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0080 - Augen des Grauens

0080 - Augen des Grauens

Titel: 0080 - Augen des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getreten.
    Blinde!
    Sie trugen weiße Stöcke, bewegten sich wie Marionetten, und in ihren Augen schimmerte es hell weiß.
    Sieben Männer zählte Bill. Ein Glatzkopf fiel ihm besonders auf.
    Plötzlich fühlte sich der Reporter unwohl. Die Blinden mit ihren eckigen Bewegungen erinnerten ihn an lebende Tote, und von den Zombies hatte Bill wirklich die Nase voll.
    Doch der Gedanke an Sheila vertrieb seine Befürchtungen.
    Bill Conolly atmete noch einmal tief durch und schritt auf die Eingangstür zu, die die Blinden nicht hinter sich geschlossen hatten.
    Die Männer wußten, daß jemand angekommen war. Erstens hatten sie den Wagen gehört, und zweitens merkten sie am Klang der Schritte, wohin sich Bill bewegte.
    Sie rotteten sich zusammen.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte der Reporter, wie der Glatzkopf sich an die Spitze setzte. Drohend hatte er seinen hellen Stock erhoben. Die knochigen Finger umklammerten hart den Griff.
    Bill stieß die Tür auf. Sein ungutes Gefühl hatte sich zwangsläufig verstärkt, und bevor er eintrat, warf er noch einen Blick über die Schulter.
    Die sieben Blinden standen hinter ihm. Wie eine Mauer. Bill rann ein Schauer über den Rücken, aber er dachte an Sheila, und er pfiff auf sämtliche Warnungen.
    Der Reporter betrat das Gebäude.
    Ein breiter Gang, ähnlich einer Einfahrt, teilte es in zwei Hälften. Links und rechts sah Bill jeweils eine Tür, zu der drei Stufen hochführten.
    Die linke Tür stand offen.
    Aus dem Haus fiel ein schwacher Lichtschein. Er legte einen hellen Schleier auf die Stufen.
    Dann sah Bill die weibliche Person.
    Sie stand auf der Türschwelle, und sie war der Typ Frau, die Haare auf den Zähnen hatte.
    Sie trug ein braunes Kostüm und hatte ihr grauweißes Haar streng zurückgekämmt. Ihr Gesicht war hager. Zwei scharfe Mundfalten fielen besonders auf.
    »Sie sind angemeldet?« sprach sie Bill an.
    »Nein.«
    »Was wollen Sie dann hier?«
    Der Reporter blieb auf der untersten Stufe stehen. »Ich will meine Frau zurückhaben!« knirschte er.
    »Darf ich Ihren Namen erfahren?«
    »Ich heiße Bill Conolly.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Meine Frau heißt Sheila«, erwiderte Bill hart. »Sie müßten Sie kennen, Miß…«
    »Mein Name ist Ada Adamic.«
    »Leiten Sie das Heim hier?«
    »Ja. Und jetzt gehen Sie, Mister.«
    »O nein.« Bill schüttelte den Kopf. »Ich werde gehen, aber nicht allein, sondern zusammen mit meiner Frau, die Sie hier in diesen Bau entführt haben.«
    »Ich kenne Ihre Frau nicht.«
    »Wirklich nicht?« Bill trat noch einen Schritt vor. Sein Gesicht war zu einer Maske erstarrt, in seinen Augen flammte Wut und Zorn.
    »Bis jetzt!« knurrte er ganz hinten in der Kehle. »Also bis jetzt habe ich mich noch nie an einer Frau vergriffen. Doch bei Ihnen würde ich eine Ausnahme machen. Wo ist Sheila? Ich weiß, daß sie sich hier befindet. Ihr Wagen steht draußen.«
    Ada Adamic zischte einen Befehl. Er galt den Männern hinter Bill Conolly, die sich am Beginn der kleinen Treppe aufgebaut hatten.
    Der Reporter wirbelte herum.
    Keine Sekunde zu früh, denn schon sausten die ersten Stockschläge auf ihn zu.
    Zwei Hiebe konnte Bill mit den angewinkelten Armen parieren, doch der dritte traf ihn seitlich am Kopf. Bill hatte das Gefühl, sein Ohr wäre abgetrennt worden, und er bekam noch größere Wut.
    Wie ein Irrwisch fuhr er zwischen die Blinden, und er nahm sich zuerst den Glatzkopf vor.
    Ein Uppercut warf den Kerl auf das Kopfsteinpflaster des Innenhofes. Sofort kümmerte sich Bill um die anderen.
    Er entriß einem den Stock und schlug um sich.
    Bill traf besser.
    Wut und Zorn stachelten ihn an, aber auch die Sorge um Sheila. Ada Adamic merkte, daß ihre Männer verloren und zog daraus die Konsequenzen.
    »Hört auf!« rief sie.
    Die Blinden gehorchten dem Befehl und zogen sich zurück. Drei von ihnen lagen am Boden und rappelten sich mühsam hoch.
    Breitbeinig und schweratmend stand Bill Conolly auf dem Hof. Sein Ohr schmerzte noch immer, doch das Gefühl wurde von dem eines wilden Triumphs übertüncht, denn Bill hatte es geschafft, sich die Angreifer vom Leibe zu halten. Für ihn ein erster Schritt zum Erfolg. Jetzt würde er sich Sheila holen.
    »Sind alle Klarheiten beseitigt?« blaffte er Ada Adamic an und wandte sich ihr direkt zu, so daß er der Frau in die Augen schauen konnte.
    Bill Conolly las darin keinen Funken Gefühl. Die Frau starrte ihn mit einem gnadenlosen Blick an, der ihn frösteln ließ. Diese Ada Adamic war eine

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