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0085 - Kampfschule Naator

Titel: 0085 - Kampfschule Naator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, gelang ihm das sehr schnell und leicht. Dann weckte er ihn. „Wie heißt du?" Der Hypno fragte es leise und eindringlich. Die aufgerissenen Augen des Arztes starrten ihn an, aber dann wurden sie trübe und fast gleichgültig.
    „Renol."
    „Du gehörst zu den Medizinern, die Rekruten untersuchen? Wer ist der Chefarzt?"
    „Wir untersuchen die Rekruten. Chefarzt ist Boris. Er wohnt einige Zimmer neben dem meinen."
    Noir frohlockte. Das ging besser, als er erwartet hatte.
    „Du wirst jetzt aufstehen und mit uns gehen. Wenn uns jemand begegnet, wirst du eine Ausrede finden. Du hast allen meinen Befehlen Folge zu leisten. Weitere Anordnungen erhältst du je nach Bedarf und Lage. Zeige uns die Untersuchungsräume."
    Der Ara stand mechanisch auf und zog sich an. Seine Bewegungen waren nicht schnell, aber gleichmäßig und völlig normal. Er ahnte nichts von der Gefahr, in der er schwebte. Morgen würde er alles wieder vergessen haben.
    Sie verließen das Zimmer und ließen Renol vorangehen. Durch einen normal scheinenden Operationssaal kamen sie schließlich in eine weite Halle, die durch dünne Wände in Nischen unterteilt war. In diesen Nischen standen fremdartige Geräte, deren Sinn Noir zuerst nicht klar wurde. Dann aber, als er den Ara dazu aufforderte, begann dieser zu erklären.
    Noir erschrak, als er erkannte, in welche Falle sie alle gegangen wären. Mit Hilfe der in diesem Saal befindlichen Instrumente und Maschinen wäre es keinem Terraner gelungen, unentdeckt die Kontrolle zu passieren. Überhaupt würde jedes Individuum entlarvt werden, das kein Zaliter war.
    Besonderes Interesse zeigte der Hypno für den IQ-Tester. Das Gerät bestand - äußerlich gesehen - aus einem Sessel mit Kopfhaube, einigen Leitungen und der positronischen Auswertung. Der Prüfling hatte sich einfach hinzusetzen, alles übrige besorgte die Automatik. Das Ergebnis wurde in einer Kartei gespeichert.
    Noir wußte, daß Terraner im Durchschnitt einen höheren Intelligenzquotienten als die Zaliter besaßen. Wenn die Untersuchung auch völlig normal verlief, würde allein dieser Umstand für das Spezialkommando verhängnisvoll sein. Die hohen Werte würden sie verraten.
    „Wer bedient diesen IQ-Computer, Renol?"
    „Boris selbst", lautete die Antwort. Der Rundgang nahm viel Zeit in Anspruch, und als sie zwei Stunden später Renol wieder in sein Zimmer gebracht hatten, war Ras immer noch nicht zurück.
    Sie warteten eine weitere halbe Stunde.
    Als Ras nicht erschien, wurden sie unruhig. Ohne den Teleporter waren sie im Hospital eingeschlossen, es sei denn, Renol besaß einen Schlüssel, mit dem sich der Energievorhang ausschalten ließ. Aber das war so gut wie ausgeschlossen. Noir hatte in Erfahrung gebracht, daß die Energiemauern von einer Zentrale aus gesteuert wurden. Sie durften nur auf Befehl Senekhos ausgeschaltet werden.
    Weitere zehn Minuten vergingen. „Warte du hier, Son. Ich werde mir diesen Boris inzwischen vornehmen. Wenn wir den Chefarzt auf unserer Seite haben, läßt sich einiges mehr erreichen. Die Lage seines Zimmers ist mir bekannt."
    Noir konnte gut genug sehen, um seinen Weg ohne die Hilfe des Japaners zu finden. Die Tür war unverschlossen, und er trat in den halbdunklen Raum. Im Hintergrund erkannte er die Umrisse des Bettes.
    Das Fenster war weit geöffnet. Der Vorhang wehte leicht im Wind. Irgend etwas warnte Noir. Ehe er feststellen konnte, daß es die Gedanken des Aras waren, sagte dieser mit drohender Stimme: „Was immer Sie auch wollen, wer immer Sie auch sind - bewegen Sie sich nicht. Ich habe die Mündung einer Energiepistole auf Sie gerichtet. Drehen Sie sich vorsichtig um und machen Sie Licht. Der Schalter befindet sich in Schulterhöhe rechts neben der Tür."
    Noir sah im Augenblick keinen Ausweg und gehorchte. Der Ara war jetzt gedanklich viel zu aktiv, um so ohne weiteres beeinflußt werden zu können. Vielleicht später...
    Das Licht flammte auf. Noir erkannte, daß der Ara nicht geblufft hatte. Zwar lag er immer noch lang im Bett und unter der Decke, aber deutlich waren die Umrisse eines schweren Strahlers zu erkennen. Die Mündung zeigte, genau wie angedroht, auf den Hypno.
    „Antworte, mein Freund!" sagte Ara Boris sanft, aber in seiner ruhigen Stimme war selbstbewußte Sicherheit. „Was verschafft mir die Ehre deines nächtlichen Besuches?"
    „Darf ich zuerst eine Frage stellen?" versuchte Noir Zeit zu gewinnen. „Wie konnten Sie wissen, daß ich hierherkam?"
    Der Ara verzog das Gesicht

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