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0086 - Gangster, Banken und ein G-man

0086 - Gangster, Banken und ein G-man

Titel: 0086 - Gangster, Banken und ein G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Banken und ein G-man Gangster
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den Lincoln auf dem Gartenweg bis vor die Treppe.
    Wie gestern Nacht öffnete sich die Tür, bevor ich die Treppe ganz hinauf gestiegen war, und John S. Forrester stand in dem gleichen Aufzug vor mir.
    »Was wollen Sie?«, herrschte er mich an »Mit steckbrieflich gesuchten Gangstern will ich nichts zu tun haben.«
    »Sie scheuen ja sonst den Umgang mit Gangstern nicht«, antwortete ich »Ich höre, dass Sie schon Bescheid wissen. Also kann ich mir Erklärungen sparen. In einem Hotel kann ich nicht bleiben. Auf die Dauer würde ich erkannt werden. Ich brauche eine Privatunterkunft. Ihr Haus ist dazu prächtig geeignet.«
    »Mein Haus wird nur von Leuten betreten, die ich einlade«, bellte er.
    »Sie irren«, antwortete ich und nahm die Smith & Wesson aus der Tasche. »Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als mich zu beherbergen. Nehmen Sie Vernunft an! Wenn die G-men mich fassen, sind auch Sie geliefert. In einer Gefängniszelle sind die Wände nicht groß genug, dass Sie Ihre Bilder darin auf hängen können.«
    Er nagte an seinem Schnurrbart. Plötzlich sagte er: »Stellen Sie Ihren Wagen in eine der Garagen und kommen Sie ins Haus.«
    »Na also«, brummte ich zufrieden und steckte die Smith & Wesson wieder fort.
    Die Garagen waren geräumig, wenn auch die Schlösser der Tore verrostet waren und die Angeln knarrten. Als ich den Lincoln untergebracht hatte, schnappte ich mir meinen Koffer und ging ins Haus.
    Forrester wartete in der Halle. Er stand vor einem Bild und prüfte den unteren Rand durch eine Lupe.
    »Wo kann ich bleiben?«, fragte ich.
    »Nehmen Sie irgendeines der Zimmer in der oberen Etage«, antwortete er, ohne sich umzudrehen »Ich glaube, ein Bett wird sich darin finden, aber sicherlich kein Bettzeug. Ich kann Ihnen leider keinerlei Bequemlichkeit bieten.«
    Ich stieg in die erste Etage hinauf und öffnete die erste beste Tür. Quietschend wischten Ratten in ihre Löcher.
    Das Zimmer sah toll aus. Der Staub lag fingerhoch. Die Gardinen hingen in Fetzen herunter, aber es gab ein Bett, wenn die Matratzen auch von den Ratten angefressen waren.
    Offenbar hatte der Raum einmal als Gästezimmer gedient, aber seit Jahren schien ihn niemand betreten zu haben. John S. Forrester lebte anscheinend völlig allein in dem Haus und sorgte dafür, dass nur seine Bilder, er selbst und die wenigen Räume, die er für sich benutzte, in Ordnung blieben.
    Ich warf meinen Koffer auf den Tisch und ging hinunter. Ich suchte so lange, bis ich die Küche fand und sah mich darin nach Besen, Eimer und ein paar Lappen um. Ich fand einiges, was sich noch verwenden ließ, ging wieder hinauf und machte mich daran, mein Zimmer in einen leidlich bewohnbaren Zustand zu bringen. Zum Glück funktionierte die Wasserleitung, und ich stellte erleichtert fest, dass auch die Lichtleitungen noch in Ordnung waren. Es machte mir vorübergehend sogar Spaß, die Hausfrau zu spielen.
    Während ich noch herumwerkelte, stand plötzlich Forrester in der Tür. Er trug jetzt einen seriösen schwarzèn Mantel und einen steifen Hut. In der Hand hielt er den unvermeidlichen Stock.
    »Ich fahre in die Stadt«, sagte er. »Wie wir gestern verabredet haben, werde ich Direktor Chelsing aufsuchen und mich über die Verhältnisse in seiner Bank informieren. Wenn Sie etwas essen wollen, so finden Sie einiges im Kühlschrank.«
    »In Ordnung, Mr. Forrester. Sagen Sie mir bitte auch, wo Sie ihren Whisky stehen haben.«
    Er zog seine buschigen Augenbrauen hoch.
    »Ich habe keinen Alkohol im Haus.«
    »Schade! Vielleicht hätten Sie dann die Freundlichkeit, ein paar Flaschen für mich aus der Stadt mitzubringen.«
    Ohne eine Antwort stiefelte er die Treppe hinunter. Vom Fenster aus beobachtete ich, wie er ein altes Oldsmobile-Modell aus der Garage fuhr. Sorgfältig klopfte er seine dunklen Handschuhe ab, als er das Garagentor geschlossen hatte.
    Ich verbrachte einen langweiligen Nachmittag und stenografierte in meinem Notizbuch, dieses Geschenk ehemaliger Kollegen, mit den Ereignissen voll. Ich hatte mir die Schreiberei angewöhnt, und es begann mir Spaß zu machen.
    ***
    Erst lange nach Einbruch der Dunkelheit hörte ich das Geräusch eines Wagens, der zurückkam. Ich ging ans Fenster und sah, dass nicht einer, sondern zwei Wagen den Gartenweg hinauf auf das Haus Zufuhren. Ich erkannte das Oldsmobile und Mertrics Fahrzeug.
    Ich zog die Jacke an, entsicherte die Smith & Wesson und ging auf den Treppenabsatz hinaus.
    Forrester, Mertric und Shoeshine betraten die

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