treffen uns dann am Eaton Square«, schlug ich vor. »Suko bringe ich ebenfalls mit.«
    »Ja, ja«, erwiderte Bill. »Bis dann, John.« Er legte auf.
    Ich aber verzog das Gesicht und hoffte, keinen Fehler gemacht zu haben, Bills Reaktion war ziemlich heftig gewesen, das paßte mir überhaupt nicht ins Konzept. Hoffentlich drehte er nicht durch und hielt sich an sein Versprechen.
    Jane war noch bei ihm. Auf sie konnte ich mich verlassen.
    Glenda kam in mein Büro und fragte, ob ich eine Tasse Kaffee mochte.
    Nein konnte ich nicht sagen. Glenda kochte für mich den besten Kaffee der Welt.
    »Schon fertig«, sagte sie, als sie zwei Minuten später die Tasse brachte.
    Ich bedankte mich und trank das Getränk in kleinen Schlucken. Trotz allem hatte ich ein ungutes Gefühl. Und das wollte einfach nicht weichen…
    Jane Collins schaute Bill Conolly gespannt an. »Na, hat John etwas herausbekommen?«
    »Ja.«
    »Und? Rede schon,

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