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0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG

Titel: 0082 - Wir liquidierten die Erpresser-AG
Autoren: Wir liquidierten die Erpresser-AG
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dass diese wilde Schießerei meinen Gästen gefallen hat?«
    »Letzen Endes sind wir wohl noch schuld an der ganzen Sache, wie? Oder habe ich Sie falsch verstanden, Mister Davis?«, konterte ich.
    Er wand sich wie ein Wurm und wusste wohl nicht recht, wie er die Scharte wieder auswetzen sollte.
    »Ich will Ihnen natürlich nicht die Schuld an der bedauerlichen Angelegenheit unterstellen, Gentlemen, aber ich bin doch der Meinung, bitte, davon lasse ich mich nicht abbringen, Gentlemen - ich bin der Meinung, dass Sie sich in der Bar ein wenig - nun, wie soll ich’s sagen - gemäßigter hätten verhalten können.«
    »Sie vergessen, Mister Davis«, schlug ich zurück, »dass einige Ihrer Angestellten in einer Sache stecken, die absolut keine Mäßigung rechtfertigt. Außerdem bin ich Ihnen keine Rechenschaft schuldig, das sollten Sie wissen, Mr. Davis. Wenn Sie der Meinung sind, einen Schadenersatz-Anspruch zu besitzen - bitte, wenden Sie sich an das FBI. Aber das ist eine Sache, die mich persönlich nicht interessiert. Für uns ist nur von Interesse, dass sich in Ihrer Bar einige Leute herumgetrieben haben, die auf den elektrischen Stuhl gehören.«
    Davis lächelte süffisant.
    »Sehen Sie, Mister Cotton, das interessiert mich nun wieder gar nicht«, sagte er zynisch.
    Phil wollte wutentbrannt aufspringen, doch ich hielt ihn zurück.
    »Es sollte Sie aber interessieren«, sagte ich mit mühsam erzwungener Ruhe.
    »Was kann ich denn dafür?«, sagte Davis und zuckte die stark wattierten Schultern. »Bin ich denn das Kindermädchen von Cowler und den anderen, die Ihrer Meinung nach auf den elektrischen Stuhl gehören sollen. Was weiß ich denn, was Cowler für dunkle Geschäfte gemacht hat. Ich war jedenfalls bisher immer mit ihm zufrieden. Er hat das Geschäft so geführt, wie es sich gehörte. Ich hatte keinen Grund zur Klage. Ich hatte auch keinen Grund dazu, ihm auf die Finger zu sehen. Was er privat macht, geht mich nichts an. So, mehr habe ich nicht zu sagen, Gentlemen. Ich möchte Sie bitten, sich ein wenig kurz zu fassen, denn meine Zeit ist knapp bemessen.«
    Er besaß eine reichliche Portion von Frechheit und Unverschämtheit. Er schien überhaupt nach dem Grundsatz zu leben. Frechheit siegt.
    Davis sah mich herausfordernd an, so als ob er sagen wollte, Ihr könnt mir gar nichts.
    Ich ließ mich nicht davon beeindrucken.
    »Bevor wie Sie wieder verlassen, Mr. Davis, beantworten Sie mir noch eine Frage. Weshalb haben Sie uns neulich so schamlos angelogen?«
    Clifford Davis blickte unsicher von einem zum anderen. Es war der Blick eines Menschen, der eine ganze Menge Dreck am Stecken hat und der sich erst die nächste Antwort zurechtbiegt, bevor er sie ausspricht.
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen, Mister Cotton. Ich bin mir keiner Schuld bewusst.«
    »Nun, ich möchte Sie nur an Ihre Großmutter erinnern, die unbedingt in Ihrer Bar als Reinemachefrau arbeiten will.«
    Er hatte sich gut in der Gewalt.
    »Ach so«, sagte er und schüttelte verwundert den Kopf. Dann bekam er einen Lachanfall, dass ihm schließlich dicke Schweißtropfen auf der Stirn standen.
    »Hahahahahaha, das haben Sie geglaubt? Das ist ja zum Schießen, haha, ich hätte nicht gedacht, dass sich so berühmte G-men von einem alten Paragraphenreiter noch auf den Arm nehmen lassen. Na, hahaha, das ist ja wirklich zum Lachen.«
    Er wischte sich die Stirn mit einem Taschentuch ab.
    Ich sagte:
    »Es steht gar nicht zur Debatte, ob wir ihnen das abgenommen haben oder nicht, Mister Davis. Wer sich hinter dem Spitznamen Oma verbirgt, ist uns kein Geheimnis. Sie können sich auch eine Erklärung sparen, was es mit diesem Telefongespräch auf sich hatte. Ich will das gar nicht wissen. So, das war alles, Mister Davis.«
    Wir erhoben uns. Ich sah es dem Anwalt an, dass er ein wenig aus der Fassung gebracht war. Auf einen so abrupten Aufbruch war er wohl nicht vorbereitet.
    An der Tür drehte ich mich noch einmal um.
    »Übrigens, Mister Davis. Es gibt niemals ein perfektes Verbrechen. Wir sind dazu da, die Legende vom perfekten Verbrechen ad absurdum zu führen.«
    »Weshalb sagen Sie mir das gerade?«, schnaufte der Anwalt misstrauisch.
    Ich hatte den Eindruck, dass er mich am liebsten abgeschossen hätte wie einen tollwütigen Hund.
    Ich lächelte.
    »Das weiß ich selbst nicht, Mr. Davis. Das ist mir nur so herausgerutscht. Good bye, Mister Davis.«
    Sein Mund schnappte auf, doch bevor der erste Ton über seine Lippen kam, hatte ich schon die
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