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0082 - Die Horror-Nacht

0082 - Die Horror-Nacht

Titel: 0082 - Die Horror-Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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daß mich jemand belauerte und verfolgte. Mein sechster Sinn sagte mir, daß jemand hinter mir her war, aber wenn ich stehenblieb und lauschte, konnte ich nicht das geringste Geräusch hören.
    Saßen meine überreizten Nerven einem Irrtum auf? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Bisher hatte meine innere Alarmanlage stets ausgezeichnet funktioniert.
    Es war nicht mehr weit bis zur Straßenkurve.
    Zehn Yards davor ragten dichte Haselnußsträucher auf. Ich umging sie. Und auf einmal gab es für mich keinen Zweifel mehr, daß ich jemanden auf meinen Fersen hatte.
    Ich hörte ein hungriges, angriffslustiges Fauchen!
    Wie von der Natter gebissen, drehte ich mich um. Meine Silberkugel-Beretta schwang mit. Neben einem Baumstamm schimmerte mir das bleiche Antlitz eines Untoten entgegen.
    Er hatte zwingende Augen, die rot geädert waren. Grausam war seine Miene. Eine unbeschreibliche Blutgier schimmerte in seinem Blick.
    Ich zielte.
    Schoß.
    Doch der Vampir brachte sich blitzschnell in Sicherheit. Er zuckte hinter den Baumstamm. Es knisterte und knackte.
    Der Unhold wechselte im Schutze der Dunkelheit die Position. Ich ortete ihn mit meinem Gehör, richtete die Beretta dorthin, wo ich den Blutsauger vermutete und drückte ab.
    Viermal schoß ich.
    Laut hallte das Krachen durch den Wald. Auch ich blieb nicht da stehen, wo mich der Vampir gesehen hatte.
    Ich versuchte näher an ihn heranzukommen, und es schien mir auch zu gelingen. Sein Fauchen verriet ihn.
    Ich pirschte an ihn heran. Vor mir ragte eine alte Eiche auf. Ich vermutete den Blutsauger dahinter.
    Langsam setzte sich einen Fuß vor den anderen. Ich war bestrebt, kein Geräusch zu verursachen. Ich wollte meinen gefährlichen Gegner überraschen.
    Drei Schritte noch bis zur Eiche.
    Ich spannte die Muskeln. Der nächste Schuß mußte sitzen. Ich konnte es mir nicht leisten, den Vampir zu verfehlen, denn dann würde die Bestie ihre Chance wahrnehmen und ungestüm über mich herfallen.
    Zwei Schritte.
    Ich hob die Beretta. Eigentlich hasse ich Situationen wie diese, aber ich werde von den Sendboten der Hölle immer wieder gezwungen, von meiner Waffe Gebrauch zu machen.
    Dabei bin ich alles andere als ein schießwütiger Typ.
    Ein Schritt…
    Jetzt katapultierte ich mich nach vorn. Doch dann erlebte nicht der Vampir, sondern ich eine unliebsame Überraschung.
    Der verdammte Blutsauger stand nicht hinter der Eiche. Er saß über mir auf einem Ast, und bevor ich ihn dort oben entdeckte, sprang er herunter. Hart prallten unsere Körper gegeneinander.
    Mir entfiel die Beretta. Der Untote riß mich zu Boden. Er war ungemein kräftig. Die Hölle stärkte ihn.
    Seine harten, kalten Hände fanden meine Kehle.
    Er drückte zu. Mir blieb die Luft weg. Mein Hals schmerzte. Ich schmetterte ihm meine Faust ins bleiche Gesicht.
    Er zeigte keine Wirkung.
    Seine blutleeren Lippen schoben sich auseinander. Die gefährlichen Vampirzähne blitzten über mir.
    Langsam beugte sich das Schattenwesen zu mir herab.
    Es sah schlecht für mich aus. Der Blutgraf preßte mich fest auf den Waldboden nieder. Ich schaffte es nicht, mich aufzubäumen.
    Aber es gelang mir, das rechte Bein anzuziehen, den Fuß gegen den Körper des Vampirs zu stemmen und ihn kraftvoll zurückzustoßen.
    Ich bekam wieder Luft.
    Gierig pumpte ich meine Lungen mit Sauerstoff voll. Dann schnellte ich auf die Beine. Der Blutsauger wollte sich erneut auf mich stürzen.
    Doch plötzlich stutzte er.
    Etwas irritierte ihn.
    Jetzt hörte ich es auch. Das Brummen eines näherkommenden Autos. Scheinwerferlicht traf den Unhold in der nächsten Sekunde voll.
    Ich erkannte jede Einzelheit seines abscheulichen Gesichts. Er riß die Arme hoch. Der grelle Schein tat seinen an die Dunkelheit gewöhnten Augen nicht gut. Er wich mehrere Schritte zurück, wirbelte dann herum und war im nächsten Moment wie vom Erdboden verschwunden.
    Neben meinem Fuß schimmerte die Beretta.
    Ich bückte mich und hob sie auf.
    Dann wandte ich mich dem näherkommenden Wagen zu und trat aus dem Wald auf die Straße. Der Mann am Steuer bewies sehr viel Mut, als er auf die Bremse trat. Immerhin konnte er nicht wissen, was mit mir los war.
    Ich konnte ein Vampir sein.
    Der Wagen, ein schwarzer Austin, blieb am Scheitelpunkt der Kurve stehen. Ich hatte kurz zuvor meine Pistole in die Schulterhalfter zurückgesteckt, um den Fahrer nicht zu erschrecken.
    »Kann ich etwas für Sie tun, Sir?« fragte mich eine kräftige Stimme.
    Ich konnte den Mann nicht sehen. Die

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