0080 - In den Höhlen der Druuf
und Schleusenschotts schalldicht gearbeitet sein oder die Druuf sich in einem weit entfernten Teil der Höhle befinden, so daß von dorther kein Geräusch bis in die Räume der Gefangenen gelangte.
Sie waren sich darüber im klaren, daß ihr Plan keinen Erfolg haben würde, wenn sich auch nur ein einziger wachsamer Druuf in der Nähe befand. Er würde die Zeichen, die sie mit Hilfe des veränderlichen Gravitationsfeldes geben wollten, wahrnehmen und herausfinden, woher sie kamen. Er würde die Absicht der Gefangenen durchschauen und dafür sorgen, daß sie nicht verwirklicht werden konnte.
Anders war die Lage, wenn das Höhlensystem leer war. Die Druuf würden zwar auch dann die Zeichen empfangen ebenso aber auch diejenigen, für die sie bestimmt waren. Aber die Frage, ob ein terranisches oder ein Druuf-Schiff den Methanplaneten zuerst anfliegen würde, um sich um die Urheber der Signale zu kümmern, war noch nicht entschieden.
Völlig klar war bislang nur eines: Sie mußten die Zeichen geben. Es war die einzige Möglichkeit, sich mit der Außenwelt in Verbindung zu setzen.
Sie trafen also ihre Vorbereitungen. Das Signal würde um so leichter empfangen werden, je größer die mittlere zeitliche Änderung des künstlichen Gravitationsfeldes war - das heißt: je schneller der Hebel bedient wurde und je größer die Differenz zwischen zwei Einstellwerten war. Perry Rhodan hatte in einem Versuch ermittelt, daß das Schwerefeld bis auf einen Höchstwert von etwa zwölf Gravos verstärkt werden konnte. Der niedrigste Wert lag, nach dem verringerten Gewicht zu urteilen, bei rund 0,3 Gravo. Das bedeutete, daß, wenn sie zu senden begannen, sich ihr Gewicht jeweils in Bruchteilen von Sekunden vervierzigfachen und wieder auf ein Vierzigstel verringern würde. Sie wußten nicht, wie lange sie das aushalten konnten, aber sie waren bereit, es zu versuchen.
Natürlich mußte der Mann am Hebel in rascher Folge abgelöst werden. Er leistete den weitaus größten Teil der Arbeit und würde nach zwei, höchstens drei Veränderungen der Hebelstellung erschöpft sein.
Perry Rhodan übernahm dieses Amt als erster. Er hockte sich auf den Boden, den Rücken gegen die Wand gelehnt, so daß er den kleinen Hebel erreichen konnte, ohne sich jeweils vom Boden aufzurichten.
Reginald Bull baute eine Barrikade aus Sesseln vor Rhodans Füßen auf, so daß die plötzliche Änderung des Gewichts ihn nicht an der Wand herabziehen konnte und die Füße festen Halt fanden. Bull selbst und die beiden anderen legten sich, nachdem alle Vorbereitungen getroffen worden waren, flach auf den Boden. Plötzliche Schwerebelastung war in dieser Lage am leichtesten zu ertragen.
Perry Rhodan streckte die Hand zur Seite und sah, daß er den Hebel bequem erreichen konnte. Eine Minute lang fixierte er das kleine, graue Stück Metall. Dann stieß er die Luft aus, um freie Lungen zu haben, wenn der Schock kam, und legte den Finger auf den Hebel. Reginald Bull, Atlan und Fellmer Lloyd sahen aufmerksam zu ihm herüber. Er nickte ihnen zu, und sie legten die Köpfe auf den Boden.
Dann drückte er zu. Es war schlimmer, als er sich vorgestellt hatte. Er hatte vorgehabt, den Schock gar nicht erst voll zur Entfaltung kommen zu lassen, sondern den Hebel gleich wieder nach oben zu reißen.
Aber das mißlang ihm. Unter dem Zug zwölffachen Gewichts glitt die Hand vom Hebel ab, und der Arm schlug schwer gegen die Wand. Es kostete Perry Rhodan alle Kraft seiner Muskeln und seines Willens, ihn wieder zu pressen und den Hebel nach oben zu drücken. Mit einem Ruck verschwand die mörderische Belastung, aber der Wechsel vom Zwölffachen auf weniger als ein Drittel des normalen Gewichts geschah so plötzlich, daß Perry Rhodan übel wurde.
Das Manöver hatte zwanzig Sekunden gedauert - anstatt eine halbe, wie ursprünglich vorgesehen war.
Perry Rhodan ließ sich Zeit zum Atemholen. Er pumpte die Lungen voll und blies die Luft wieder ab.
Reginald Bull hatte den Kopf gehoben und sah zu ihm herüber. Perry Rhodan nickte ihm zu und zwang sich zu einem Lächeln. Dann griff er zum zweitenmal zu.
2.
Sergeant Peter Rayleigh war fest davon überzeugt, daß er ganz umsonst auf seinem Posten sitze. Auf Hades war in den vergangenen hundert Stunden nichts geschehen, und Peter Rayleigh war bereit, eine Wette darauf einzugehen, daß die kommenden hundert ebenso ereignislos verlaufen würden.
Es war aber niemand da, mit dem er hätte wetten können. Peter Rayleigh hatte seinen
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