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0085 - Kampfschule Naator

Titel: 0085 - Kampfschule Naator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sprang. Diesmal war es wirklich finster, und keine Sterne schienen.
    „Wo sind wir?" fragte der Teleporter.
    „In einem Lagerraum mit militärischer Ausrüstung. Uniformen, soweit ich erkennen kann. Dort hinten leichte Raumanzüge. Alles fein säuberlich auf Regale gestapelt."
    „Wenn es uns zu kalt ist, wissen wir Bescheid. Aber wir suchen heute etwas anderes, Okura. Gehen wir."
    Der Japaner führte Ras durch die Finsternis. Es war direkt unheimlich, mit welcher Sicherheit das geschah. Aber der Afrikaner vertraute dem Frequenzseher. Er brauchte keine Angst zu haben, über einen Gegenstand zu stolpern oder gar mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen.
    „Eine Tür - ah, sie ist nicht verschlossen." Sie gingen weiter. „Ein Korridor. Überall Türen. Welche nehmen wir?"
    Ras gab keine Antwort. Weiter vorn hatte er ein Geräusch gehört. Schritte! Jemand kam auf sie zu. Aber der Gang verriet, daß sein Besitzer müde war. Die Füße schlurften über den Boden.
    „Ein Posten!" zischelte Ras. „Ein Robot ist es nicht, vielleicht ein Zaliter. Los, in die nächste Tür!"
    Es war Zufall, das versuchten sie später immer wieder zu erklären, aber man hielt ihre Versicherungen für Bescheidenheit. Denn als sie in den hinter der Tür liegenden Raum kamen und Okura einen erstaunten Ruf ausstieß, wußte Ras, daß sie keine Kleiderkammer betreten hatten.
    „Waffen!" flüsterte der Japaner. „Handgranaten, Handstrahler, kleine Zeitbomben - das reine Paradies für Rebellen."
    „Und die soll es ja auf Naator geben", flüsterte Ras erfreut zurück. „Warum war diese Tür nicht abgeschlossen?"
    „Der Haupteingang ist unpassierbar, Ras. Ein Energiefeld. Niemand kann dieses Gebäude verlassen. Sogar der Posten ist eingeschlossen."
    Das allerdings erklärte alles.
    Sie vernahmen draußen die Schritte der Wache. Sie gingen vorüber.
    „Zum Teufel!" fluchte Ras. „Warum kann ich nur nichts sehen..."
    „Weil es finster ist", lautete Okuras lakonische Erklärung. Dann lachte er leise. „Dein Herz würde vor Freude lachen. Ras, wenn deine Augen sähen, was ich sehen kann. Genau das richtige für unser Vorhaben. Wir haben unverschämtes Glück gehabt."
    „Gut! Dann beeilen wir uns. Wir bringen einen größeren Vorrat in unser Quartier, damit wir von dort aus operieren können. Mit drei oder vier Sprüngen schaffen wir es."
    Eine Stunde später teleportierte Ras mit Okura und dem Hypno André Noir ins Hospital und versprach, sie beide in genau zwei Stunden wieder abzuholen. Dann verschwand er vor ihren Augen, beladen mit einer stattlichen Anzahl von kleinen Zeitbomben, einigen Handgranaten und einem Energiestrahler. Sie konnten sich nun alle Waffen und Sabotagemittel, die in ihren Uniformen oder in ihrem kleinen Gepäck unauffällig eingebaut waren, für ihren Einsatz in Arkon selbst aufsparen.
     
    *
     
    Noir war nicht sehr groß und sah als Terraner recht gemütlich aus. Als Zaliter wirkte er drohend und wenig vertrauenerweckend. Seine Spezialität, fremde Intelligenzen unter seinen Willen zu zwingen, hatte jedoch unter der Maskerade nicht gelitten.
    „Die Aras wohnen weiter vorn", flüsterte er und deutete in das dämmerige Dunkel des Korridors. „Ich kann ihre Gedankenausstrahlungen spüren. Sie schlafen."
    „Könntest du den Chefarzt herausfinden, André?"
    „Kaum, Son. Sie schlafen - und im Traum kann jeder der Chef sein."
    Der Japaner grinste und setzte sich in Bewegung.
    „Dann nehmen wir sie uns einzeln vor. Gleich haben wir die erste Tür."
    Da auch das Hospital - wenn man es so bezeichnen wollte - durch einen Energievorhang hermetisch von der Außenwelt abgeschlossen war, blieben die Türen im Innern unverschlossen. Als die beiden Männer das erste Zimmer betraten, konnte nur der Japaner sehen, was in ihm war.
    In der Ecke unter dem Fenster stand ein Bett, in dem ein Ara lag. Seitlich war ein Schrank. Über dem Stuhl vor dem Tisch hingen Kleidungsstücke, darüber ein weißer Mantel, das typische Berufszeichen eines aktiven Aras.
    Allmählich gewöhnten sich Noirs Augen an das Dämmerlicht. Das Fenster hatte keine Vorhänge, und der Schein der Sterne konnte ungehindert eindringen. Der Mann im Bett war ungewöhnlich groß und erschreckend hager. Sein Gesicht wirkte eingefallen und krank. Aber Noir wußte, daß der Anblick täuschte. Der Ara vor ihm war kerngesund.
    Noir setzte seine Kräfte ein. Behutsam drang er in das schlummernde Bewußtsein des Aras vor und ergriff von ihm Besitz. Da keine Gegenwehr vorhanden

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