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0082a - Amoklauf in der Todeszelle

0082a - Amoklauf in der Todeszelle

Titel: 0082a - Amoklauf in der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amoklauf in der Todeszelle
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direkt auf mich zu.
    Meine Linke explodierte an seiner Kinnspitze.
    Eine halbe Minute später waren wir alle auf den Beinen, keuchten, lachten und klopften uns gegenseitig auf die Schultern. Es fehlte nicht viel, und wir hätten uns erzählt, was wir doch für prächtige Burschen wären.
    ***
    Einige Zeit später waren wir bei dem Waffenhändler, dessen Frau wir aus den Händen der Zuchthäusler befreit hatten.
    Miller bereitete uns Kaffee. Wir boten uns an, uns selbst ein Brot zu machen, und er nahm es dankend an. Auf diese Weise kamen wir innerhalb einer Viertelstunde dahin, daß wir gesättigt weiterfahren konnten. Unsere Eile hatte ihren Grund: Wir wollten die Hütte aufsuchen, wo der überfallene Waldaufseher gefunden worden war. Inzwischen hatten wir nämlich festgestellt, daß über unser Sprechfunkgerät die Leitstelle in New York gut zu erreichen war, der Sender war stark genug, diese Entfernung zu überbrücken, so daß wir vom Wagen aus uns über die Leitstelle mit Lindquist hatten verbinden lassen können.
    Nach der Beschreibung, die uns Lindquist von der Lage der Hütte gab, in der der Waldaufseher gelebt hatte, konnte es nicht schwierig sein, von dem Dorf aus dahin zu finden. Wir machten uns also nach dem Frühstück auf den Weg.
    Es muß gegen halb acht gewesen sein, als wir die Lichtung erreichten, wo das Blockhaus stand. Wir zählten insgesamt fünf Wagen dort. Die Mordkommission von der Stadtpolizei der nächsten, größeren Stadt war noch immer am Tatort.
    Der Leiter hieß Sam XY. Weder Phil noch ich konnten seinen Familiennamen im Gedächtnis behalten oder etwa gar aussprechen. Sam war vor vielen, vielen Jahren aus der Tschechoslowakei nach den USA eingewandert und hatte nichts außer seinem Namen mitgebracht, einen Namen, der für unsere Zungen vorwiegend aus c, z, s, t, p und k bestand. Wir machten gar.nicht erst den Versuch, ihn auch nur ein einziges Mal auszusprechen, und Sam, wie wir ihn kurz nannten, schien volles Verständnis dafür zu haben, denn er grinste sich nur eins, als wir nach einer kurzen Pause ihn zögernd beim Vornamen ansprachen.
    »Die Geschichte ist denkbar einfach«, sagte er. »Es kann nur ein Mann gewesen sein wegen der Fußspuren. Sie haben vielleicht gesehen, daß der Boden rings um die Hütte sehr weich ist. Es sind ziemlich deutliche Fußspuren zurückgeblieben. Aber eben nur die Fußspuren eines einzigen Mannes.«
    »Und wie hat er den Waldhüter angegriffen?«
    »Ganz einfach. Er hat ihm einen Hirschfänger in den Rücken gerannt. Offenbar brach der Waldaufseher zusammen, und der Gangster scheint ihn für tot gehalten zu haben. Er wird wohl ein Gewehr und Munition und Lebensmittel mitgenommen haben, und natürlich hat er sich in den Jeep gesetzt, der dem Waldaufseher gehörte. Aber so unglaublich es klingen mag, der Waldaufseher war nicht tot, er war nicht einmal be-' wußtlos. Er war — wohl mehr vom Schrecken — vorübergehend gelähmt. Als der Gangster die Hütte wieder verlassen hatte, schaffte es der Verwundete irgendwie, ans Telefon zu kommen. Er rief die Wache in Brackstown an. Die Nummer ist ja inzwischen von den Rundfunksendern und den Fernsehanstalten den Leuten so in den Kopf gehämmert worden, daß die meisten schon die Nummer auswendig wissen. Aber diese Anstrengung des Telefonierens war zuviel für ihn. Er verlor mitten im Gespräch das Bewußtsein.«
    »Sie sagten was von Fußspuren«, brummte Phil nachdenklich. »Gibt es keine deutlichen Spuren, wohin der Bursche mit dem Jeep gefahren ist?«
    »Doch, für den Anfang selbstverständlich. Aber wir wissen eben nur, daß er bis auf den steinigen Weg rechts von der Hütte gefahren ist. Von da ab kann man nicht einmal mehr sagen, ob er den Weg bergauf oder bergab gefahren ist.«
    »Irgendwelche sonstigen Hinweise über den Mann liegen auch nicht vor?«
    »Doch. Wir haben seine Fingerabdrücke gefunden. Vor ungefähr zwei Stunden ist ein Kurier auf einem schweren Motorrad mit den Abdrücken aufgebrochen, um zum Zuchthaus zu fahren. Dort kann man sicher anhand der Prints feststellen, welcher der Ausbrecher hier war.«
    »Woher«, fragte ich, »woher weiß man überhaupt, daß es ein Zuchthäusler war? Kann es nicht irgendein anderer Räuber gewesen sein?«
    »Der Waldaufseher erwähnte bei seinem Anruf, es wäre einer der Ausbrecher hier gewesen. Darauf gründet sich unsere Annahme, daß es einer der Zuchthäusler war. Sobald die Prints im Zuchthaus verglichen worden sind, wissen wir das genau.«
    »Wann

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