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0086 - Das Floß der Verdammten

0086 - Das Floß der Verdammten

Titel: 0086 - Das Floß der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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mit anfassten. Keiner wollte tatenlos zusehen. Noch waren sie nicht wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte. Aber sie hatten neuen Mut gefasst. Und sie waren zu verstehen. Ukupa hatte ihnen das Leben zur Hölle gemacht. Sie wollten daran teilhaben, wenn er unschädlich gemacht wurde.
    Nur wusste keiner von ihnen, wie dieser Mann aus Frankreich das bewerkstelligen wollte.
    Er sollte es ihnen gleich zeigen. Und sie würden es für den Rest ihres wiedergefundenen Lebens nicht vergessen.
    ***
    Ukupas Pranke hatte den Bootsrand kaum berührt, als Zamorra die erste der Ketten um die Handgelenke Ukupas schlang.
    Gleichzeitig begannen die anderen, ihre Ketten um die Arme des Ungeheuers zu wickeln.
    In wenigen Sekunden waren beide Arme mit mehr als zehn Ketten gefesselt.
    »Die schafft er niemals«, sagte Papas Magaya. »Soviel Kraft hat auch er nicht.«
    »Mehr Fahrt, Bill!«, rief Zamorra zu seinem Freund hinüber.
    Bill Fleming machte ein Handzeichen. Dann ging er auf volle Fahrt.
    Das musste das Ungeheuer überraschen. Er machte keine Anstalten, sich zur Wehr zu setzen.
    Aber das war nur die Folge seiner Überraschung. Ukupa erkannte, dass sie ihn wieder hinter dem Boot herschleifen wollten. Aber diesmal wollte er sich nicht abschütteln lassen. Und wenn sie ihn mit Ketten banden, wollte er diese abschütteln.
    Ukupa drehte sich bald im Wasser. Jetzt konnte er den dritten und vierten Arm als Waffen einsetzen. Und er wartete nicht.
    Er stieß die Arme hervor, schnell und ganz plötzlich.
    Dann schossen sie herunter. Aber diesmal ließ das Ungeheuer sie nicht auf den Bootsrand krachen. Er stemmte sie gegen die Fesseln, bog seine Pranken mit den messerscharfen Klauen darum, als wären es Bindfäden.
    Dann folgte ein ohrenbetäubender Krach, zehn, zwanzig, dreißig Sekunden kratzte und klirrte es, als der harte Stahl zerbarst.
    Eine halbe Minute, und alle Ketten waren in Stücke gerissen.
    Und dann ließ Ukupa ein wahres Feuerwerk von Schlägen auf das Boot niedergehen.
    »Haltet ihn fest!«, schrie Zamorra. »Nehmt noch mehr Ketten! Alle, die hier an Deck liegen! Wir müssen ihn fesseln und hinter uns herschleifen. Und zwar so schnell, dass er keine Möglichkeit zur Gegenwehr mehr hat.«
    Zamorra rechnete damit, dass das Untier gefügiger würde, wenn man ihm alle Arme binden könnte.
    Aber das wurde ein hartes Stück Arbeit.
    ***
    Ukupa Lupa durchschaute die Absicht der Männer. Er machte sich immer schwerer, zog das Boot manchmal bis zum Rand ins Wasser.
    »Schneller fahren, sobald wir einen Arm gefesselt haben!«, schrie Zamorra Bill Fleming zu.
    Die Schläge prasselten pausenlos nieder. Erst nach einer Viertelstunde konnten Zamorra, Simba und Ben Benson ihm gleichzeitig ihre Ketten anlegen. Der erste Arm war außer Gefecht.
    Sofort versuchte Ukupa, mit dem nächsten Arm die Ketten zu zerreißen. Aber Zamorra war auf der Hut.
    Schon stand er bereit, Simba und diesmal Jean Delay neben ihm. Rasselnd fuhren die schweren Fesseln um den zweiten Arm, bevor die Pranke die neuen Ketten zerfetzen konnte.
    Bill Fleming legte los.
    Der Bug der Yacht richtete sich leicht auf, als das schnittige Schiff davonraste. Es fuhr jetzt so schnell, dass Ukupa kaum Möglichkeiten zur Gegenwehr hatte.
    Aber noch versuchte er es. Er kam mit den beiden letzten Armen und donnerte gegen das Boot, dass es hin- und herschlingerte. Nur die Wucht der Motorkraft zog es immer wieder gleich nach vom.
    »Wie viel Wassertiefe musst du haben, Bill?«, fragte Zamorra zwischendurch.
    »Wenigstens drei Meter«, war Bill Flemings Antwort. »Darunter darf ich auf keinen Fall gehen.«
    »Dann halte auf die Insel zu, wo die Männer zuerst waren. Dort gibt es eine kleine Untiefe vor der Bucht, dort ist das Wasser knapp über drei Meter tief. Dort holen wir den Burschen heraus. Er muss uns folgen, solange er gefesselt ist.«
    Wieder kamen Ukupas Arme heran, versuchten, die anderen frei zu bekommen.
    Die Männer beobachteten jede Bewegung. Warteten auf Zamorras Befehle.
    Und Zamorra wartete darauf, dass diese Arme länger als ein paar Sekunden auf dem Bootsrand ausruhten.
    Sie schafften es. In zehn Minuten war der nächste, in einer Viertelstunde der letzte Arm Ukupas gefesselt.
    »Und nun die Beute an Land gezogen!«, rief Zamorra. »Jetzt hole ich ihn mir endgültig. Wenn ich ein Zeichen gebe, gehst du auf halbe Fahrt, Bill. Simba und Delay sind die kräftigsten. Könnt ihr mir die Kiste anreichen, wenn ich im Boot bin?«
    »Das können wir«, sagten Delay und der Neger

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