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0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
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kurz mit dem Wachhabenden und sagte ihm, er möchte den Mann so lange bei sich behalten, bis wir ihn anriefen und ihm mitteilten, daß er jetzt wieder gehen könnte. Vor allem dürfte er nicht telefonieren.
    Unser Dienstausweis tat auch hier seine Schuldigkeit. Der Portier durfte sich auf eine Bank setzen, und wir konnten beruhigt unsere Fahrt zum Hafen antreten…
    ***
    Es mochte kurz vor halb acht sein, als wir in die East 14th Street einbogen. Ein paar kleine verfallene Holzbuden standen rechts und links, die ganze Gegend machte einen ziemlich verkommenen Eindruck, und wenn es nicht Sonntag und noch so früh gewesen wäre, hätten wir vermutlich jede Menge zerlumpter Gestalten herumhuschen sehen.
    Wir ließen den Wagen an der Ecke stehen und stiegen aus. Düfte flogen uns entgegen, daß Phil die Nase rümpfte.
    »Da wird nun so viel Reklame mit guter Seife gemacht«, brummte er, »daß man doch annehmen sollte, auch hier in der Gegend hätte man schon etwas davon hören müssen, daß es Seife gibt und wozu man sie verwenden kann.«
    Wir bummelten langsam auf dem nicht sehr breiten Bürgersteig dahin. Failees Little Hotel lag auf der rechten Seite. Es war das vierte Haus von der Ecke her und bestand aus einem verandaartigem Vorbau und einem aufgesetzten, ersten Stock, alles in allem sah es aus wie zwei aufeinandergeklebte Schachteln, von denen die unterste etwas breiter war.
    Hinter dem sogenannten Hotel ging eine schmutzstarrende Einfahrt in einen düsteren Hof hinein. Wir sahen uns um und entdeckten noch so etwas wie ein Hinterhaus, das isoliert vom Hauptgebäude stand.
    Jetzt war guter Ra teuer. Hatte sich Buck Wright im Vorder- oder im Hinterhaus verkrochen? Phil rieb sich nachdenklich das Kinn. Wir schleuderten ein paar Schritte weiter bis zum Eingang des Hinterhauses.
    »Schlüssel beim Portier im Vorderhaus«, stand auf einem vergilbten Pappschild.
    »Das ist der richtige Fuchsbau«, meinte ich. »Wenn wir vorn den Portier herausklingeln, betätigt der Kerl irgendeine verborgene Alarmanlage für das Hinterhaus, und die hier untergebrachten Gäste bringen sich rasch in Sicherheit.«
    »So wird die Sache wohl organisiert sein«, nickte Phil. »Unter diesen Umständen können wir zwei Mann nichts unternehmen. Wir scheuchen Wright nur auf und verjagen ihn.«
    »Also klingeln wir uns Verstärkung heran«, nickte ich.
    Wir gingen zurück zu unserem Dienstwagen. Es war wirklich das klügste, was wir tun konnten. Die beiden Häuser mußten umstellt werden, wenn man Buck Wright nicht eine neue Chance geben wollte, noch einmal zu entkommen.
    »Hallo, Leitstelle!« sagte ich in den Hörer des Sprechfunkgerätes, während Phil auf der Straße stehengeblieben war, um die Lage zu peilen. Es konnte ja sein, daß unsere Anwesenheit auf dem Hinterhof schon aufgefallen war. »Hallo, Leitstelle! Hier ist Wagen 36. Bitte melden!«
    »Hier Leitstelle! Wagen 36, bitte sprechen!«
    »Hier spricht Cotton! Wir sind dabei, uns Buck Wright zu holen. Wir haben einen Tip bekommen, den ich für verläßlich halte. Demnach befindet sich Wright in Failies Little Hotel, East Fourteenth Street. Wir sind gerade dort gewesen. Es ist eine sehr unübersichtliche Gegend. Wir können kaum etwas ausrichten, wenn wir nicht den ganzen Komplex umstellen.«
    »Ich informiere die Einsatzleitung. Augenblick bitte!«
    Ich wartete. Der Augenblick dauerte ungefähr zwei Minuten, dann knackte es ein paarmal in meinem Hörer und ich vernahm die Stimme des Einsatzleiters.
    »Hay, Cotton!«
    »Hay, Boß! Na, wie steht es?«
    »Wieviel Mann braucht ihr? Ich könnte höchstens sechs Mann entbehren. Mußte gerade zwanzig Leute in den Norden von Manhattan schicken.« Ich überlegte einen Augenblick, dann sagte ich:
    »Gut. Schicken Sie uns die sechs Leute. Sie sollen Maschinenpistolen mitbringen. Geben Sie mir über die Leitstelle das nächste Revier in die Leitung. Ich werde versuchen, von dort noch ein paar Mann loszueisen.«
    »Das ist ein guter Gedanke. Ich lasse Sie mit dem Revier verbinden.«
    Es dauerte eine Weile, dann hörte ich die sonore Stimme eines Mannes:
    »42. Revier, Sergeant Custor. Mit wem spreche ich?«
    »Special Agent Jerry Cotton, FBI. Die East 14th liegt in Ihrer Straße, Sergeant?«
    »Yeah, Sir«, bellte er knapp als Erwiderung.
    »Okay. In der Straße liegt Failies Little Hotel. Kennen Sie die Bude?«
    »Und ob, Sir! Der reinste Fuchsbau. Ich wette, daß keine Nacht in New York vergeht, ohne daß in der Bruchbude nicht Leute übernachten,

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