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0083 - Der Spinnen-Dämon

0083 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0083 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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flüsterte sie heiser. »Sie hat mich geholt! Mr. Sinclair, jagen Sie sie weg! Ich will nicht ins Moor, in diese Höhle im Moor! Nein!«
    Noch hatten wir den Damm nicht erreicht. Ich fuhr an den Straßenrand und drehte mich zu Cora um.
    »Was für eine Höhle?« fragte ich gespannt. »Waren Sie da?«
    Sie blickte durch mich hindurch und schüttelte heftig den Kopf. »Nein! Ich bin… konnte nicht… sie hat mich abgeworfen und liegenlassen, weil ich… konnte nicht…!«
    Mit einem leisen Stöhnen sank sie in sich zusammen. Dabei blitzte es kurz im Halsausschnitt ihres Pullovers auf. Ich griff zu und zog an einem dünnen Kettchen ein kleines goldenes Kreuz hervor.
    »Deshalb konnte das Dämonenwesen sie nicht mitnehmen«, sagte ich halblaut mehr zu mir als zu McCormack. »Eine Höhle im Moor!«
    »Das gibt es nicht«, behauptete der Discobesitzer entschieden. »Und das wissen Sie so gut wie ich!«
    »Normalerweise gibt es das nicht«, stimmte ich zu und fuhr wieder an. Es hatte keinen Sinn, mit ihm darüber zu streiten. Ich nahm mir vor, mir den Hinweis zu merken, doch im Moment mußte Cora so schnell wie möglich ins Krankenhaus.
    Hatte Ferguson McCormack bisher an meinem Bericht gezweifelt, wurde er jetzt überzeugt. Er sah die zerstörten Leitplanken und die Reste des Moors auf der Fahrbahn. Trotzdem sagte er nichts, und ich nahm das als gutes Zeichen.
    Als ich jedoch auf die Zufahrt zum Sanatorium einbog, schüttelte er den Kopf.
    »Sinclair«, sagte er zweifelnd. »Ich habe mir alles angesehen, okay! Da ist etwas Tolles passiert! Auch gut! Aber erzählen Sie mir nichts von Dämonen und ihren Geschöpfen! Das kaufe ich Ihnen nämlich nicht ab!«
    Ich verzichtete auf eine Antwort, weil uns Jane Collins entgegenlief. Im Moment gab es Wichtigeres zu tun.
    Obwohl ich schon jetzt ahnte, daß uns noch eine Katastrophe drohte!
    ***
    Jane alarmierte sofort die Ärzte. Cora Fillyhan war noch immer völlig apathisch, als sie auf einer Bahre in die Klinik gefahren wurde. Dann berichtete Jane im Telegrammstil, wie Cora verschwunden war.
    »Offenbar waren zwei von diesen Spinnenwesen in ihrem Zimmer«, meinte ich, als sie geendet hatte. »Das eine hat Cora weggeschleppt, das andere hast du noch gesehen.«
    Ich gab meiner Begleiterin einen kurzen Überblick, was ich erlebt hatte. McCormack blieb die ganze Zeit in unserer Nähe und hörte aufmerksam aber sichtlich ungläubig zu. Ich schickte ihn absichtlich nicht weg, denn noch waren wir auf seine Mithilfe angewiesen.
    Er blieb auch dabei, als der inzwischen verständigte Inspektor Morronen mit Sergeant Steedman kam und Jane und ich unsere Geschichten wiederholten.
    »Die Straßensperre, die Ihre Leute errichtet haben, ist von der Flutwelle weggespült worden«, sagte ich zu dem Inspektor.
    »Ich lasse sofort eine neue Absperrung aufstellen«, versprach er.
    »Ich protestiere dagegen!« rief McCormack. »Wollen Sie mein Geschäft mit aller Gewalt ruinieren?«
    »Haben Sie denn noch immer nicht begriffen, worum es geht?« rief ich fassungslos »McCormack, Sie dürfen Ihre Discothek nicht öffnen! Oder wollen Sie riskieren, daß Ihre Gäste unterwegs umgebracht werden?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich bin nur dafür verantwortlich, was im MANHATTAN geschieht«, erwiderte er unnachgiebig. »Außerdem glaube ich Ihre Geschichten nicht! Wer weiß, was sich wirklich auf der Straße abgespielt hat!«
    »Und das Loch in Ihrer Disco?« fragte Jane gereizt. »Haben Sie das schon vergessen?«
    »Mr. McCormack!« Ich wandte mich noch einmal eindringlich an den Lokalbesitzer. »Ich hatte schon einmal einen ähnlichen Fall. Damals ging es um den Roten Abt, der aus seiner Gruft auferstand und in der Nähe einer Discothek sein Unwesen trieb. Er hat auf dem Parkplatz und im Lokal gewütet! Können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn ein paar hundert junge Leute im MANHATTAN sind und dieser gnadenlose Mörder einbricht? Sie können nichts gegen den Moordämon ausrichten!«
    Er zeigte sich wenig beeindruckt. »Aber Sie können ihn doch angeblich vertreiben«, erwiderte er mit leichtem Spott. »Kommen Sie ins MANHATTAN! Ich halte Sie sogar frei, Sie und Miß Collins! Dann können Sie aufpassen, daß nichts passiert!«
    Damit ließ er uns stehen und ging in die Halle der Klinik. Ich blickte ihm düster hinterher, und Jane murmelte etwas, das nicht gerade für McCormacks Ohren bestimmt war.
    »Warum haben Sie Miß Fillyhan eigentlich hergebracht?« erkundigte sich der Inspektor und lenkte mich

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